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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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spielen, und wenn es seine verdammten Zahnschmerzen nich 'eilen konnte, dann kann wohl nich viel damit los sein.«
    »Vielleicht besitzt es ja eine andere Art Macht.« Gugelund starrte unverwandt zum Höhleneingang.
    Alle Spekulationen mal beiseite gelassen, waren sie alle gleichermaßen verblüfft, als der Säbelzahntiger schließlich mit einem Gegenstand auftauchte, den er fest, aber respektvoll im Maul hielt.
    »Also, ich glaub, es 'ackt.« Neena setzte sich an Ort und Stelle auf den Hintern. Snaugenhutt lächelte verwirrt und schüttelte den gewaltigen Kopf, während Viz mehrere verwirrte Pfiffe ausstieß.
    »Was ist denn das?« Buncan beugte sich argwöhnisch vor und betrachtete den Gegenstand, den der Wächter behutsam auf einen glatten Findling legte.
    »Das Große Wahre«, antwortete der Säbelzahntiger. »Das wolltet ihr doch, oder? Deswegen seid ihr doch so weit gereist?«
    »Allerdings«, meinte Squill, den fraglichen Gegenstand skeptisch betrachtend, »aber was is das? Wozu taugt es?«
    »Wozu es taugt?« Der Wächter war merklich verwirrt. »Es ›taugt‹ zu gar nichts. Es ist einfach. Wahrheit, das ist es. Das Große Wahre ist Wahrheit, wie sein Name schon sagt. Deshalb haben die Alten die Angehörigen meiner Art zu seiner Bewachung abgestellt.«
    Gugelund ließ sich ächzend nieder. »Heiliger Solipsismus. Und deswegen haben wir nun den ganzen weiten Weg zurückgelegt und große Gefahren gemeistert.«
    Der verjüngte Säbelzahntiger knurrte. »Unterschätzt es nicht. Die Wahrheit ist das kostbarste aller Güter... und das gefährlichste.«
    Squill versetzte dem Gegenstand einen zögerlichen Tritt. Dieser reagierte nicht. »Kommt mir gar nich gefährlich vor.«
    Der Wächter grinste. »So kann man der Wahrheit nicht beikommen.«
    Gugelund faßte sich an die Stirn. »Was habe ich denn von der Wahrheit? Ich bin ein Kaufmann, ein Händler. Die Wahrheit kann man nicht verkaufen.«
    Neena stieß ein spöttisches Bellen aus. »Warum nich? Ich dachte, davon gab's immer zuwenig.«
    Das Faultier sah zu ihr auf. »Die Wahrheit ist immateriell. Mit immateriellen Dingen befasse ich mich nicht.«
    Neena kniete neben dem Gegenstand nieder. »Wirkt irgendwie... kaputt.«
    »Ich versichere euch, das ist es nicht.« Der Tiger musterte Gugelund mit leuchtenden grünen Augen. »Ich schulde euch soviel. Wer weiß, wie lange ich noch hätte leiden müssen, wenn ich euch verspeist hätte. Dann handelt ihr also mit ›materiellen‹ Dingen? Mit Kaufleuten kenne ich mich aus. Ich habe schon mehrere verspeist. Es gibt ein Fundament für das Große Wahre. Vielleicht findet ihr das interessanter als das eigentliche Wahre.«
    Das Faultier blinzelte bedächtig. »Das verstehe ich nicht.«
    »Komm her und sieh selbst.« Der Säbelzahntiger wandte sich zur Höhle. Gugelund war so verzagt, daß er ihm bedenkenlos folgte.
    Die Zeit verstrich, während Buncan und die anderen das Große Wahre eingehend in Augenschein nahmen. Nach der Untersuchung waren sie nicht minder verwirrt als zu Anfang, als der Wächter es ihnen präsentiert hatte.
    »He, Snaugenhutt!« wurde am Höhleneingang gerufen.
    »Kannst du uns mal helfen?« Das Nashorn zuckte die Schultern und stapfte hinüber. Wie sich herausstellte, mußten auch Buncan und die Otter mit anpacken.
    Tief in der mit geheimnisvollen Inschriften ausgeschmückten Höhle stand ein uraltes Podest von der Größe Neenas. Es hatte die Form einer an der Spitze abgeschnittenen Pyramide, auf der das Wahre gestanden hatte, und es war so schwer, daß ihre gemeinsamen Anstrengungen nötig waren, um es auf Snaugenhutts Rücken zu verfrachten, wo sie es mit Lederriemen festbanden. Trotzdem fürchtete Squill noch immer, es könnte unterwegs herunterfallen.
    »Deswegen braucht ihr euch keine Sorgen zu machen.« Gugelund strahlte. »Ich werde nebenher reiten und aufpassen, daß es nicht ins Rutschen kommt.«
    Zumindest brauchten sie sich keine Sorgen zu machen, daß es weggeweht würde, überlegte Buncan. Das Podest bestand aus massivem, absolut reinem Gold. Aus dem reinsten Gold, erklärte Gugelund atemlos, das er je gesehen habe. Aus einem Gold, das nicht von dieser Welt sei, aber dennoch unverkennbar Gold.
    »Keine Offenbarungen«, meinte er, »aber immerhin eine höchst lohnende Reise. Ja, in höchstem Maße lohnend.«
    »Nu aber mal 'alblang.« Squill war mit seinem Protest rasch bei der Hand. »Wie kommst du eigentlich darauf, du könntest das gute Stück für dich be'alten?«
    Der Händler wirkte

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