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Der Sommer der Gaukler

Der Sommer der Gaukler

Titel: Der Sommer der Gaukler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Hueltner
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war bei ihm eher das Ergebnis von Emphase und Intuition, sowie von einem umwerfenden theatralischen Temperament. Er hat zu Shakespeares Popularisierung Entscheidendes beigetragen, und auch Beethovens ›Fidelio‹ ist nachweislich seinem Drängen zu verdanken. Neben der Entwicklung des deutschen Singspiels hat Emanuel Schikaneder auch wichtige Impulse für eine Volkstheater-Tradition gegeben, die nach ihm durch Ferdinand Raimund und Johann Nepomuk Nestroy zur Vollendung gelangen sollte.
    Person und Werk Emanuel Schikaneders gerieten bald nach seinem Tod in größter Armut in den Schatten der biedermeierlichen Mozart-Vergottung. Goethe scheint einer der Wenigen gewesen zu sein, die Schikaneders ›Zauberflöte‹-Libretto würdigten.Dennoch etablierte sich die (bis heute vorherrschende) Ansicht, einem mittelmäßigen Autor sei die Gnade zuteil geworden, dem Genie Mozarts dienen zu dürfen. Die Wirklichkeit dürfte einfacher gewesen sein: Der größte Komponist der Epoche tat sich mit einem der einflussreichsten Theatermacher seiner Zeit zusammen, um eines der tiefgründigsten Werke der Musikgeschichte zu schaffen. Emanuel Schikaneder zu verklären, war nicht meine Absicht; die Rehabilitation eines mitreißenden, unglaublich produktiven, erfindungsreichen und modernen Theatermannes gegen allzu naserümpfende Herablassung dagegen durchaus.
    Die Zitate aus >Hamlet‹ sind zeitgenössischen Übersetzungen nachgebildet, jene aus >Agnes Bernauer‹ entstammen dem Text Graf Toerrings, wie er auch von Schikaneder gegeben wurde. Eine wichtige Hilfe waren mir neben Veröffentlichungen der Internationalen Stiftung Mozarteum (Anke Sonneck >Emanuel Schikaneder‹) auch Helmut Perls Arbeiten (u. a. >Der Fall Mozart‹), sowie die Memoiren von Ignaz von Castelli und Jakob Neukäufler, einem Mitglied von Schikaneders Compagnie. Darüber hinaus danke ich Martin >Schani‹ Bauer und Stefan Betz für kritische Durchsicht des Manuskripts, Ulla Pokutta und Andreas Koll für engagierte Hilfe bei der historischen Recherche. Helmut Pointner verdanke ich den Hinweis auf Max Wiesers wie immer ergiebige Arbeit >Adel und Bauer‹. Franz Geiger, Dr. Joseph Kiermeier-Debre und Prof. Peter Back-Vega bin ich für wichtige Anmerkungen zu Thema und Dramaturgie, Mathias Kupfer für Hinweise zu darstellerischen Techniken und Dr. Johannes Lang für regionalgeschichtliche Details zu großem Dank verpflichtet. Keinesfalls unerwähnt bleiben darf das Ensemble des >Südostbayerischen Städtetheaters‹, dessen Darstellung mir bei so manchem Charakter eine vertiefte Sichtweise eröffnete.
     
    ROBERT HÜLTNER

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