Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Rücken, worauf dieser durch die Schlucht davontrottete, sorgsam darauf bedacht, zu dem tobenden, wenn auch machtlosen Tornado einen Sicherheitsabstand ein zu halten.
    Als sie schließlich aus der engen Schlucht hinaus gelangten, wandte Gugelund sich im Sattel um und blickte den Weg zurück, den sie gekommen waren. Von dem verschnürten Sturm war nichts mehr zu sehen.
    »Das gleiche mache ich nach Möglichkeit auch mit meinen Konkurrenten«, meinte er melancholisch. »Ob er sich wohl von allein befreien kann?«
    »Ich glaube schon.« Buncan musterte die vor ihnen liegenden Tafelberge und Ebenen. »Hoffentlich sind wir dann schon genügend weit weg.«
    Der Händler drehte sich wieder um. »Falls er uns folgen sollte, könnt ihr drei ihn natürlich wieder fesseln.«
    Buncan spürte, wie die Duar leicht gegen seinen Rücken schlug.
    »Verlassen Sie sich nicht darauf, Händler. Bis jetzt hatten wir ein ziemliches Glück mit der Bannsingerei, aber Jon-Tom meinte immer, eine Wiederholung wäre nie so gut wie das Original. Ich glaube, das ist ein wesentliches Merkmal der Zauberei. Wenn er uns also nachkommen sollte, dann müßten wir etwas anderes probieren, und das könnte sich als weit weniger wirkungsvoll erweisen. Ich finde, wir sollten uns lieber beeilen.«
    »Ich habe den Eindruck, ich traue dir mehr zu, junger Mensch, als du dir selbst zutraust.«
    »Moment mal, Chef«, mischte Squill sich augenblicklich ein.
    »Ich 'ab 'ne Menge Selbstvertrauen, 'ab ich. Nur keine Scheu, mach mir Komplimente.«
    Gugelund deutete eine Verneigung in Richtung des Otters an. »Meine Hochachtung sollte natürlich allen gelten.«
    »Na gut.« Squill stülpte die Unterlippe vor. »Dann sieh mal zu, daß das auch so bleibt, Chef.«
    Ein Otter, überlegte Buncan, war das einzige ihm bekannte Wesen, daß ohne Federn sein Gefieder spreizen konnte.

XVIII
    Ihr gewachsenes Selbstvertrauen machte die Tamas-Wüste weder kleiner, noch half es gegen die steigenden Temperaturen. Sie legten eine Pause ein, schliefen mehrere Stunden am hellichten Tag und versuchten, den Zeitverlust nachts wieder wettzumachen.
    »Oi, Chef.« Squill klammerte sich bekümmert an seinen Eisensattel. Selbst die bunten Federn an seiner Kappe hingen in der Hitze schlaff herunter. »Wie weit geht diese Scheißlandschaft denn noch?«
    Gugelund wandte den Blick von einer ungewöhnlich hohen Felsspitze ab. »Das weiß niemand so genau. In diesem Punkt waren die Bewohner von Poukelpo aufrichtig. Aber wir kommen stetig voran. Ich glaube, in ein paar Wochen haben wir's geschafft.«
    »Wochen!« schrie Neena. Ihr Mund stand offen, und sie atmete in kurzen, raschen Stößen. »Ich weiß nich mal, ob ich das noch Tage aus'alte!«
    »Möchtest du, daß wir umkehren und womöglich wieder unseren zyklonischen Freunden begegnen?«
    »Vor denen 'ab ich keine Angst, Chef.« Squill straffte sich leicht im Sattel. »Die 'aben wir in die Flucht geschlagen, 'aben wir.«
    »Ich werd auch allmählich ein bißchen müde.« Snaugenhutt begleitete seine Klage mit einem frustrierten Schnauben. »Der Panzer wird einfach nicht leichter.«
    Viz hüpfte von seiner Sitzstange herunter, beugte sich vor und sah dem Nashorn ins Auge. »Hör auf zu jammern. Wenn du Durst hast, Wasser ist genug da. Oder machst du dir wegen was anderem Sorgen?«
    »Stopf dir 'n Käfer in den Schnabel, Vogel. Ich bleib trocken.«
    »Bin schon seit Tagen nich mehr geschwommen. Otter mögen Wasser, keinen Sand.« Neenas Gesicht nahm einen träumerischen Ausdruck an. »'nen großen Fluß, gute Freunde, reichlich Fische. Ich 'offe bloß, dieses Große Wahre is den ganzen Ärger auch wert.«
    »Und ich 'offe«, setzte ihr Bruder vorwurfsvoll hinzu, »daß es über'aupt existiert.«
    »Stelle ich da ein gewisses Nachlassen der Begeisterung fest?« murmelte Gugelund.
    »Nachlassen, Scheiße«, nörgelte Squill. »Die steht kurz vorm Exitus, steht sie.«
    Buncan zuckte zusammen, als Snaugenhutt in einen trockenen Hohlweg hinuntersprang und auf der anderen Seite wieder hinaufkletterte. »Ich weiß nicht, wie's euch geht, aber ich könnte gar nicht umkehren, selbst wenn ich wollte.«
    »Warum nich, Kumpel?« fragte Squill.
    »Weil dies das Eingeständnis einer Niederlage wäre.« Die Duar federte leicht gegen seinen Rücken.
    Der Otter blinzelte. »Was, zum Teufel, war denn so falsch dran? Wenn mir jemand 'nen Sack mit Krebsen anbieten würde, tat ich meine Niederlage auf der Stelle eingeste'en, tat ich.« Er hob melodramatisch beide Arme

Weitere Kostenlose Bücher