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Der Sommer der Toten

Titel: Der Sommer der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Derbort
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haben.“
    „Nee“, sagte Klaus lachend. „So wie die gegrinst hat, bestimmt nicht.“
    „Aber keine Sorge“, setzte Bianca nach. „Von jetzt an werde ich mich benehmen. Nix mehr mit anderen Männern und Frauen.“
    „Versprochen?“
    „Versprochen.“
    „Na gut“, feixte Klaus. „Darf ich noch rasch meinen festen Freund aus der Wohnung werfen?“
    „Gib nicht so an!“, feixte Bianca zurück.
    „Ich liebe dich“, sagte Klaus.
    „Ich liebe dich auch.“
    Gerade als Klaus Bianca küssen wollte, klopfte es an der Tür.
    „Ja?“, rief Bianca.
    „Genug gebumst!“, rief Anna von draußen. „Der Pfaffe ist da.“
    „So viel zu der Theorie mit der Briefmarkensammlung“, stöhnte Klaus und bewegte sich langsam aus dem Bett.
    „Wir kommen!“, rief Bianca lachend. „Noch fünf Minuten. Wir müssen uns erst noch keusch machen.“
    „Okay!“, rief Anna lachend von draußen. Dann hörten sie, wie sich Annas Schritte von der Tür entfernten.
    „Ein Glück, dass der Gastraum außer Hörweite ist“, brummte Klaus. „Sonst würden wir jetzt den Rest des Abends mit Beichten verbringen müssen.“
    „Diskretion ist nicht gerade Annas Stärke“, entgegnete Bianca grinsend, während sie sich anzog.
    „Hoffentlich bringt sie uns damit nicht in peinliche Situationen“, entgegnete Klaus besorgt.
    „Peinlich ist, was du daraus machst“, erwiderte Bianca. „So lange sie es nicht übertreibt, lass sie nur frotzeln. Ich glaube, sie weiß, wo die Grenzen sind. Sie wird uns schon nicht in aller Öffentlichkeit bloßstellen.“
    Sie brauchten die veranschlagten fünf Minuten, um sich anzuziehen und um sich wenigstens etwas frisch zu machen. Dann betraten sie den Gastraum.
    Anna konnte sich zwar ein heimliches anzügliches Augenzwinkern nicht verkneifen, hielt sich aber ansonsten für den Rest des Abends mit doppeldeutigen Bemerkungen zurück.
    Pfarrer Schuster saß an einem der größeren Tische. Neben ihm saß ein sehr beleibter etwa siebzigjähriger Mann, der Bianca bei ihrem Eintreten unfreundlich musterte.
    „Du hast mir gar nicht erzählt, dass die Mafia auch in der Sache mitmischt“, raunte Klaus.
    Bianca lachte leise.
    „Ich vermute, das ist der Bürgermeister“, sagte sie.
    „Erinnere mich daran, dass wir niemals hierher ziehen“, brummte Klaus.
    Sie kamen an den Tisch und grüßten höflich.
    Der unfreundliche Mann nickte nur kurz.
    „Guten Abend“, grüßte Pfarrer Schuster schon weitaus wortreicher und deutete auch sogleich auf den Mann. „Darf ich vorstellen? Das ist Herr Staudinger, der Bürgermeister dieses Ortes.“
    Klaus und Bianca stellten sich ebenfalls kurz vor.
    „Ich kann nicht behaupten, dass ich Sie gerne hier sehe“, entgegnete Staudinger kalt.
    „Oh“, versetzte Klaus. „Es ist auch mir eine außerordentliche Ehre, Sie kennen zu lernen.“
    Bianca versetzte Klaus einen leichten Knuff in die Rippen und setzte ihr charmantestes Lächeln auf.
    Am Gesicht des Priesters konnte man bei genauem Hinsehen erkennen, dass er darum bemüht war, ein Grinsen zu unterdrücken.
    „Bitte setzen Sie sich doch“, erwiderte dieser.
    Klaus und Bianca nahmen Platz. Sie vermieden jedoch jeglichen Blickkontakt mit dem Bürgermeister.
    „Eine Sache möchte ich sofort zur Sprache bringen“, sagte Pfarrer Schuster und blickte den Bürgermeister sehr böse an. „Was meine Person anbetrifft – und ich glaube, ich spreche hier auch für Anna – muss ich Ihnen sagen, dass Sie mir sehr willkommen sind. Außerdem bin ich Ihnen äußerst dankbar für die Dienste, die Sie diesem Ort bereits erwiesen haben.“
    „Danke“, sagte Bianca aufrichtig. „Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen.“
    „Das ist ja auch das Mindeste, was diese Hexe tun kann!“, wetterte Staudinger übellaunig drauflos.
    „Herrmann.“ Die Stimme des Priesters klang gefährlich ruhig. „Wenn du nicht willst, dass ich in meiner nächsten Sonntagspredigt dafür plädiere, dich als Bürgermeister abzusetzen, dann reißt du dich jetzt zusammen.“
    Bianca rechnete fast damit, dass Staudinger jeden Augenblick Funken sprühte. Er presste zitternd die Lippen aufeinander und verhielt sich ruhig.
    „Frau Dr. Wallmann wusste bis gestern noch nicht einmal etwas von ihrem Schicksal“, erklärte Pfarrer Schuster. „Dennoch hat sie mehr getan, als ich von ihr erwarten durfte. Wenn es für uns eine Rettung gibt, dann ist es sie. Ich möchte hier kein Mobbing haben. Wenn auch nur ein einziger Dorfbewohner feindselig gegen diese

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