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Der Sommer der silbernen Wellen: Roman (German Edition)

Der Sommer der silbernen Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Sommer der silbernen Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Howells
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dagegen wehren. Corinne, Beth und Gen schienen von Tag zu Tag schöner zu werden. Die Sonne tat ihnen gut und brachte ihre Haut und ihre Haare zum Schimmern, egal, wie viele Schachteln Zigaretten oder Flaschen Wodka sie sich genehmigten.
    »Niemand ist jedermanns Typ«, konterte Simon, als wir uns in den Sand setzten. »Komischerweise kann man sich aber manchmal einbilden, jemand passe zu einem, und dann stellt sich raus, dass es nicht stimmt. Oder anders herum. Weißt du, was ich meine?«
    »Wie Stacy?«, fragte ich.
    »Wie Stacy«, gab Simon zu. Sein Profil zeichnete sich im schwachen Licht ab, und er spielte mit einem Kiesel, den er unablässig herumdrehte. Mir gefielen Simons Hände. Er hatte lange, schlanke Finger, wie ein Künstler. Meine Hände sind nicht so elegant. Sie sind groß und grob, gut geeignet, um beim Brustschwimmen viel Wasser zu verdrängen. Keine Hände, die ein Künstler bewundern würde.
    »Letztes Jahr habe ich mich ziemlich dämlich verhalten«, gestand Simon, den Blick starr geradeaus, während er den Stein in seiner Hand rollte. »Ich dachte wohl, ich würde besser zu Stacy passen, wenn ich mich irgendwie bei ihrer Clique beliebt machen würde. Dass deine Eltern hier ein Sommerhaus gemietet haben, heißt noch lange nicht, dass du von den Leuten akzeptiert wirst, deren Familien hier seit Jahren Häuser besitzen.« Er zuckte mit den Schultern. »Das war mir völlig egal … bis ich Stacy traf. Von da an fand ich es auf einmal wichtig, zu dieser Szene zu gehören, weil es bedeutete, dass ich in ihrer Nähe sein konnte. Ich musste mich mächtig ins Zeug legen und mich beweisen. Deswegen habe ich blöde Geschichten erzählt. Die Hälfte davon stimmte nicht mal. Aber ich dachte, um Stacy zu gewinnen, müsste ich ihr nicht nur imponieren. Daher habe ich ohne Ende angegeben und den interessanten Typen markiert. Kannst du dir das vorstellen?«
    »So ungefähr«, sagte ich, das Kinn auf die Knie gelegt. Aber ich war mir nicht sicher, denn ich selbst war nie der interessante Typ gewesen.
    »Anfangs haben mich ihre Freunde nett behandelt. Und ich war verrückt nach Stacy! Ich hielt sie für das schönste Mädchen, das ich je gesehen hatte.«
    »Hm-hm«, machte ich und schluckte. Ich bemühte mich, eine gute Zuhörerin zu sein, aber kein Mädchen lässt sich gerne Geschichten von anderen, schönen Mädchen erzählen. Egal, wer man ist und wie »superlieb« man sein mag. »Ich wurde auf alle Partys eingeladen. Hunter war hier, mein bescheuerter Bruder, der Wirtschaftsstudent, also kam er auch mit. Zuerst dachte ich, Stacy würde mich gern mögen. Wir fingen was miteinander an. Ich dachte, ich wäre verliebt. Ich hatte noch nie solche Mädchen wie sie getroffen, die so viel älter wirkten. Die so viel Erfahrung zu haben schienen.«
    Ich dachte an Gen und Corinne und konnte mir ohne weiteres vorstellen, dass jeder Junge von ihnen wie hypnotisiert sein musste, besonders einer, der noch nie Mädchen wie sie gesehen hatte. Einer, der aus einer weniger angesagten Gegend als New York City stammte – was, soviel ich wusste, die gesamten übrigen USA, wenn nicht gar die ganze Welt bedeutete.
    »Doch wie sich herausstellte, war Stacy gar nicht an mir interessiert.« Simon warf den Stein weg, mit dem er gespielt hatte. Irgendwo in der Dunkelheit hörte man den dumpfen Aufprall. »Schon bald fand sie heraus, dass ich gar nicht der tolle Typ war, für den ich mich ausgegeben hatte. Ich kann mit diesen Leuten nicht mithalten. Ich stamme weder aus der richtigen Familie noch sonst was. Mein Vater hat zwar Geld, aber er ist nur ein Immobilienmakler. Aus Minnesota. Das zählt für die nicht.«
    Simon fuhr fort: »Für Stacy zählte nur eines: mit dem ›richtigen‹ Jungen zusammen zu sein. Sie hat eine Weile lang mit mir gespielt und traf sich allein mit mir, nachdem sie herausgefunden hatte, dass ich nicht gut genug war, um sich mit mir in der Öffentlichkeit zu zeigen. Sie wirkte ein bisschen hin- und hergerissen, behandelte mich aber in Gegenwart ihrer Freunde völlig anders, so als kenne sie mich gar nicht. Und eines Abends, auf einer Party im Haus deiner Cousinen, fand ich sie mit meinem Bruder Hunter in einem der Schlafzimmer. Im Bett.«
    »O nein!« Ich zog die Knie an die Brust und stellte mir die Situation vor. Wie peinlich!
    »Sie tat so, als sei gar nichts dabei. Sie sagte, wir wären schließlich nicht zusammen oder so, warum ich mich also so aufregen würde? Sie hat alles mit uns geleugnet, mir direkt

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