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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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immer sich einbilden sollte, dass er dazu ein Recht hat, der irrt sich gewaltig.“ Er merkte, dass er die Worte wählte, wie es Danilo getan hätte, als ob der Mantel von Regis’ Friedensmann ihn irgendwie beschützte. „Das Problem, das vor uns liegt, ist vielmehr der Abzug der Föderation. Ich weiß, dass einige von euch dies nicht als Problem ansehen – aber ihr kennt nicht alle Fakten.“ Aus den Augenwinkeln fing Mikhail Danilos Miene auf und war innerlich erheitert.
„Welche Fakten hast du uns denn vorenthalten?“, fragte Lady Marilla argwöhnisch.
„Eine ärgerliche Unterstellung, Lady Marilla, auf die ich aber nicht weiter eingehen werde. Ihr wisst alle, dass die Föderation in wenigen Wochen abziehen will. Aber ihr versteht die Gründe dafür nicht. Die Legislative, in der Lew und Herm gedient haben, wunde aufgelöst – und das ändert alles!“ „Was hat das mit Darkover zu tun?“ Dom Damon schien aufrichtig verwirrt.
„So wie der Rat der Comyn dem Herrscher von Darkover als beratende Körperschaft dient, so hielt die Legislative die Führer der Föderation bisher in Schach“, erklärte Lew, als würde er zu einem Kind sprechen und keinem besonders aufgeweckten dazu. „Ohne diese Beschränkung kann die Premierministerin mehr oder weniger tun, was sie will – und soweit wir in Erfahrung gebracht haben, führt sie die Föderation im Augenblick per Dekret. Das ist schlicht und einfach Tyrannei!“ „Ich wiederhole – was hat das mit Darkover zu tun?“, knurrte Dom Damon und sah Lew mit wildem Blick an.
„Ich protestiere!“ Dom Francisco schlug nun ebenfalls mit der Faust auf den Tisch, sein blasses Gesicht rötete sich vor Zorn. „Wir haben die Frage noch nicht geklärt, wer das Oberhaupt des Rats sein soll, und bevor wir das nicht erledigt haben, ist alles andere …“ Da hörte man Schritte, und Gareth Elhalyn trat ein. Er schaute lächelnd in die Runde, während sich alle Augen ihm zuwandten. „Was tust du denn hier?“, fragte sein Vater.
„Er ist auf meine Einladung hier“ antwortete Javanne, bevor Gareth etwas erwidern konnte. Ihre Augen glänzten freudig, und ihre Miene war selbstgefällig. Mikhail dachte, wenn Sie eine Katze wäre, würden jetzt Federn aus ihrem Mund ragen.
„Da soll doch …“ „Er hat hier nichts verloren, da er noch nicht einmal zu Danis Erben ernannt wurde“, brauste Dom Gabriel auf und warf seiner Gemahlin einen wütenden Blick zu. „Was treibst du da, Weib?“
„Setz dich, Gareth“, fuhr Javanne fort, als hätte niemand etwas gesagt. Sie deutete in Richtung der leeren Stühle. Dem Knaben schien nun nicht mehr ganz wohl in seiner Haut zu sein, er schaute zweifelnd aus seinem hübschen Gesicht, ließ sich aber zwischen seine Mutter und Lew Alton nieder. „Ich bin zu einem nahe liegenden Schluss gekommen, und ich kann nicht verstehen, warum ihn sonst niemand gesehen hat.“ Sie blickte leicht höhnisch in die Runde, als hielte sie alle außer sich für Dummköpfe.
„Und was könnte das sein, verehrte Base?“, fragte Lew Alton mit jener öligen Überheblichkeit, die Javanne jedes Mal unfehlbar ärgerte.
„Da Mikhail eindeutig zu viel Macht besitzt, als dass man ihm erlauben könnte, Darkover zu regieren, und da sein ältester Sohn Nedestro ist und Dani sich weigert, seine Pflicht zu tun, müssen wir uns eben auf Gareth Elhalyn als rechtmäßigen Herrscher einigen – dann brauchen wir nur noch einen Regenten für ihn zu ernennen, bis er volljährig wird.“ Sie hielt inne und sah plötzlich weniger zuversichtlich aus. „Ich denke, dass Dom Francisco …“ „Das ist doch unerhört!“ Gabriel Lanart-Altons dröhnende Stimme hallte von den großen Matrixfallen in der Decke wider. „Gareth’s Leben wäre keinen Sekal mehr wert, wenn Francisco sein Regent würde.“ Es folgte ein verblüfftes Schweigen, da Gabriel das Unaussprechliche ausgesprochen hatte. Als er merkte, dass er nun im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit stand, fuhr der alte Mann fort. „Ich entschuldige mich für das ungehörige Benehmen meiner Frau – ich wusste bis jetzt nichts von ihrem Plan, sonst hätte ich diesem Unfug längst ein Ende gemacht. Glaub mir, Sohn, ich habe mit all dem nichts zu tun.“ Er sah müde und beschämt aus.
„Das habe ich auch nie angenommen“, antwortete Mikhail ruhig, nachdem er sich ermahnt hatte, sein Temperament zu zügeln. „Ich glaube, es wäre das Beste und am wenigsten peinlich, wenn Gareth jetzt gehen würde, da er eigentlich gar

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