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Der Sommer, als ich schön wurde

Der Sommer, als ich schön wurde

Titel: Der Sommer, als ich schön wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Han
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durften wir nie kommen, das wäre ihm peinlich gewesen.
    An einem Nachmittag radelte ich hin. Der Club lag inmitten von sattem Grün – er war umgeben von einem Golfplatz. An einem Tisch saß ein Mädchen mit einem Klemmbrett, und als ich ihr sagte, dass ich zu Jeremiah wollte, winkte sie mich einfach durch.
    Ich entdeckte ihn, bevor er mich sah. Er saß auf dem Bademeisterstuhl und unterhielt sich mit einem dunkelhaarigen Mädchen in einem weißen Bikini. Beide lachten. Er sah so wichtig aus auf diesem Stuhl. Ich hatte ihn noch nie zuvor bei einem richtigen Job gesehen.
    Auf einmal war ich ganz schüchtern. Ich ging langsam zu ihm hinüber. Meine Flip-Flops klatschten laut bei jedem Schritt. »Hey«, rief ich, als ich noch ein ganzes Stück entfernt war.
    Jeremiah sah von seinem Stuhl herunter und grinste. »Du bist ja wirklich gekommen«, sagte er. Er kniff die Augen zusammen und schirmte sie mit der Hand gegen die Sonne ab.
    »Was dachtest du denn?« Ich ließ meine Leinentasche wie ein Pendel hin- und herschwingen. Sie war von L. L. Bean, ein Geschenk von Susannah, und mein Name stand in Schreibschrift darauf.
    »Belly, das ist Yolie. Sie ist meine Kollegin hier.«
    Yolie streckte einen Arm aus und schüttelte mir die Hand. Für jemanden im Bikini schien mir das eine ziemlich förmliche Geste. Yolie hatte einen angenehm festen Händedruck, der meiner Mutter gefallen hätte. »Hi, Belly«, sagte sie. »Ich hab schon viel von dir gehört.«
    »Tatsächlich?« Ich sah zu Jeremiah auf.
    Er grinste. »Und ob. Ich hab ihr erzählt, dass du so laut schnarchst, dass man dich am anderen Ende vom Flur noch hört.«
    Ich schlug ihn gegen den Fuß. »Klappe!« Dann sah ich Yolie an und sagte: »Freut mich, dich kennenzulernen.«
    Sie lächelte, und ich sah, dass sie Grübchen in beiden Wangen hatte und einen schiefen Zahn im Unterkiefer. »Gleichfalls. Jere, magst du vielleicht jetzt Pause machen?«
    »Demnächst«, antwortete er. »Belly, du kannst ja erst deiner Haut noch ein bisschen was Schlechtes tun.«
    Ich streckte ihm die Zunge aus und breitete mein Handtuch auf einem Liegestuhl in der Nähe aus. Der Pool war von perfektem Türkis, und es gab zwei Sprungbretter, ein hohes und ein niedrigeres. Im Wasser wimmelte es nur so von Kindern, und ich beschloss, auch schwimmen zu gehen, wenn es in der Sonne nicht mehr auszuhalten war. Aber fürs Erste lag ich einfach nur da, hörte meine Musik und sonnte mich, die Augen hinter der Sonnenbrille geschlossen.
    Nach einer Weile kam Jeremiah herüber. Er setzte sich auf meine Stuhlkante und trank einen Schluck Kool-Aid aus meiner Thermoskanne. »Sie ist hübsch«, sagte ich.
    »Wer? Yolie?« Er zuckte mit den Achseln. »Sie ist nett. Eine meiner zahllosen Verehrerinnen.«
    »Haha!«
    »Und was ist mit dir? Cam Cameron? Cam, der Vegetarier? Cam, der Straight Edger?«
    Ich versuchte ein Lächeln zu unterdrücken. »Was soll mit ihm sein? Ich mag ihn.«
    »Der ist schon irgendwie seltsam.«
    »Genau das mag ich an ihm. Dass er … anders ist.«
    Jeremiah runzelte leicht die Stirn.
    »Anders als wer?«
    »Ich weiß nicht.« Aber ich wusste es sehr wohl. Ich wusste ganz genau, wer anders war.
    »Er ist Conrad nicht das kleinste bisschen ähnlich – war es vielleicht das, was du sagen wolltest?«
    Ich musste lachen, und Jeremiah auch. »Genau. Er ist nett.«
    »Einfach nett, sonst nichts?«
    »Mehr als nett.«
    »Du bist also über ihn weg? Endgültig?« Wir wussten beide, an wen er dachte.
    »Ja«, antwortete ich.
    »Ich glaub dir nicht«, sagte Jeremiah und betrachtete mich dabei aufmerksam – so wie er es beim Uno-Spielen machte, wenn er versuchte dahinterzukommen, was für Karten ich hatte.
    Ich nahm die Sonnenbrille ab und sah ihm in die Augen. »Es ist aber so. Ich bin drüber weg.«
    »Wir werden ja sehen.« Jeremiah stand auf. »Meine Pause ist um. Ist der Platz hier okay für dich? Wenn du noch ein bisschen bleibst, kannst du mit mir nach Hause fahren. Dein Rad passt hinten ins Auto.«
    Ich nickte und sah ihm hinterher, wie er zu seinem Bademeisterstuhl zurückging. Jeremiah war ein guter Freund. Er war immer schon gut zu mir gewesen, hatte auf mich aufgepasst.

34
    Meine Mutter und Susannah saßen auf Strandstühlen, ich lag auf meinem alten Teddybär-Handtuch von Ralph Lauren. Das mochte ich immer noch am liebsten, weil es so schön lang war und so weich vom vielen Waschen.
    »Was hast du heute Abend vor, Bean?«, fragte meine Mutter. Ich mochte es total gern, wenn sie mich

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