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Der Sohn des Haeuptlings

Der Sohn des Haeuptlings

Titel: Der Sohn des Haeuptlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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bestätigte Emil Langhans.
    „Ich genauso“, meinte Hans Pigge.
    „Und wißt ihr auch noch, was Pohmann daraufhin gesagt hat?
    „Wart mal, laß mich überlegen“, bemerkte Emil Langhans. „Jedenfalls so was wie, daß das stimmen würde und daß er sich das vorstellen könnte —“
    „Ja, daß er sich das vorstellen könnte, hat er sogar ganz sicher gesagt“, rief Manuel Kohl aufgeregt. „Das kann ich beschwören.“
    „Und woher hat der Bademeister gewußt, wie das Wetter in Bad Rittershude ist?“ fragte Karlchen Kubatz leise.
    „Er könnte genauso wie dein Vater telefoniert haben“, überlegte Emil Langhans.
    „Mit wem sollte ausgerechnet Herr Pohmann aus München Ferngespräche in Bad Rittershude zu führen haben?“ gab Karlchen Kubatz zu bedenken.
    „Man müßte ihn fragen“, stellte Fritz Treutlein fest.
    „Uns gibt er bestimmt keine Antwort“, sagte der dickliche Sputnik.
    „Du mußt der Polizei Bescheid sagen“, schlug Hans Pigge, der Junge mit dem Pagenkopf, vor.
    „Wenn ich mir vorstelle, daß wir damit zu Kalender kommen“, meinte Emil Langhans, „der schüttet sich ja bloß aus vor Lachen.“
    „Also, was dann?“ fragte Fritz Treutlein.
    „Man müßte mit diesem Kriminalkommissar Roland ins Gespräch kommen“, schlug Paul Nachtigall vor. „Aber vermutlich läßt der sich von uns nicht sprechen.“ Er zog ein verächtliches Gesicht und versuchte den Kriminalkommissar nachzuäffen: „Kinderkram, basta!“
    „Bleibt nur dein Vater“, riet der dickliche Sputnik und blickte zu Karlchen Kubatz hinüber. Die anderen überlegten eine Weile, und dann stimmten sie zu.
    „Wenn ihr meint“, sagte Karlchen schließlich und ließ sich das Telefon zeigen.
    „Wie lange seid ihr noch in der Schellingstraße“, wollte Vater Kubatz wissen, als ihm sein Sohn Bericht erstattet hatte. „Vielleicht hat der Kommissar noch Fragen.“
    „Eine halbe Stunde, denke ich“, antwortete der Bürstenhaarschnitt. „Tesu muß spätestens um acht Uhr im Hotel sein.“
    „Ist geritzt“, meinte der Chefredakteur und legte auf.
    „Wir haben dich bestimmt nur gelangweilt“, meinte Karlchen Kubatz, als er vom Telefon zurückkam und vor dem Sohn des Apachenhäuptlings stehenblieb. „Aber nachdem du jetzt alles mitgehört hast, was denkst du über die ganze Geschichte?“
    Während Tesu noch überlegte, hatte der Chefredakteur der Bad Rittershuder Nachrichten zuerst Herrn Specht und dann gleich darauf dessen Chef an der Strippe.
    Kriminalkommissar Roland war ein Mann von schnellen Entschlüssen.
    Schon fünf Minuten später parkte er in der Schellingstraße — beinahe im selben Augenblick, als auch Herr Kubatz in seinem knallroten Cabrio auf die Bremse drückte. Seine Scheinwerfer berührten fast die hintere Stoßstange des Polizeiwagens.
    Der Kriminalkommissar hatte seinen Assistenten Specht mitgebracht, der erst vor einer halben Stunde aus München zurückgekommen war.
    Die drei Herren kletterten in das erste Stockwerk, und als sie geklingelt hatten, kam Vater Langhans an die Tür. Er war im ersten Augenblick ganz schön von den Socken. „Sie, Herr Chefredakteur?“ fragte er verwundert und fügte dann hinzu: „Ich wüßte nicht, daß ich Sie erwartet hätte, meine Herren.“
    Auch die Glorreichen Sieben einschließlich des Pagen Fridolin hatten die Besucher nicht erwartet.
    „Ich bitte wegen des Überfalls um Entschuldigung“, erklärte Kriminalkommissar Roland. Anschließend sagte er seinen Namen und zeigte dann auf Herrn Kasimir Specht. „Das ist mein Assistent.“
    Der Chefredakteur der Bad Rittershuder Nachrichten mußte sich lediglich mit dem Sohn des Apachenhäuptlings Kuguah bekannt machen, die übrigen Jungen kannte er ja.
    „Morgen ist der erste Tag eurer Osterferien, da hüpft ihr bestimmt auseinander wie die Heuschrecken“, erklärte der Kommissar. „Und bevor ich jeden einzelnen wieder einfangen muß, bin ich lieber jetzt noch schnell auf einen Sprung hierhergekommen, solange ihr noch alle beieinander seid.“ Er nahm in einem der Sessel Platz, schlug wieder einmal seine Beine übereinander und ließ dabei seine eleganten Schuhe sehen. „Wir tappen immer noch im Nebel herum, das gebe ich ehrlich zu, wenn sich am Horizont auch schon ein paar magere Wolkenlöcher zeigen. Jedenfalls sind wir für jeden Hinweis dankbar. Ich bin also ganz Ohr.“
    „Kommen wir ohne Umwege gleich zur Sache“, stellte der Kriminalassistent mit den ausgebeulten Hosen fest. Er lehnte sich an die Kante

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