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Der Sommer, als ich schön wurde

Der Sommer, als ich schön wurde

Titel: Der Sommer, als ich schön wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Han
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Steven.
    »Dieses Mal musst du dich aber wirklich ins Zeug legen«, warnte ich ihn. »Sonst behalte ich den Pulli.«
    »Ich tu mein Bestes«, sagte Cam und strich sich die Haare aus der Stirn.
    Die nächste Runde ging an ihn, die letzte wieder an mich. So ganz überzeugt war ich nicht, dass er mich nicht doch gewinnen ließ. Schließlich war er so groß, dass er nur einen Zug brauchte, wenn ich zwei machte. Aber ich wollte das Kapuzensweat unbedingt behalten, also habe ich den Sieg nicht angefochten. Ein Sieg ist ein Sieg, fertig.
    Als er gehen musste, begleitete ich ihn zu seinem Auto. Er stieg nicht gleich ein. Es entstand eine lange Pause, zum ersten Mal. Schließlich räusperte Cam sich, dann sagte er: »Kinsey, ein Bekannter von mir, gibt morgen Abend eine Party. Hättest du vielleicht Lust mitzukommen?«
    »Ja«, sagte ich spontan, »klar.«
    Ich machte den Fehler, das Thema am nächsten Morgen beim Frühstück zu erwähnen. Meine Mutter und Susannah waren schon unterwegs, Lebensmittel einkaufen. Ich war allein mit den Jungs, so wie meistens in diesem Sommer. »Heute Abend gehe ich auf eine Party«, sagte ich, teils, um es laut auszusprechen, teils, um damit anzugeben.
    Conrad zog die Augenbrauen hoch. »Du?«
    »Bei wem?«, wollte Jeremiah wissen. »Kinsey?«
    Ich stellte meinen Saft ab. »Woher weißt du das?«
    Jeremiah lachte und drohte mir scherzhaft mit dem Finger. »Ich kenne alle Leute in Cousins, Belly. Ich bin Bademeister hier. Das ist so ähnlich, als wäre man Bürgermeister. Greg Kinsey jobbt im Surfshop drüben beim Einkaufszentrum.«
    Conrad sah nachdenklich aus. »Greg Kinsey – dealt der nicht mit Crystal Meth?«
    »Was? Quatsch. Cam wäre nie mit so jemandem befreundet«, sagte ich abwehrend.
    »Wer ist denn Cam?«, fragte Jeremiah.
    »Der Typ, den ich bei Clays Feuerwerk kennengelernt habe. Er hat mich gefragt, ob ich mitkomme, und ich habe Ja gesagt.«
    »Tut mir leid, aber du gehst auf keine Party von einem Crystal-Junkie«, sagte Conrad.
    Das war jetzt das zweite Mal, dass Conrad versuchte, mir Vorschriften zu machen, und es reichte mir langsam. Wofür hielt der sich eigentlich? Ich musste auf diese Party, und ich würde hingehen, Crystal Meth hin oder her. »Ich hab dir doch schon gesagt, Cam wäre niemals mit so jemandem befreundet. Er ist Straight Edger.«
    Conrad und Jeremiah schnaubten unisono los. In solchen Momenten sind die beiden ein Team. »Der ist Straight Edger?«, fragte Jeremiah und versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen. »Sauber!«
    »Das ist ja cool«, sagte Conrad.
    Ich funkelte die beiden an. Erst wollen sie nicht, dass ich mit Crystal-Junkies rumhänge, aber Straight Edgers finden sie auch nicht gut. »Er hat mit Drogen nichts am Hut, kapiert? Und deshalb glaube ich nicht, dass er mit einem Drogendealer befreundet ist.«
    Jeremiah kratzte sich an der Backe. »Kann auch sein, dass Greg Rosenberg der Dealer ist. Greg Kinsey ist eigentlich ganz cool. Der hat einen Billardtisch. Ich glaub, ich werd auch hingehen.«
    »Warte mal – wie war das?« Ich bekam langsam Panik.
    »Ja, ich denk, ich komm auch mit«, sagte Conrad. »Billard macht Spaß.«
    Ich stand auf. »Ihr könnt überhaupt nicht hingehen. Ihr seid nicht eingeladen!«
    Conrad lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Keine Sorge, Belly. Wir werden dir schon nicht dein großartiges Date vermiesen.«
    »Es sei denn, er betatscht dich.« Jeremiah schlug sich mit der Faust in die offene Handfläche, die blauen Augen zusammengekniffen. »Dann ist er fällig.«
    »So weit kommt’s nicht«, stöhnte ich. »Bitte, Jungs, geht nicht hin. Bitte, bitte!«
    Jeremiah überhörte mich. »Con, was ziehst du an?«
    »Ich hab mir noch keine Gedanken gemacht. Vielleicht meine Khaki-Shorts? Und du?«
    »Ich hasse euch!«, sagte ich.
    Irgendwie war das Verhältnis zwischen Conrad und mir, aber auch das zwischen Jeremiah und mir in letzter Zeit seltsam, und auf einmal schlich sich ein unmöglicher Gedanke in meinen Kopf. War es möglich, dass sie nicht wollten, dass ich mit Cam zusammen war? Weil sie selbst, was weiß ich, Gefühle für mich hatten? War das überhaupt denkbar? Ich hatte meine Zweifel. Ich war doch so etwas wie eine kleine Schwester für die beiden. Nur dass ich’s nicht war.
    Als ich mich fertig gemacht hatte und fast schon losmusste, ging ich noch kurz zu Susannah ins Zimmer, um Tschüss zu sagen. Sie und meine Mutter hatten sich dahin zurückgezogen und sahen alte Fotos

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