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Der Sommer der Toten

Titel: Der Sommer der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Derbort
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nicht, dass er noch mal raus musste, aber idiotischerweise waren ihm die Zigaretten ausgegangen.
    Der nächste Zigarettenautomat war aber auch nur wenige hundert Meter entfernt.
    Er lief, als würde er verfolgt. So ähnlich fühlte er sich auch. Von dem, was in diesem Ort vor sich ging, wollte er am liebsten gar nichts mitbekommen.
    Bereits am Mittag hatte er einen dieser lebenden Toten gesehen. Diesen Anblick würde er wohl nie wieder vergessen. Es war schlicht furchtbar.
    Er hatte genug Kleingeld zusammengekratzt, um sich gleich drei Päckchen am Automaten ziehen zu können. Wer wusste schon, wie lange er noch zu Hause ausharren musste.
    Er eilte durch die menschenleeren Straßen und es dauerte noch nicht einmal fünf Minuten, bis er den Zigarettenautomaten erreichte.
    Er erkannte, dass keine hundert Meter entfernt ein Polizeiwagen stand. Das trug ein wenig zu seiner Beruhigung bei.
    Dennoch war er mehr als nervös. Man musste schon ein Felsbrocken sein, um nicht von der unheimlichen Atmosphäre, die dieses Dorf im Griff hatte, angesteckt zu werden.
    Mit zitternden Fingern fischte er das Geld aus seiner Hosentasche und warf es nach und nach in den Münzschlitz des Zigarettenautomaten. Kurz drauf zog er das erste Päckchen aus dem Gerät.
    Danach warf er erneut die Münzen ein. Zu seinem großen Ärger entglitt ihm eine Ein-Euro-Münze, die auf der leicht abschüssigen Straße davon rollte.
    Fluchend warf er zunächst eine andere Münze in das Gerät, um sich eine weitere Packung ziehen zu können. Dann griff er zu seinem Schlüsselbund, an dem unter anderem auch eine kleine Taschenlampe hing. Mit Hilfe des kleinen Lichtkegels schickte er sich an, die verlorengegangene Münze zu suchen.
    Er war so in die Suche vertieft, dass er nicht erkannte, was die beiden Polizisten in dem Streifenwagen sahen.
    „Wagen 11 an Einsatzleitung“, gab einer der beiden durch. „Hier nähern sich zwei Personen. Vermutlich lebende Tote.“
    Tobias hatte endlich seine Münze wiedergefunden. Sie war ein beträchtliches Stück die Straße hinabgerollt und im Rinnstein liegengeblieben. Er erkannte, dass er Glück gehabt hatte. Nur wenige Zentimeter weiter wäre sie vermutlich unwiederbringlich in einen Gully gerollt.
    Er hob sie auf und schickte sich an zurückzugehen. Der Polizeiwagen hupte und erregte seine Aufmerksamkeit.
    „Passen Sie auf!“, rief einer der Polizisten. „Hinter Ihnen sind zwei von diesen lebenden Toten!“
    Erschrocken drehte sich Tobias um. Tatsächlich kamen zwei Zombies auf ihn zu. Genaugenommen waren sich schon verflucht nahe. Tobias machte einen Ausfallschritt, um an den beiden Toten vorbei zu hechten, doch mit einem Male erwiesen sich die Toten als ungewöhnlich behände. Rasch ergriff einer der Toten Tobias Arm und zog ihn an sich heran.
    Aber nicht nur das war neu. Ehe die Polizisten reagieren konnten, hatten die beiden Toten den jungen Mann ein paar Mal wie eine Gliederpuppe hin und her geworfen, ehe sie ihn innerhalb weniger Sekunden in Fetzen rissen.
    Entsetzt sprangen die beiden Polizisten aus dem Auto.
    „Polizei! Stehen bleiben!“, rief einer der Polizisten. Aber außer einem zweifelnden Blick, den er von seinem Kollegen erntete, passierte nicht viel.
    Die beiden Zombies ließen von dem zerfetzten und mittlerweile längst toten Mann ab und stolperten auf die Polizisten zu.
    Ein Polizist reagierte geistesgegenwärtig, zückte seine Pistole und schoss auf den Zombie, der zuvorderst auf ihn zu lief.
    Die Kugel traf den Brustkorb des Untoten und hinterließ ein großes blutiges Loch. Der Zombie wurde kurz zurückgeworfen, aber ansonsten beeindruckte ihn der Treffer nicht sonderlich.
    Der Polizist war kühn genug, um sich noch an die gängigen Horrorfilme zu erinnern. Dort hieß es unisono, dass man Zombies nur aufhalten konnte, indem man ihnen in den Kopf schoss.
    Der Polizist legte also erneut an, zielte auf den Kopf des Zombies und drückte erneut ab.
    Die rechte Schädelhälfte des Untoten löste sich in eine Wolke aus Blut, Knochensplittern und Gehirnmasse auf. Der Zombie war aber nach wie vor auf den Beinen, und die beiden lebenden Toten kamen bedrohlich näher.
    „Nichts wie weg hier!“, rief der andere Polizist und sprang in den Streifenwagen.
    Sein Kollege verspürte ebenfalls nur wenig Neigung, sich auf ein Tête-à-Tête mit den Untoten einzulassen. Auch er sprang in das Auto, warf seine Dienstwaffe achtlos auf den Rücksitz und startete den Wagen.
    In der Zwischenzeit hatten die Zombies den

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