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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Gedanken durch die Matrix, wobei er Margueridas helfende Energie aufsog. Ein breiter Lichtstrahl brach aus den gleißenden Facetten, schlängelte sich aus der schützenden Blase und breitete sich fächerförmig über die heranstürzenden Kämpfer aus. Die Gardeleute rissen ihre Pferde zur Seite, denn Mikhails Waffe konnte nicht zwischen Freund und Feind unterscheiden und man hatte sie vorgewarnt. Das Licht stieß wie Blitze in die Haufen der feuernden Soldaten und versengte die Männer so rasch, dass an eine Flucht vor der glühenden Berührung nicht mehr zu denken war.
    Alle Bewegung schien sich zu einem Kriechen zu verlangsamen, und Marguerida konnte nichts weiter tun, als den grässlichen Anblick auszuhalten, der sich ihren Augen bot. Die stumpfen Metallwaffen zerbrachen, und dann schienen die Männer, die sie hielten … auseinander zu fallen. Mikhail hatte seine Fähigkeit zu heilen ins Gegenteil verkehrt, und nun löste er die Feinde regelrecht in ihre Einzelteile auf. Blut floss aus jeder Körperöffnung, Leiber sackten in sich zusammen, der Boden war ein Strom von Blut, und aus Männern wurden in Sekunden Ghuls und schließlich Kadaver.
    Überall herrschte nun Durcheinander, die Gardisten mühten sich verzweifelt, aus der Reichweite von Mikhails tödlicher Energie zu gelangen, und diejenigen, die von den ersten Angreifern noch übrig waren, rannten blindlings in alle Richtungen. Die Männer, die gerade neu aus dem Schutz der Bäume aufgetaucht waren, erwischte es unvorbereitet, und ihnen blieb keine Zeit mehr, sich zu retten. Das bösartige Licht aus Mikhails Hand breitete sich über das Dickicht aus und vernichtete alles, was es berührte. Die Nadelhölzer loderten auf wie Fackeln, und der Geruch versengten Fleisches mischte sich mit dem heißen Harz der Bäume, während sich in den blutroten Boden das Schwarz der Asche mengte. Die wenigen glücklicheren Feinde, die sich außerhalb dieser Zerstörung aufhielten, wurden von den Gardisten über den Haufen geritten.
    Das Feuer begann inzwischen von Baum zu Baum zu wandern, was das allgemeine Durcheinander noch vermehrte.
    Marguerida hörte deutlich Angst- und Schmerzensschreie, und sie verursachten ihr Übelkeit. Aber sie wankte ebenso wenig wie Mikhail. Als sie spürte, wie er sein Pferd nach einer Seite lenkte, machte sie mit ihm kehrt, so dass er sein Vernichtungswerk entlang der Straße bis zum Ende des Zuges fortsetzen konnte. Sie bemühte sich, nicht an die Nachhut der Prozession zu denken, wo die Kämpfer, darunter die Entsagenden, bislang noch ohne Schutz waren. Sie wusste, dort hinten starben Leute im Dienste der Hasturs. Schwerter richteten gegen Schusswaffen wenig aus, aber sie fühlte, wie dessen ungeachtet tapfer gefochten wurde.
    Der Klang der Schlacht begann sich zu ändern, und Marguerida vernahm wie aus großer Ferne, dass die noch übrigen Feinde nur einen Gedanken im kollektiven Bewusstsein hatten – weg von hier . Weder sie noch Mikhail hatten vorhergesehen, wie schrecklich die Manifestation ihrer Macht für die Truppen der Föderation ausfallen würde. Gelegentlich hörte sie noch das Zischen einer Schusswaffe zwischen den brennenden Bäumen, aber es wurde mit jedem Augenblick weniger.
    Die Schlacht an der Spitze des Zuges war praktisch vorbei, bevor sie begonnen hatte. Einzelne Angreifer wurden auch von der anhaltenden Energie aus Mikhails Matrix erwischt.
    Wer ihr entrann, den hieb die Garde nieder, oder er kam im Feuer um. Marguerida hörte den gedanklichen Chor der Verzweiflung und der Ungläubigkeit, mit dem die Soldaten aus dem Leben schieden. Die Wendung der Ereignisse hatte diese Männer völlig überrumpelt und demütigte sie noch im Tod.
    Aus dem Rauch und den Flammen näherte sich ein Mann zu Pferde dem Kampfgeschehen, sein Gesicht war noch verhüllt. Marguerida spürte seine tödliche Entschlossenheit, doch nur für einen kurzen Augenblick, und sie dachte schon, er würde abdrehen. Stattdessen ritt er direkt in den grellen Schein von Mikhails Zerstörungskraft und hob die Hand zu einer Art Salut, bevor er zu Asche wurde. Sein letzter Gedanke war selbst inmitten dieses Chaos stark genug, um zu ihr durchzudringen: Wenigstens ein ehrenvoller Tod.
    Mikhail bewegte leicht die Hand, und der Schutzschirm um sie herum begann zu schwinden. Marguerida fühlte den Entzug von Energie, den schmerzlichen Verlust der ungeheuren Intimität, die sie während der kurzen Schlacht mit Mikhail geteilt hatte, und dann nur noch ihre Müdigkeit. Sie

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