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Der Sohn des Apothekers (German Edition)

Der Sohn des Apothekers (German Edition)

Titel: Der Sohn des Apothekers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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auf
seine Armbanduhr. Es war kurz nach elf. »Bleiben Sie dran, Elbe 3, wir
organisieren eine Fahrzeugkontrolle durch eine Streife. Geben Sie regelmäßig
den Standort durch!«
    Die Observationskräfte bestätigten die Anweisung.
    »Wir schauen mal, was da läuft. Sieht mir wie ein Deal aus.«
Der Einsatzleiter griff zu seinem Handy.
    Joshi hatte unterdessen die Stresemannstraße überquert und ging
auf der Susannenstraße weiter in Richtung S-Bahnhof. Kurz vor der Einmündung
zur Bartelstraße blieb er stehen und sondierte die Lage. Er holte seinen Tabak
aus der Tasche seiner verschlissenen Jeansjacke und drehte sich in aller
Gemütsruhe eine Zigarette. Unterdessen fuhr Joshis VW-Bus mit dem bislang
unbekannten Fahrer auf der Juliusstraße in entgegengesetzter Richtung davon, um
an der nächsten Kreuzung ebenfalls Richtung S-Bahnhof abzubiegen.
    Der Einsatzleiter las die eingehenden Meldungen und runzelte
die Stirn. »Wir warten ab!«, wies er die Einsatzkräfte an. Mit fragendem Blick
zu seinem Kollegen gewandt, murmelte er: »Wir schauen mal, wer uns noch ins
Netz geht.«
    Der Kollege hinter dem Einsatzleitrechner in dem engen Kabuff
des neutralen Lieferwagens mit der Aufschrift Wäscherei Dahlem zuckte
mit der Schulter.
    »Zwei Personen nähern sich unserer Zielperson von rechts«,
meldete das Einsatzteam, das die Beobachtung von Joshi übernommen hatte.
    »Abwarten und Personen identifizieren!«, sagte der Einsatzleiter.
    Es dauerte eine Weile, bis die Beschreibung der südländischen
Männer über Funk durchgegeben wurde. Kurze Zeit später landeten per MMS zwei
gestochen scharfe Bilder der beiden Fremden auf dem Einsatzleitrechner, die
umgehend der zuständigen Datenstation zur Identifizierung weitergeleitet
wurden. Die moderne Technik war manchmal ein Segen, aber oftmals auch ein
Fluch, weil die Gegenseite meist noch besser ausgerüstet war und nur die Spezialeinheiten
über modernste Technik verfügten. Die normalen Polizeidienststellen hinkten der
Entwicklung und dem Fortschritt oft Jahre hinterher.
    Aber diesmal schien alles zu funktionieren. Noch während Joshi
an der belebten Stresemannstraße mit seinen beiden Besuchern redete, konnte
einer der Unbekannten identifiziert werden. Es handelte sich um einen Kleinkriminellen
namens Ahmed Caraca aus dem Hafenviertel, der bereits mehrfach im Zusammenhang
mit Amphetaminhandel und anderen Drogendelikten in Erscheinung getreten war.
    »Der Bus hält Ecke Lippmannstraße/Eifflerstraße neben einem
Spielplatz direkt an den Gleisen«, meldete Elbe 3. »Der Fahrer verbleibt im
Fahrzeug.«
    Unterdessen setzten sich Joshi, Caraca und die dritte Person in
Bewegung. Sie wechselten die Straßenseite und bogen ebenfalls in die
Eifflerstraße ein.
    »Sie bewegen sich auf den Spielplatz zu, da läuft doch ein Deal
ab, oder?«, sagte der Einsatzleiter und griff zum Funkgerät. »Elbe 3, sind im
dortigen Bereich Kinder oder Personen unterwegs?«
    »Negativ, keine Menschenseele weit und breit«, antwortete der
Kollege vom Observationsteam.
    »Dann machen wir dort unseren Zugriff«, entschied der
Einsatzleiter.
    Während Joshi mit seinen Begleitern ahnungslos die
Eifflerstraße entlangging und sich schließlich am Bus mit seinem Komplizen
traf, zogen die Einsatzkräfte den Ring um die Verdächtigen enger. Nachdem eine
Streife nach der anderen gemeldet hatte, dass sie ihren zugewiesenen Standort
eingenommen hatten, gab der Einsatzleiter den Befehl zum Zugriff. Von vier
Seiten stürmten die Polizisten auf den Bus zu. Mit gezogenen, schussbereiten
Waffen rückten sie vor. Zwei weiße Polizeibusse brausten die Lippmannstraße
hinunter und sogar über die Bahngleise stürmten mehrere Polizisten heran. Joshi
und seine Begleiter wurden derart überrascht, dass sie zu keiner Reaktion mehr
fähig waren.
    »Stehenbleiben, Polizei!«, hallte das Megaphon durch die
Straßenzüge. »Nehmen Sie die Hände über den Kopf und knien Sie sich nieder!«
    Ahmed Caraca und sein Begleiter hoben sofort die Arme und
befolgten die Anweisung. Joshis Partner im VW-Bus öffnete die Tür und streckte
ebenfalls seine Hände in die Höhe. Nur Joshi gab seinem Fluchtinstinkt nach und
rannte drei Schritte in Richtung Spielplatz, ehe er von einem kräftigen
Polizisten, der aus einem Gebüsch hervorbrach, zu Boden gestoßen wurde. Schon
lagen drei weitere Beamte auf ihm und drehten ihm die Arme auf den Rücken. Er
schrie vor Schmerz auf, ehe er hochgerissen und zurück zum VW-Bus geführt
wurde, wo sich bereits

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