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Der Sohn des Apothekers (German Edition)

Der Sohn des Apothekers (German Edition)

Titel: Der Sohn des Apothekers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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über eine Stunde mit dem Apotheker, doch nach seinen
Angaben hatte Sven nie über die Sache gesprochen. Er sagte, Sven sei
verschlossen und in sich gekehrt, seit er damals aus der Haft entlassen worden
war.
    »Meinst du, der Junge weiß etwas?«, fragte Trevisan, nachdem
sie Thieles Haus verlassen und sich in den Wagen gesetzt hatten.
    »Ich bin mir nicht sicher. So, wie der Apotheker seinen Sohn
beschreibt, war der eher introvertiert und verschlossen und das einschneidende
Erlebnis von damals hat diese Eigenschaften noch verstärkt. Wir müssen mit ihm
selbst sprechen, dann werden wir es wissen. Jetzt gehen wir erst einmal was
essen.«
    »Hast du etwas dagegen, wenn uns jemand zum Essen begleitet?«,
fragte Trevisan vorsichtig.
    Margot schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Eine Kollegin, sie arbeitet mit mir in der gleichen Abteilung.«
    »Aha«, antwortete Margot vielsagend.
    *
    Trevisan hatte Margot am Hotel abgesetzt und war nach Hause
gefahren, um sich frisch zu machen. Er hatte auf Empfehlung von Hanna einen
Tisch für drei Personen in der Alten Mühle im Hermann-Löns-Park
bestellt. Kurz bevor er unter die Dusche wollte, klingelte das Telefon. Paula
rief an.
    »Hallo, Paps!« Er hörte ihrer Stimme die gute Laune an. »Wir
sind über den Shannon gefahren, das war richtig stark. Ein eigenes Hausboot.
Jetzt ankern wir vor Clonmacnoise, das ist eine Klosterruine, die aus dem
sechsten Jahrhundert stammen soll. Wir hatten eine Führung, aber die
Fremdenführerin habe ich überhaupt nicht verstanden, obwohl sie versuchte,
Englisch zu sprechen. Morgen geht es weiter nach Süden und heute übernachten
wir auf dem Hausboot, das wird richtig geil.«
    »Ich höre, es gefällt dir«, antwortete Trevisan.
    »Dieses Land, Paps …! Wir müssen unbedingt mal zusammen
hierher. Du glaubst es nicht … Die Leute sind alle so freundlich! Na ja, ein
bisschen gemütlich vielleicht, aber das passt ganz gut zu der Insel. Überall
ist es grün und überall stehen diese gescheckten Kühe auf den Wiesen. Es ist
wie in einem Märchen! Leider vergeht die Zeit hier wie im Flug. Nur noch zehn
Tage, obwohl, ich vermisse dich schon ein bisschen.«
    »Ich dich auch, mein Schatz, aber Hauptsache, es geht dir gut.«
    »Ich habe auch ein paar neue Freunde gefunden. Robert, unseren
Tourguide, Mandy und Isa und Stan, der ist richtig cool.«
    »Stan?«
    »Eigentlich heißt er Stanislaw und kommt aus Bremen, ist aber
ein ganz cooler Typ.«
    »Mach mir keine Dummheiten«, mahnte Trevisan.
    »No chance«, erwiderte Paula. »Stan ist cool, aber nichts fürs
Leben. Und wie geht es dir, was machst du gerade?«
    »Ich will duschen und dann treffe ich mich mit … mit einer
Kollegin.«
    »Aha.«
    »Wir müssen über einen Fall sprechen.«
    »Einen Fall, soso. Ich dachte, du bist jetzt im Innendienst?«,
fragte Paula.
    »Ja … richtig … Innendienst«, stotterte Trevisan. »Trotzdem
haben wir natürlich viel zu tun. Der einzige Unterschied ist, dass man nicht
immer selbst rausfährt, um Dinge zu überprüfen, das machen andere, aber dennoch
ist es wichtig, dass wir uns im Vorgehen abstimmen.«
    Paulas Schmunzeln war aus ihrer Stimme herauszuhören. »Muss ein
wichtiger Fall sein, wenn ihr spät abends an einem Samstag noch arbeiten
müsst.«
    »Ja, kompliziert, sehr kompliziert«, bestätigte Trevisan und
hörte das Klicken in der Leitung.
    »Verdammt!«, schimpfte Paula. »Das Kleingeld ist leer. Ich
melde mich wieder, mach es gut und viel Erfolg.«
    »Erfolg?«
    »Bei eurer Arbeit! Ich rufe dich am Dienstag …« Ein Knacken
ertönte und das Gespräch brach ab.
    Trevisan lächelte. Pfeifend verschwand er im Badezimmer. Es
wurde höchste Zeit.
    *
    Trevisan hatte sich auf dem Weg nach Burgwedel zweimal
verfahren und war beinahe zwanzig Minuten zu spät gekommen. Hanna trug ein
hellblaues Kostüm und hatte ihre Haare hochgesteckt. Sie wirkte ausgeglichen
und entspannt, als sie Trevisan die Tür öffnete. Er hatte befürchtet, sie wäre
ob seiner Verspätung ungehalten.
    »Tut mir leid, diese Straßen sind ein Horror«, entschuldigte er
sich. »Ich bin zweimal falsch abgebogen.«
    »Kein Problem«, antwortete Hanna. »Ich habe noch ein paar Sachen
weggebügelt, die Zeit war also nicht verloren.«
    Trevisan warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Verdammt, in
zwanzig Minuten sollen wir bei Margot sein, das schaffe ich nie.«
    Hanna winkte ab. »Keine Sorge, aber es ist wohl besser, wenn
ich fahre.«
    Sie schafften es in einer halben Stunde und Margot war noch

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