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Der Sommer der toten Puppen

Der Sommer der toten Puppen

Titel: Der Sommer der toten Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonio Hill
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sagte, Sie möchten mit mir sprechen.«
    »Ja. Es gibt etwas, das ich Ihnen erzählen sollte.« Sie sprach langsam, als fände sie nur mit Mühe die Worte. »Es heißt, Gina hätte Marc umgebracht.« Aus ihrem Ton klang eine Frage heraus.
    »Es ist zu früh, um so etwas zu behaupten.«
    Regina schüttelte den Kopf. Es konnte alles bedeuten, Erschöpfung, Ungläubigkeit, Resignation.
    »Meine Gina hätte nie jemanden umgebracht.« Der Satz passte, nur sagte sie ihn ohne jedes Gefühl. »Egal was die Leute sagen, ich weiß es«
    »Welche Leute?«
    »Alle ... Ich bin sicher.«
    »Geredet wird viel.« Héctor beugte sich vor. »Mich interessiert, was Sie denken.«
    »Meine Gina hat niemanden umgebracht«, wiederholte Regina.
    »Auch nicht sich selbst?« Die Frage wäre allzu schroff gewesen, wenn er sie in einem weniger sanften Ton gestellt hätte.
    Regina Ballester schien ernsthaft über die Frage nachzudenken.
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie. Dann schloss sie die Augen,und Héctor dachte, dass er mit Druck nicht weiterkam, so dass er tat, als wollte er aufstehen. »Gehen Sie nicht. Ich muss Ihnen etwas erzählen. Und zwar hier, allein. Ich will ihm nicht noch mehr weh tun.«
    »Wem?«
    »Salvador.«
    Und mit einer bebenden Stimme, die Héctor an Gina erinnerte, als die auf seine Fragen antwortete, fing Regina an, ihm, als wäre er ein Geistlicher, alles zu beichten, was zwischen ihr und Aleix Rovira gewesen war.
    Aleix war ein paar Minuten nach Leire und Héctor gekommen und befand sich nun, unter dem strengen Blick seines Vaters, im Wohnzimmer. Salvador Martí saß auf dem Sofa, Stille beherrschte die Versammlung. Regina ließ sich nicht blicken, Gott sei Dank, und Aleix, der nicht wusste, dass die Polizei im Haus war, sagte sich, dass sie sich wohl hingelegt hatte. Als es wieder klingelte, verriet das Gesicht von Ginas Vaters eine so heftige Verärgerung, dass Señora Rovira aufstand und öffnete. Ihr Mann nutzte die Gelegenheit, seinen Kindern zu bedeuten, dass es Zeit sei, zu gehen, worauf er sich erhob. Genau in dem Moment traten Enric Castells und dessen Bruder Fèlix ins Zimmer. Glòria war in der Tür stehen geblieben und tuschelte mit Señora Rovira. Es war klar, dass sie nach Regina fragte, die sie hatten besuchen wollen. Aleix sagte sich, dass dies seine letzte Chance war, und während Enric auf Ginas Vater zutrat und Fèlix seinen Bruder Edu begrüßte, schlüpfte er zwischen seiner Mutter und Glòria hindurch und murmelte, er müsse auf die Toilette.
    Er stieg die Treppe hinauf und ging rasch zu Ginas Zimmer. Die Tür war zu, und ohne nachzudenken, öffnete er sie. Er fiel aus allen Wolken, als er die Polizistin sah.
    »Tut mir leid«, stammelte Aleix. »Ich wollte ins Bad ...«
    Leire sah ihn scharf an.
    »Komm schon, Aleix.« Ihr Ton bedeutete, dass sie kein Wort glaubte. »Du bist tausendmal hier gewesen ... Was suchst du?«
    »Nichts.« Er lächelte sie an, ein trauriges Lächeln, wie er es seiner Mutter schenkte, den Schwestern im Krankenhaus und ganz allgemein jeder Frau, die Autorität besaß. Polizistinnen waren auch Frauen, oder? »Stimmt, ich wollte ins Zimmer von Gina. Mich hier an sie erinnern.«
    Ganz bestimmt, dachte Leire. Aber da er schon mal da war, hatte sie nicht die Absicht, ihn laufenzulassen.
    »Wann hast du sie zum letzten Mal gesehen?«
    »An dem Nachmittag, als Sie hier waren.«
    »Hast du nicht noch einmal mit ihr gesprochen?«
    »Nur per Messenger. Am selben Abend, glaube ich.«
    »Hattest du den Eindruck, sie war deprimiert? Traurig?«
    »Natürlich war sie traurig. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen dass sie ... so weit geht.«
    »Nicht?«
    »Nein.«
    »Sie war sehr verliebt in Marc, nicht wahr?«
    Er schaute sich um, schloss die Tür, setzte sich aufs Bett. Und unwillkürlich fiel sein Blick auf den Karton mit den Kuscheltieren.
    »Arme Gina, am Ende hat sie doch ihren Plüschzoo weggepackt ...«
    Leire täuschte sein Lächeln nicht, doch die Zuneigung, die in Aleix’ Miene sichtbar war, konnte nicht gespielt sein.
    »Ja«, antwortete er schließlich. »Sie war sehr verliebt in Marc. Schon immer.« Diesmal war sein Lächeln echt.
    »Aber er hat ihre Gefühle nicht erwidert?«
    Aleix schüttelte den Kopf. Sie bohrte nach:
    »Er hatte in Dublin ein Mädchen kennengelernt, war es nicht so?«
    »Ja. Eine Spanierin, sie studierte dort. Gina hat es ihm übelgenommen.«
    »So sehr, dass sie ihn aus dem Fenster gestoßen hat?«
    Er warf ihr einen genervten Blick zu.
    »Gina

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