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Der Sommer der Toten

Titel: Der Sommer der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Derbort
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Brüste zu streicheln und ergriff sanft ihr Handgelenk.
    Bianca hielt inne und sah Anna gelinde überrascht an.
    „Wir sind beide nicht lesbisch“, sagte Anna. „Stimmt’s?“
    „Korrekt“, entgegnete Bianca.
    „Wollen wir’s trotzdem zusammen treiben? Ich meine ... so just for fun?“
    „Willst du?“
    Anna nickte.
    Bianca sah sie an.
    „Pass aber auf meine Rippe auf“, sagte sie.
    „Deine blöde Rippe interessiert mich gar nicht, Mädchen.“
    2.
„Ach, das ist ja nett, dass sich die Damen mal hier unten blicken lassen“, begrüßte Klaus Anna und Bianca säuerlich, als die beiden endlich eintrafen.
    Er saß bereits seit einer geschlagenen dreiviertel Stunde im Gastraum und hatte lediglich von Annas Aushilfe erfahren, dass diese nur kurz Bianca wecken wolle.
    „Was habt ihr denn da oben so lange gemacht?“, fragte Klaus gereizt.
    „Wir haben’s zusammen getrieben“, sagte Anna kichernd.
    Bianca brach in Gelächter aus.
    „Oh Mann, ihr seid vielleicht blöd!“, stöhnte Klaus genervt.
    Bianca schaute Anna unter Lachtränen an und schüttelte nur noch mit dem Kopf.
    Anna kicherte nur.
    „Habt ihr euch da oben die Kante gegeben oder was?“ Klaus wurde langsam wütend. Er verstand zwar viel Spaß, aber wenn er wie ein Trottel behandelt wurde, dann konnte er richtig böse werden.
    Bianca erkannte das und versuchte wieder, etwas mehr Ernst an den Tag zu legen.
    „Lass es einfach gut sein“, sagte sie. „Frauen wollen eben manchmal auch unter sich sein.“
    „Das ist ja okay“, entgegnete Klaus beleidigt. „Aber nach dem, was gestern passiert ist, steht mir ehrlich gesagt nicht der Sinn nach albernen Spielchen.“
    Bianca blickte Anna kurz an. Auch Anna wurde wieder ernster.
    „Das war gestern schlimm“, sagte Bianca sanft. „Aber wir können uns nicht nur da rein steigern. Irgendwo braucht man auch ein Ventil. Und wenn wir mal albern sind – was soll’s. Versuch’ du lieber auch, eine gewisse Distanz zu wahren. Als Nervenbündel hilfst du am Ende niemandem. Am wenigsten dir selbst.“
    „Und bevor wir hier verhungern, gehe ich jetzt in die Küche“, verkündete Anna aufgeräumt.
    Bianca setzte sich zu Klaus, während Anna in der Küche verschwand.
    „Sie wird jetzt erst mal was Essbares zaubern“, sagte Bianca. „Am Herd ist sie echt eine Göttin.“
    „Hoffentlich kommt heute nicht wieder was, das mich dazu bringt, wieder alles auszukotzen“, murmelte Klaus.
    „Du kannst jederzeit von hier verschwinden“, sagte Bianca ernst. „Ich habe nicht das Recht, dich in die Sache hineinzuziehen.“
    Klaus sah sie an, schüttelte dann aber mit dem Kopf.
    „Nein“, sagte er. „Ich bleibe erst mal. Ich habe keine Ahnung, warum. Vielleicht, weil ich neugierig bin. Vielleicht bin ich auch nur sensationsgeil. Immerhin hat man es ja nicht jeden Tag mit lebenden Toten zu tun. Und auch die Gruselgeschichte gestern hat mein Interesse geweckt.“
    „Das ist kein Abenteuerspielplatz, Klaus“, sagte Bianca eindringlich. „Die Sache kann verdammt gefährlich werden. Ehrlich gesagt, habe ich ziemliche Angst.“
    „Ich auch“, gab Klaus unumwunden zu. „Ich auch ...“
    „Ich würde es dir niemals übel nehmen, wenn ...“
    „Stopp“, sagte Klaus. „Wenn du sagst, ich soll gehen, dann werde ich es tun. Ich bin wahrlich kein Held und ich bin auch nicht so’n Bruce-Lee-Verschnitt wie du. Ich werde vielleicht der Erste sein, der die Hosen voll hat – vielleicht trägt das ja dann wieder mal zur allgemeinen Erheiterung bei. Jetzt sage ich dir aber was, wofür ich mich wahrscheinlich in fünf Jahren noch in den Arsch beißen werde. Ich habe mich bereits schon vor zwei Jahren in dich verknallt. Ich weiß, dass ich bei dir nie eine Chance haben werde.“ Er lachte bitter auf. „Weichei verliebt sich in Power-Frau. Aber ich bringe es einfach nicht fertig, dich jetzt alleine zu lassen. Wenn du damit besser schlafen kannst, dann nenne es einfach Hilfe unter Kollegen.“
    Bianca starrte ihn mit großen Augen an.
    „Soll ich jetzt meine Koffer packen?“, fragte Klaus verunsichert.
    „Du bist ein Vollidiot“, sagte Bianca tonlos.
    „Danke“, sagte Klaus mit belegter Stimme. „Jetzt fühle ich mich gleich viel besser.“
    „Wo hast du eigentlich dein beschissenes Selbstbild her?“, fragte sie kopfschüttelnd.
    „Hä?“
    „Weißt du eigentlich, was für eine Hochachtung ich vor dir habe? Alleine schon dafür, dass du gestern mit Werner gegangen bist, um die Schweinerei wegzumachen? Wir

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