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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ja.« Der Mungo lächelte erleichtert. »Ich bin völlig verängstigt, und daher kann mir niemand die Schuld dafür geben, daß ich Ihnen erzähle, was passiert ist.«
    »Ist Neena etwas passiert?« Buncans Besorgnispegel schnellte in die Höhe.
    Der Verkäufer befingerte nervös die Kasserolle.
    »Man hat sie gebeten, einige Zeit als Gast eines ein- flußreichen Bürgers zu verbringen.«
    Buncan und Squill schauten sich an. »Welches Bürgers?«
    fragte Buncan schließlich.
    »Des Barons Koliac Krasvin.«
    »Nie von ihm ge'ört.« Squill schnaubte höhnisch. »Aber schließlich 'atte ich von diesem ganzen Mist-'aufen bis vor kurzem noch nichts ge'ört.«
    »Wer ist dieser Baron Krasvin?« fragte Buncan drängend.
    »Ein einheimischer Adliger von untadeligem Ruf und beträchtlichem Vermögen«, antwortete der Mungo. »Bitte quälen Sie mich nicht länger.«
    »Ja, ja«, meinte Buncan ungeduldig. »Erzählen Sie schon weiter.«
    »Er residiert, umgeben von zahlreichen Gefolgsleuten und seiner Leibgarde, in einem befestigten Landsitz westlich der Stadt, ein ganzes Stück jenseits der Stadtmauer und somit außerhalb des Geltungsbereichs der hiesigen Gerichtsbarkeit. Ich halte die Schmerzen nicht mehr aus«, setzte er hinzu, indes recht gelassen für jemanden, der Höllenqualen zu erdulden hatte.
    »Warum sollte Neena mit diesem Kerl mitgehen?« wollte Squill wissen.
    Der Händler hüstelte. »Der Baron ist in Camrioca nicht sonderlich beliebt. Er kennt sich nicht nur mit dem Säbel, sondern auch mit dem Rapier aus und hat schon mehrere Gegner im Duell getötet, und dann gibt es noch die, denen seine Zugehörigkeit zum Halbmond der Adligen unangenehm ist. Aber er ist der Sproß einer adligen Familie, und er hat Geld. Eine Kombination, der man sich nur schwer entziehen kann.«
    »Klingt so, als war er ein richtiger Prinz«, murmelte Buncan.
    »Und was hat das mit der Schwester meines Freundes zu tun?«
    Der Mungo blickte Squill scharf an. »Ah, sie ist Ihre Schwester. Das ist höchst bedauerlich.«
    Zum erstenmal zeigte Squill Anzeichen echter Besorgnis.
    »Worauf willst du eigentlich 'inaus, Chef?«
    »Der Baron Krasvin ist nicht nur ein gefährlicher Kämpfer, reich und mächtig, er ist zufällig auch ein Nerz.«
    »Ein Nerz?« Squill blinzelte. »Und was 'at das mit... Oh. Ein Nerz, ach ja?«
    Buncan blickte seinen Freund verständnislos an. »Ich hab das Gefühl, mir entgeht was.«
    »‘ast du etwa beim Gattungsunterricht sämtliche Schulstunden geschwänzt, Kumpel?« Squill schaute zu ihm hoch. »Wir Otter 'aben in mancherlei 'insicht einen ganz schön kräftigen Appetit.«
    »Wie zum Beispiel auf Fisch?«
    »Ich rede 'ier nicht vom Essen, Buncan. Otter 'aben besonders Lust aufs Schwimmen und Spielen. Menschen diskutieren gern. Wölfe 'aben eine Vorliebe fürs Singen. Kü'e ste'en gern irgendwo rum und klatschen, und Pferde schleppen gern. Da können sie alle nichts dafür. Das ge'ört zur natürlichen Ordnung der Dinge. Und Nerze... Ich will's mal so ausdrücken. Der Durchschnittsnerz würde Mudge wie 'nen Klosterschüler ausse'en lassen.«
    »Oh. Oh, Scheiße.«
    Squill nickte heftig. »Ich meine, ich 'ab meine Schwester nie für besonders attraktiv ge'alten. Is 'ne Vogelscheuche, wenn de mich fragen tatst. Aber ich bin schließlich ihr Bruder, und von 'nem anderen Standpunkt aus betrachtet, könnte sie gewisse Merkmale besitzen, die...«
    »Darauf käme es nicht an, mein Herr«, unterbrach ihn der Mungo. »Für den Baron wäre es eine Herausforderung, eine Frage der Ehre, sollte jemand, der ihm aufgefallen ist, seine Avancen zurückweisen. Würde Ihre Schwester das tun?«
    »Notfalls mit dem Messer«, räumte Squill bereitwillig ein.
    »Wollen Sie damit sagen, dieser Krasvin hat Neena um ein Stelldichein, eine Verabredung oder etwas Derartiges gebeten?«
    »Nichts dergleichen. Bitte tun Sie mir nicht mehr weh.«
    »Reden Sie schon«, drängte Buncan den Kupferschmied.
    »Wir verschwenden bloß unsere Zeit. Was haben Sie gesehen?«
    »Bitte«, flüsterte der Verkäufer ihm zu, »ich muß den Schein wahren, sonst könnte den Agenten des Barons zu Ohren kommen, daß ich Ihnen freiwillig geholfen habe.«
    »Schon gut, schon gut. Ich schlage dich zu Mus, hast du verstanden? Und jetzt beeil dich.«
    »Also, es war so. Der Baron war in Begleitung mehrerer bewaffneter Gefolgsleute. Ich saß hier und sah alles mit an. Soweit ich erkennen konnte, hat die junge Frau seine Einladung nicht nur entschieden abgelehnt, sie hat

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