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Der Sommer, als ich schön wurde

Der Sommer, als ich schön wurde

Titel: Der Sommer, als ich schön wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Han
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die Hitze mir bis ins Gesicht stieg. »Nein.« Anscheinend wollte alle Welt von mir wissen, was mit Conrad und mir war.
    »Magst du ihn immer noch?«
    »Nein.«
    Er atmete lang aus. »Siehst du, du hast gezögert.«
    »Nein, hab ich nicht.«
    Hatte ich? Wirklich? Ich war mir sicher. Zu Cam sagte ich: »Er kotzt mich schon an, wenn ich ihn nur angucke.«
    Ich sah ihm an, dass er mir nicht glaubte. Denn die Wahrheit war: Wann immer ich Conrad ansah, empfand ich dieselbe Sehnsucht, das hörte nie auf. Es war so wie eh und je. Hier war dieser wirklich tolle Junge, der mich tatsächlich mochte, und was tat ich? Ich hing noch immer an Conrad. Da – das war die ganze Wahrheit. In Wirklichkeit hatte ich nie losgelassen. Ich war wie Rose auf diesem blöden Behelfsfloß.
    Cam räusperte sich und sagte: »Du reist bald ab. Möchtest du, dass wir in Kontakt bleiben?«
    Darüber hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. Aber er hatte recht, der Sommer war fast zu Ende. Schon bald würde ich wieder zu Hause sein. »Ähm – was meinst du?«
    »Ja, doch, schon.«
    Er sah mich an, als erwartete er etwas, und erst begriff ich nicht, was. Dann sagte ich: »Ich auch, ja.« Aber es kam zu spät. Cam zog sein Handy aus der Tasche und sagte, er sollte jetzt mal gehen. Ich widersprach ihm nicht.

40
    Kurz vor Ferienende wollten wir doch noch unseren Filmabend machen. Meine Mutter, Susannah, Jeremiah und ich saßen im völlig dunklen Fernsehzimmer, um Susannahs liebste Hitchcockfilme zu sehen. Meine Mutter hatte in einem großen gusseisernen Topf Popcorn gemacht und war extra losgefahren, um Schokokaramell, Gummibärchen und Salzwasser-Toffee zu kaufen. Susannah liebte Salzwasser-Toffee. Abgesehen davon, dass Steven nicht dabei war und auch Conrad nicht, der die Abendschicht im Restaurant hatte, war es ein richtiger Klassiker. Wie in alten Zeiten .
    Mitten in Berüchtigt , ihrem absoluten Favoriten, schlief Susannah ein. Meine Mutter breitete eine Decke über sie, und als der Film zu Ende war, flüsterte sie: »Jeremiah, würdest du sie nach oben tragen?«
    Jeremiah nickte sofort, und Susannah wachte nicht einmal auf, als er sie auf seine Arme nahm und die Treppe hinauftrug. Er hob sie hoch, als wäre sie eine Feder, ohne jedes Gewicht. Noch nie hatte ich das bei ihm gesehen. Obwohl wir fast gleich alt waren, kam er mir auf einmal richtig erwachsen vor.
    Meine Mutter stand auch auf und reckte sich. »Ich bin müde. Gehst du auch schlafen, Belly?«
    »Noch nicht gleich. Ich glaube, ich mache erst mal ein bisschen Ordnung hier unten.«
    »Gutes Kind«, sagte sie und zwinkerte mir zu, bevor sie nach oben ging.
    Ich machte mich daran, das Toffeepapier und ein paar Krümel, die auf den Boden gefallen waren, einzusammeln. Als ich gerade dabei war, die DVD in ihre Hülle zurückzulegen, kam Jeremiah wieder herein und ließ sich in die Polster sinken. »Lass uns noch ein bisschen aufbleiben«, sagte er und sah mich an.
    »Okay. Magst du noch einen Film gucken?«
    »Nee. Lass uns einfach fernsehen.« Er griff sich die Fernbedienung und zappte auf gut Glück durch die Kanäle. »Wo steckt Cam Cameron eigentlich neuerdings?«
    Leise seufzend setzte ich mich zu ihm. »Ich weiß nicht. Er ruft nicht an, und ich auch nicht. Der Sommer ist fast vorbei. Vermutlich sehe ich ihn nie wieder.«
    Jeremiah sah mich nicht an, als er fragte: »Möchtest du das denn? Ihn wiedersehen?«
    »Ich weiß nicht … Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht ja. Vielleicht nein.«
    Jeremiah stellte den Fernseher stumm. Dann drehte er sich zu mir und sah mich an. »Ich glaube nicht, dass er der Richtige für dich ist.« Seine Augen waren ernst. Noch nie hatte ich ihn so ernst gesehen.
    »Ja, kann schon sein«, sagte ich leichthin.
    »Belly …«, begann er. Er holte tief Luft, blies die Backen auf und stieß dann die Luft so heftig aus, dass sein Pony hochflog. Mein Herz klopfte plötzlich heftig – irgendwas tat sich hier. Jeremiah würde irgendwas sagen, was ich nicht hören wollte. Irgendetwas tun, was alles verändern würde.
    Ich machte den Mund auf, um etwas zu sagen, um ihn zu unterbrechen, bevor er etwas sagte, was er nicht mehr zurücknehmen konnte, doch er schüttelte den Kopf. »Lass mich das jetzt loswerden.«
    Er holte noch einmal tief Luft. »Du bist immer meine beste Freundin gewesen. Aber jetzt ist es mehr. Ich sehe mehr in dir.« Er rückte ein Stückchen näher und sprach weiter. »Du bist cooler als alle anderen Mädchen, die ich kenne, und du bist für mich

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