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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Es is aus. Abgese'en davon.« Sie nahm den letzten Band, den sie aus dem Regal geholt hatte, und drehte ihn um, so daß die Seiten lose in die offene Flamme der kristallenen Öllampe herunterhingen. Sobald er Feuer gefangen hatte, schleuderte sie den brennenden Wälzer über das Geländer. Er landete mitten auf einem Haufen herausgerissener Seiten, die augenblicklich hell aufloderten.
    »Macht das aus!« Krasvin entriß einem seiner Gefolgsleute den Umhang, warf ihn auf das Feuer und schlug hektisch auf die Flammen ein. Lediglich einem geistesgegenwärtigen Langur, der in die Küche rannte und gleich darauf mit einem Eimer Wasser zurück kehrte, hatte er es zu verdanken, daß er die Flammen löschen konnte, ehe der ganze Raum Feuer fing.
    Als Krasvin sich endlich wieder seiner ehemaligen Gefangenen widmen konnte, hatte diese bereits einen weiteren Stapel unersetzlichen Brennmaterials parat. Ein halbes Dutzend weitere Bücher lagen aufgeschlagen in der Nähe, durchtränkt mit dem Öl aus der Lampe.
    »Na schön. Also, komme ich jetzt raus, oder geht das ganze verdammte Museum in Flammen auf?«
    »Dann verbrennst du mit.«
    »Darauf laß ich's ankommen. Und was ist mit Ihnen?« Ihr Lächeln hatte sich verflüchtigt.
    »Du kommst hier nicht raus«, fauchte er. »Du kommst hier niemals raus. Und wenn du die ganze Bibliothek niederbrennst.«
    Neena zuckte die Achseln. »Wie Sie wollen, Chef.« Sie senkte das Buch, das sie in Händen hielt, auf die offene Flamme herab, wohl wissend, daß man das Öl, das sie darübergegossen hatte, bis unten riechen konnte.
    »Warte!« Der Nerz hob beide Pfoten. Sie zögerte. »Laß uns... reden.«
    Sie nickte langsam, spitzte nachdenklich die Lippen. »Das gefällt mir schon besser. Reden ist immer gut. Aber ich bin ziemlich müde. Müde, ständig alle im Auge zu be'alten.«
    Der Baron gab seinen Leuten ein Zeichen. Die drei Leitern wurden heruntergenommen, und die Gefolgsleute des Barons wichen zurück, mehrere sogar bis auf den Innenhof. Krasvin nahm in einem der Lesesessel Platz und sah zu ihr hoch. »Besser so?«
    »Kann man wohl sagen. Und jetzt 'ätte ich gern etwas Wasser.«
    »Wie war's statt dessen mit einem Glas Wein?«
    Sie lächelte schwach. »Ich mag vielleicht jung sein, aber blöd bin ich nicht. Bloß Wasser. Kaltes Wasser. Und etwas zu essen. Frischer Fisch wäre nett.«
    »Sonst noch was?« fragte er gepreßt.
    Sie hielt seinem mörderischen Blick mühelos stand. »Falls ja, sag ich Bescheid.«
    Er nickte knapp und gab die Instruktionen an einen Bediensteten weiter. Der Paka entfernte sich durch die Doppeltür. Die verbliebenen Gefolgsleute warteten, legten die Waffen weg und lehnten sich an die Bücherregale oder setzten sich auf den gekachelten Boden.
    Krasvin verschränkte die Arme und beobachtete Neena. »Du mußt wissen, daß du hier keinesfalls rauskommst, ohne daß ich's dir besorgt habe. Zumal nach allem, was du getan hast.«
    »Ich glaub e'er, besorgt bekommen hast du's, Baron.« Neena setzte sich auf den Laufsteg, mit dem Rücken zu den Regalen.
    »Was hast du eigentlich vor, nachdem du gegessen und getrunken hast?« fragte er sie.
    »Eins nach dem andern.« So, dachte sie. Das ist besser, als einzugeste'en, daß ich nicht die leiseste Ahnung 'abe, was ich als nächstes tun werde.
    »Du hast doch nichts dagegen, wenn ich mit dir zusammen speise?« Krasvin hatte seinen Humor teilweise wiedergefunden.
    »Die ganze Aufregung hat mich richtig hungrig gemacht.« Er besprach sich flüsternd mit einem Bediensteten.
    »'at sie das? Ich 'atte eigentlich ge'offt, du 'ättest ein für allemal genug.«
    »Nein. Das war nur eine vorübergehende Beeinträchtigung.«
    »Schade, daß ich den nicht einsetzen konnte.« Sie schwenkte den Dolch, den sie sich angeeignet hatte. »Statt des Lampenständers. Wenn mein Vater 'ier war, würde er dich in Familiensouvenirs zerlegen. Und sein Freund is der größte Bannsänger der ganzen Warmlande.«
    Krasvin wirkte unbeeindruckt. Bedienstete trugen Getränke und Speisen herein. Neena vergewisserte sich, daß der Paka, der ihr das Essen die Leiter hochreichte, unbewaffnet war. Als er alles abgeliefert hatte, kickte sie die Leiter vom Laufsteg weg. Die stets aufmerksamen Gürteltiere fingen sie auf.
    Krasvin stocherte lustlos in seinen Speisen. »Zum Glück hält sich keine der von dir erwähnten Personen in der Nähe auf.«
    »Meine Reisekameraden sind in der Nähe.«
    »Nein, da irrst du dich. Die sind in Camrioca. Falls sie dich nicht

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