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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Wirbelsturms sahen sie einen Moment lang einen kleinen Elefanten mit außergewöhnlich langen Ohren. »Ihr würdet gar nicht glauben, wo ich den aufgelesen habe«, meinte der Sturm. Ehe sie genauer hinschauen konnten, verschwand der fliegende Dickhäuter in den dunklen Tiefen.
    Der Wirbelsturm, der sich als erster an sie gewandt hatte, unterbrach die Vorführung. »Sieht ganz so aus, als hätten die beiden ihre Coriolis-Kräfte endlich ausgerichtet.« Deutliche Spuren im Sand hinterlassend, zog sich das redselige Pärchen zurück.
    Ihre Stelle nahmen die beiden heulenden Stürme ein, die bis jetzt über das Entdeckerrecht gestritten hatten; die große, pechschwarze, furchteinflößende Spirale und ihr zwar kleinerer, aber gleichermaßen streitlustiger Widerpart. Tosend und brüllend und kaum einen Handbreit voneinander entfernt, wandten sie sich an die Reisenden.
    Der kleinere neigte die Spitze zu ihnen herunter. »Wir haben uns geeinigt.«
    »Das haben wir«, dröhnte der andere, während in seinem Innern umherfliegende Felsen gegen einander krachten.
    »Hört mal her.« Gugelund ordnete seine Kleidung. »Wir haben ebenfalls ein paar Beschlüsse gefaßt.«
    »Ruhe!« Ein Windstoß ließ das Faultier zurücktaumeln. Buncan und Squill faßten ihm unter die pelzigen Arme.
    »Sammelobjekte sollten zu sehen, aber nicht zu hören sein. Außerdem werden wir euch nicht weh tun. Körperliche Beschädigungen würden euren Schauwert beeinträchtigen.«
    Aus irgendeinem Grund empfand Buncan darüber keine Erleichterung.
    »Wir haben beschlossen, euch unter uns aufzuteilen. Ich bekomme den großen gepanzerten Vierbeiner und seinen kleinen fliegenden Gefährten. C's bekommt den Rest.« Der kleinere Wirbelsturm rückte ein Stück weit vor.
    »Ihr werdet uns nicht aufteilen.« Buncan legte Snaugenhutt demonstrativ einen Arm um den Hals.
    »Darüber habt ihr nicht zu entscheiden«, grollte der größere Sturm. Hinter ihm bekundeten die versammelten zyklonischen Kräfte halblaut ihre Zustimmung. Sie füllten die Schlucht vollständig aus und verdeckten die kahlen Felswände wie auch den Himmel darüber. Inmitten dieser heulenden und brüllenden Sturmgewalten war die von Buncan und dessen Freunden gehaltene Ansammlung von Findlingen eine Insel der Ruhe.
    Nirgends tat sich eine Gasse auf, durch die sie hätten fliehen können. Und selbst wenn es diese gegeben hätte, wußte Buncan doch, daß sie die Winde nicht hätten abschütteln können.
    »Wenn ihr euch mal eben in zwei Gruppen teilen würdet«, fauchte der kleinere Wirbelsturm, »dann wäre es für alle Beteiligten einfacher.« Buncan fühlte sich von einer hartnäckigen Böe nach rechts gedrängt. Er wehrte sich nach Kräften, versuchte, die Fersen in den Sand zu graben.
    »Für so etwas haben wir keine Zeit.« Er machte die Duar bereit und begann zu spielen.
    Die Otter waren auch nicht müßig gewesen. In der Zwischenzeit hatten sie sich vorbereitet. Sich an Snaugenhutts Panzer festklammernd, sangen sie aus vollem Hals.
    »He, deine machen ja Musik«, grollte der größere der beiden raffgierigen Wirbel. »Das ist ungerecht.«
    »Beschlossen ist beschlossen.« Der zweite beschrieb mit seinem Fuß kleine Kreise in den Sand.
    Während sie sich kabbelten, spielte Buncan weiter, froh über den Aufschub. Ohne die Wirbelstürme aus den Augen zu lassen, improvisierten die Otter wie wild drauflos.
    »'e, weißte, wir 'aben da 'n echtes Problem Die Winde 'ier sind alles andre als angenehm. Brauch was, um sie zu zähmen, zu lahmen, sie wegzufegen, Sie zu verscheuchen, ihnen das 'andwerk zu legen. Los, mach mit Gib ihnen 'nen Tritt Brich ihnen das Kreuz, mach sie zu 'ack Nimm sie auseinander oder steck sie in 'n Sack Wennde weißt, was ich meine.«
    Irgend etwas nahm zwischen den windzerzausten Reisenden und den streitenden Stürmen Gestalt an. Die Magie funktionierte, doch Buncans Freude darüber war gedämpft. Anstatt des gewohnten silbergrauen Nebels formte sich etwas Schwarzes und Bedrohliches.
    Es begann als eine leise winselnde Spindel, kaum groß genug, um einen Kiesel hochzuheben. Als die Otter weiterrappten, erreichte es die Größe eines Bettpfostens, dann die eines Laternenmasts. So eng geschnürt wie eine Angstattacke, schwoll es an und dehnte sich aus, ein pechschwarzer Schaft, der sich wie ein Korkenzieher gen Himmel bohrte.
    In kürzester Zeit war die Erscheinung so groß geworden, daß die zankenden Wirbelstürme darauf aufmerksam wurden. Der Kleine wandte sich auf einmal

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