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Der Sohn des Apothekers (German Edition)

Der Sohn des Apothekers (German Edition)

Titel: Der Sohn des Apothekers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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kann, ist,
dass am Lenkrad und an Teilen des Armaturenbretts gewischt wurde, außerdem
wurde versucht, Schmutz aus dem Fußraum auf der Fahrerseite zu entfernen.
Trotzdem haben wir ein paar Tannennadeln gefunden, die wohl übersehen worden
sind. Ansonsten gibt es nichts weiter zu sagen. Im Wagen liegen keine
persönlichen Gegenstände, es gibt kein Blut und keine Leiche, das hast du ja
selbst gesehen.«
    Hanna nickte. »Braucht ihr den Wagen noch?«
    Kramer schüttelte den Kopf, ehe er in seinen VW-Bus einstieg
und davonfuhr.

21
    Trevisan war außer sich, als er von Flensburg zurückkehrte.
Schnurstracks ging er in sein Büro und schlug die Tür derart laut hinter sich
zu, dass Hanna aufhorchte, die in ihrem Zimmer saß und weitere Meldungen
sondierte.
    Sie erhob sich und verließ ihr Zimmer. Vorsichtig klopfte sie
bei Trevisan an.
    »Ja, zum Teufel!«, brüllte der zurück.
    Hanna öffnete die Tür. »Was ist denn in dich gefahren?«
    »Dieser Dilettantismus kotzt mich an«, brüllte Trevisan. Er saß
hinter seinem Schreibtisch und hatte die Maske des Spuran-Programms geöffnet. Opferdaten stand auf dem Aktenreiter, als Hanna den Tisch umrundete.
    »Kein Wunder, dass wir noch immer auf der Stelle stehen und
keinen Schritt vorwärts kommen«, blaffte Trevisan. »Wir müssen unsere
Ermittlungen auf eine dermaßen schlechte Vorarbeit stützen, dass es zum Himmel
schreit. Ich weiß nicht, was dieser Dittel samt seiner Soko damals getrieben hat,
aber etwas mehr Professionalität braucht es schon, wenn man einen Mörder fangen
will.«
    »Was ist in dich gefahren? Lisa und ich reißen uns den Arsch
auf, weißt du, wie viele Ersuchen wir heute geschrieben haben?! Das BKA denkt
längst schon, wir sind bekloppt und du rastest hier aus, was soll das überhaupt
und warum brüllst du hier so herum?«
    Trevisan hob abwehrend die Hand. »Entschuldigung … entschuldige
… das … das hat mit euch überhaupt nichts zu tun«, beschwichtigte er. »Ihr
könnt nichts dafür. Ich spreche von der Akte, vom Personalblatt des Opfers. Mit
keiner Zeile ist dort irgendwo erwähnt, dass Tanja Sommerlath ein Adoptivkind
ist, nirgends! Und dabei ist es enorm wichtig für unsere Ermittlungen.«
    Hanna schaute verwirrt. »Das verstehe ich nicht. Wir haben ihre
DNA und wenn ich die Aktenlage noch richtig kenne, wurde die damals durch ihre
Haarbürste und Kleidung erhoben. Also ändert es doch nichts an dem Umstand,
dass das Tanja Sommerlath in einer Flensburger Klinik um ihr Leben kämpft.«
    Trevisan hob den gestreckten Zeigefinger. »Zwei Mädchen radeln
durch einen Wald und treffen dort ihre Mörder. Die Leichen werden anschließend
in irgendeiner Torfgrube verscharrt, die es hier zahlreich gibt. Bei der Tat verliert
eines der Mädchen eine Halskette. Ein debiler Junge findet sie und gerät unter
Verdacht. Aber er war es nicht. Die Räder findet man ebenfalls im Wald, nahe
bei einer Lichtung. Ein paar Tage später wird knapp vierzig Kilometer entfernt
der Rucksack eines der Mädchen aufgefunden. Am Rucksack befindet sich eine
DNA-Spur, die zweifelsfrei nicht von den Mädchen und dem Verdächtigen stammt.
Das kann bedeuten, dass der oder die Täter Durchreisende waren und den Rucksack
einfach entsorgten, es kann aber auch bedeuten, dass man vom Ort der Tat
ablenken will. Ich habe also verschiedene Optionen. Aber der Sachverhalt klingt
absolut logisch. Vollkommen unlogisch ist aber, dass beinahe drei Jahre später
eines der Mädchen wieder auftaucht und einen Mordversuch nur knapp überlebt,
das andere Mädchen aber verschwunden bleibt. Hier wird die Sache höchst
undurchsichtig. Was aber ist, wenn Tanja kein Einzelkind war? Die DNA,
verstehst du?«
    Hanna hörte Trevisans Ausführungen mit Interesse zu. Sie
kratzte sich an der Stirn. »Ich verstehe, worauf du hinaus willst«, antwortete
sie.
    »Und jetzt kommt auch noch ein verschwundener Journalist dazu,
der in unserem Fall in Tennweide recherchierte«, fügte Trevisan hinzu. »Alles
dreht sich also um diesen kleinen Ort.«
    »Die Spurensicherung im Wagen des Journalisten ist übrigens
abgeschlossen«, meldete sich Hanna wieder zu Wort. »Man hat reichlich Material
gefunden, kann es aber ohne Vergleichsspuren nicht zuordnen. Das Lenkrad und
Teile des Armaturenbretts wurden abgewischt, meinen die Spezialisten.«
    Trevisan nickte. »So wie ich es mir dachte. Ich sage dir, wir
gehen von ganz falschen Voraussetzungen aus. Die Lösung ist weitaus weniger
kompliziert, als wir annehmen.«
    »Was

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