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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ihn sogar ausgelacht.«
    »O je«, murmelte Squill.
    »Obwohl ich sie nicht kenne, hatte ich in diesem Moment doch Angst um sie«, gestand der Mungo. »Ich konnte mich natürlich nicht einmischen.«
    »Natürlich nicht«, meinte Buncan trocken.
    »Baron Krasvin ist kein Nerz, der sich von einer Frau auslachen läßt. Besonders nicht in der Öffentlichkeit. Sein guter Ruf bedeutet ihm sehr viel. Ich spürte, daß er diese Beleidigung nicht auf sich sitzen lassen konnte. Daher beobachtete ich weiter.
    Ihre Schwester«, sagte er zu Squill, »kam durch diese Standreihe. Dort drüben«, er zeigte in die Richtung, die er meinte, »befindet sich eine öffentliche Toilette. Als sie hineingehen wollte, sah ich, wie sich drei Gefolgsleute des Barons mit Stöcken auf sie stürzten. Sie wehrte sich zwar heftig, wurde aber rasch überwältigt. Die Männer steckten sie in einen Sack aus Segeltuch und schleppten sie weg. Zum Landsitz des Barons, da bin ich mir sicher.«
    »Und Sie haben nicht versucht, einzugreifen oder um Hilfe zu rufen?« fragte Buncan düster.
    Der Mungo zeigte keinerlei Reue. »Die hätten mich bedenkenlos getötet, und bis die Polizei eingetroffen wäre, hätten sie sich längst entfernt. Außerdem werden Adlige nur selten für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen.«
    »Laß ihn in Ru'e, Kumpel«, meinte Squill plötzlich. »Er 'at nur versucht, sich zu schützen.«
    »Sie glauben also, man hat sie zu Krasvins Haus geschleppt«, brummte Buncan. »Erklären Sie uns, wie man dorthin kommt.«
    »Wenn Sie aufhören, mich zu schlagen, erkläre ich Ihnen den Weg. Ah, so ist es besser. Vielleicht können Sie mit dem Baron ins Geschäft kommen und sie zurück kaufen. Aus Geld macht er sich ebensoviel wie aus...«
    »Schon kapiert«, sagte Buncan.
    Der Mungo nickte. »Natürlich müssen Sie sich jeden Gedanken an eine gewaltsame Befreiung aus dem Kopf schlagen.«
    »Warum?« wollte Buncan wissen.
    »Weil der Wohnsitz des Barons, in dem er ein Leben voller barbarischer Ausschweifungen führt, uneinnehmbar ist. Er ist zwar nicht unbedingt eine Burg, aber es wäre eine kleine Armee nötig, um die Mauern zu überwinden. Ich habe seinen Wohnsitz selbst gesehen, und Sie können mir glauben, daß Sie nicht ein- mal am Außentor vorbeikämen.«
    »Mann, wir sind eine kleine Armee.« Squill deutete sich mit dem Daumen auf die Brust. »Und wir verfügen über einzigartige Waffen.«
    Wirklich? überlegte Buncan. Können Squill und ich ohne die Hilfe seiner Schwester überhaupt bannsingen? In dieser Hinsicht war er weniger optimistisch als der Otter.
    »Keine Sorge.« Buncan legte dem Freund tröstend den Arm um die Schultern, während sie zu den Viehgattern zurück gingen, um Gugelund über die Neuigkeiten ins Bild zu setzen.
    »Wir holen sie schon raus.«
    »Um Neena mach ich mir keine Sorgen, Kumpel. Mir tut nur dieser Krasvin leid. Er 'atte keine Ahnung, worauf er sich da eingelassen 'at.«
    »Du nimmst die Sache zu sehr auf die leichte Schulter«, ermahnte ihn Buncan. »Neena steckt in ernsthaften Schwierigkeiten.«
    »Kann schon sein. Andererseits, wenn wir sie 'ierlassen würden, wäre sie bei unserer Rückkehr wahrscheinlich längst wieder frei, wir kämen schneller voran, und ich wette, sie würde besser verpflegt werden als wir.«
    Buncan versetzte dem Otter prompt einen Klaps seitlich an den Kopf, so daß dessen Kappe verrutschte. Squill starrte den Freund verwundert an.
    »Au! Was soll denn das?«
    »Du weißt verflucht gut, warum ich dich geschlagen habe! Neena ist deine einzige Schwester.«
    »Was du nich sagst.«
    Buncan senkte drohend die Stimme. »Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, daß der Baron, wenn er erst mal genug von ihr hat, sie einfach töten könnte, anstatt sie freizulassen? Bloß weil sie ihn ausgelacht hat? Nach allem, was uns der Mungo erzählt hat, traue ich das diesem Krasvin ohne weiteres zu. Wenn die Situation sozusagen anders herum wäre, würdest du das vielleicht auch anders sehen.«
    »Schon gut, schon gut!« Zum Zeichen der Kapitulation hob Squill die Hände. »Dann müssen wir sie 'alt retten oder bei dem Versuch sterben, wie man es von braven Trotteln eben erwartet. Unser fröhlicher Kaufmann wird über die Verzögerung allerdings nicht erfreut sein.«
    Sobald sie Gugelund alles erzählt hatten, weigerte er sich jedenfalls, sich an ihrem wenig aussichtsreichen Befreiungsversuch zu beteiligen. Er war eher noch skeptischer als der Mungo.
    »Ihr seid großartige Bannsänger, aber ihr seid

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