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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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haben, wird sich uns in den Bergen niemand mehr entgegen stellen. Wir können die Überlebenden zu Dienern und Sklaven machen und sie als Basis für unsere geplante Firmeriexpansion verwenden. Fusionen und Übernahmen können dann rasch vonstatten gehen.« Er ließ den Blick über seine Gefolgsleute schweifen. »Sind alle dafür?«
    »Jawohl!« antworteten seine Anhänger im Chor.
    Der Anführer nickte zustimmend. »Dann übernehmt das ins Protokoll.« Er hob die Arme, legte den Kopf zurück und schloß beide Augen. Seine Kollegen taten es ihm nach, und er intonierte Die Worte.
    »Aktienmanipulation. Insidergeschäfte. Devisenbörse.«
    Abgesehen von einem grünlichen Leuchten, das aus der Decke zu kommen schien, wurde es dunkel im Raum. Die versammelten Mönche murmelten leise vor sich hin.
    »Jedenfalls haben sie irgend etwas angezapft«, flüsterte Buncan. »Irgendeine düstere Macht, der ich noch nie begegnet bin.« Insgeheim wünschte er sich, Clodsahamp wäre hier.
    Mowara trat auf Buncans Schulter unruhig von einem Fuß auf den anderen. »Der die Beschwörung vornimmt, heißt Droww. Er ist der größte Fanatiker von allen.«
    Der Gesang schwoll an, und das grünliche Leuchten wurde stärker, bis die Mönche mit dem triumphierenden Ruf »Kreditfinanzierte feindliche Übernahme!« in einer wallenden Qualmwolke verschwanden.
    Buncan ließ den Atem langsam entweichen. »Das war schon beeindruckend.«
    »Wo sind sie 'in?« wollte Neena wissen.
    »Nicht weit, nicht weit, wenn mich meine Erfahrung nicht trügt.« Mowara wechselte auf Buncans andere Schulter.
    »Vermutlich sind sie in der Gruft und bereiten irgendein besonderes Gift. Kommt, suchen wir sie.« Er breitete seine betagten, aber immer noch kräftigen Schwingen aus und flatterte den Gang entlang.
    Sie mußten einem einzelnen erbärmlich anzuschauenden Wachposten ausweichen; einem transformierten Sugar-Glider- Weibchen, dessen Flügel in Fetzen an ihm herunter hingen. Aus dem verunstalteten Kopf einer ehemals anmutigen Gazelle hing eine Greifzunge heraus. Buncan drehte sich bei dem Anblick der Magen um.
    »Seid nur ja leise.« Mowara ließ sich wieder auf Buncans Schulter nieder. »Das ist die Küche, wo das Unheil zusammen gebraut wird.«
    Der Gang mündete in einen großen Saal, der von einer hohen, schüsselförmigen Decke beherrscht wurde. In hoch oben an den Steinmauern angebrachten Haltern leuchteten Lampen. Die vier standen auf einem Obergeschoß und blickten auf eine kreisförmige Grube hinunter, in der man Operationstische und zahlreiche Käfige sah. Auf den Tischen standen komplizierte thaumarurgische Apparate aus Glas und Metall.
    Buncan erkannte die Mönche aus dem Versammlungsraum wieder. Sie hantierten mit den fremdartigen Apparaten und Käfigen, mischten Flüssigkeiten und maßen Pulver ab. Die Kapuzen hatten sie zurückgestreift. Droww stand vor einem mit kunstvollen Schnitzereien geschmückten Pult aus Holz mit einem großen, aufgeschlagenen Buch darauf. An das dazu- gehörige kleine Fenster war wiederum eine Tafel mit vielen Knöpfen angeschlossen. Im Fenster pulsierten Lichter und nie gesehene Zeichen. Der Anführer von Kilagurri stützte sich mit beiden Händen aufs Pult und schaute seinen Getreuen bei der Arbeit zu.
    »Da, dort 'inten.« Neena zeigte aufgeregt ans andere Ende der Grube. »Beim Schwarzen Fluß!«
    Buncan blickte in die angegebene Richtung. Neena deutete auf die letzte Reihe der in Regalen gestapelten Käfige. Darin befanden sich keine deformierten Monstrositäten, keine bedauernswerten Reisenden, sondern Kinder; die Jungen zahlreicher verschiedener Arten. Selbst aus dieser Entfernung konnte er einen jungen Flughund und unreife Fischadler erkennen, die sich ängstlich zusammen kuschelten. Ihre Flügel hatte man vorsichts halber gestutzt.
    In anderen Käfigen befanden sich halbwüchsige Känguruhs und Schnabeltiere, Opossums und Tiger, Dingos und Koalas sowie gleichermaßen verängstigte Vertreter kleinerer Gattungen wie der der Katzen und der Nager, außerdem ein Schwarzbärjunges und ein besonders kläglich anzuschauendes Sifaka. Es war ein herzzerreißender Anblick kollektiven Elends, und zum ersten Mal war Buncan nicht nur froh darüber, sondern auch stolz darauf, Wurragarr seine Hilfe angeboten zu haben.
    In einem Käfig, der zu klein war, um darin zu stehen, waren auch zwei Menschenkinder eingesperrt. Obwohl Buncan kein Gattungschauvinist war und auch nie gewesen war, rührte ihn ihr Elend doch noch weitaus mehr als

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