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Der Sommer deines Todes

Der Sommer deines Todes

Titel: Der Sommer deines Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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gibt? Das erste Kind ist immer etwas ganz Besonderes … Dieser Gedanke lässt Mac, den Vater, frösteln, doch endlich versteht er, was es mit den Ereignissen der letzten Woche auf sich hat.
    Blaine Millerhausens diamantbesetzter Zehring hat sie alle hierhergeführt, ihr unbedingter Wille, auf nichts verzichten zu müssen. Aus diesem Grund musste auch Alicia Griffin sterben.
    Die Gier, der Narzissmus, die Unbeirrbarkeit, mit der Godfrey Millerhausen und Liz Braud so vielen Menschen bewusst geschadet haben, nur damit ihre gemeinsame Tochter einen Großteil des Vermögens erbt, schockiert selbst einen so abgeklärten Mann wie Mac.
    «Was wollen Sie?» Selbstsicher und mit erhobenem Kinn kommt Liz Braud, die blonden Haare zu einem Haarknoten zusammengefasst, hinter der Rezeption hervor.
    «Kannst du die Leute, die dich entführt haben, identifizieren?», fragt Guy Fremont.
    Fremont, der neben Mac steht, deutet auf Liz und Blaine. «Diese Frauen. Beide.»
    Liz, die Haltung bewahrt, beißt die Zähne zusammen und schnaubt ungehalten. «Was erlauben Sie sich? Hier einfach so reinzumarschieren und …»
    Guy fällt ihr ins Wort. «Wir werden Sie verhaften. Ob wir das hier in der Lobby machen oder etwas privater, liegt ganz bei Ihnen.»
    «Und wer sind Sie?» Ihr Ton wird schärfer.
    «Special Agent Guy de Luca, FBI -Attaché, Außenstelle Rom.» Guy spricht dann auf Italienisch mit den uniformierten Polizisten, die Liz und Blaine, die die Nähe ihrer Mutter sucht, umstellen.
    «Was wollen Sie?»
    «Wo stecken Mary Salter und Ben MacLeary?»
    Sie verzieht den Mund, ohne zu antworten. Ihre Feindseligkeit ist deutlich spürbar.
    Schließlich reißt Guy der Geduldsfaden. «Wir verhaften Sie wegen …»
    «Lassen Sie uns in mein Büro gehen», schlägt Liz jetzt vor.
    «Zu spät. Sie hatten Ihre Chance. Wir werden uns im Streifenwagen auf dem Weg zum Revier unterhalten.»
    Guy spricht wieder auf Italienisch mit den Beamten, die die Arme der beiden Frauen mit – für Mac ein Novum – mehreren Handschellenpaaren auf dem Rücken fixieren. An ihren Handgelenken wirken die Kettenglieder fast wie Modeschmuck, auch wenn die beiden Millerhausen-Frauen niemals auf die Idee kämen, solch billigen Tand anzulegen.
    Während die Polizisten die Frauen unter den Blicken der staunenden Gäste durch die Lobby führen, fällt Liz verbal über Fremont her.
    «Deine Mutter hält dich für tot», verkündet sie hämisch und dreht sich weg, ehe er etwas entgegen kann.
    «Du verfluchte, verfluchte, verfluchte …», stammelt Fremont.
    «Beruhige dich», sagt Mac und legt ihm eine Hand auf die Schulter. «Das bringt nichts.»
    «Wo ist sie?», ruft Fremont den beiden Frauen hinterher, die mit keiner Wimper zucken. «Ihr wandert hinter Gitter!», brüllt er, nur um ihnen einen Stich zu versetzen.
    Da dreht Blaine den Kopf und zwinkert. «Das werden wir noch sehen.»
    «Euer Freund», schreit Fremont, «der Polizeichef wurde schon verhaftet und hat ausgepackt!»
    Blaine reißt entsetzt die Augen auf, die Hals- und Rückenmuskeln ihrer Mutter treten vor Anspannung deutlich hervor. Dass dieser Anblick Mac solche Befriedigung verschafft, hätte er nicht erwartet.
    «Und wieso fragst du dann, wo deine Mutter steckt, wenn du’s schon weißt?», entgegnet Blaine gespielt lässig.
    «Antworte nicht», rät Mac Fremont.
    Guy folgt den Frauen nach draußen. Mac und Fremont sehen vom Eingang aus zu, wie die Carabinieri mit den beiden wegfahren. Guy erhält einen Anruf und geht beim Telefonieren auf und ab.
    «Die Finte mit dem Polizeichef war gut», meint Mac zu dem vor Wut zitternden Fremont. «Auch wenn das noch nicht stimmt.»
    «Aber sie werden diese schleimige Type doch verhaften, oder?»
    «Mit Sicherheit … unter der Voraussetzung, dass sie ihn erwischen.»
    «Was soll das denn heißen?»
    «In so einem Fall geht es immer auch um Politik, und Politiker sind manchmal korrupt. Wir wissen nicht, wie das in Italien läuft.»
    Kopfschüttelnd gibt Fremont Mac mit einem Grunzen zu verstehen, dass er seine Meinung teilt.
    Eine halbe Stunde später, während der Pilot den Hubschrauber startet, beendet Guy das Telefonat und brüllt gegen den Rotorlärm an: «Die Tochter ist eingeknickt und hat den Aufenthaltsort verraten. Sie werden außerhalb von Olbia festgehalten. Je nach Wind können wir dort in zehn, fünfzehn Minuten landen.»
    «Was ist mit den Wachen?», fragt Fremont. «Sie sind bewaffnet und haben bei unserer Flucht auf mich und Dathi

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