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Der Sommersohn: Roman

Der Sommersohn: Roman

Titel: Der Sommersohn: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Lancaster
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Sprengstoff schleppen und die Grube ausheben, und fragte sich, was zum Teufel denn passiert war. Toby war nicht allzu begeistert über die Art und Weise, wie sich die Arbeitsdynamik verändert hatte, aber mir machte das wenig aus. Das Motorrad war mit uns auf die Reise nach Süden gekommen, und ich vertrieb mir die Zeit, indem ich durch Sand und Kraut knatterte.
    Am Ende eines weiteren Arbeitstages fuhren wir in die Stadt, und Dad setzte Brad und Toby ab. Als wir ein paar Tage zuvor nach Milford gekommen waren, war Dad im Pick-up bis vor die Eingangstür gefahren und hatte dagegengehämmert, bis Toby aus einem Nickerchen auf dem Sofa aufwachte und öffnete. Ohne Umschweife hatte Dad gesagt: »Das ist dein neuer Mitbewohner«, stellte die beiden einander vor, steckte Brad zur Überbrückung biszum Zahltag einen Hunni zu, und das wars. Social Engineering à la Jim Quillen. In nur wenigen Tagen hatte Brad sich in Tobys Quartier und an seinem Arbeitsplatz breitgemacht.
    Wir stiegen aus dem Pick-up, als der Stellplatzverwalter herbeigeeilt kam.
    »Das ist gestern für dich gekommen«, sagte er. Ich sah auf den Poststempel auf dem Briefumschlag: San Diego.
    »Was ist das?«, fragte Dad.
    »Er ist von Jerry.«
    »Aha. Also, ich geh jetzt rein.«
    »Willst du nicht wissen, was er geschrieben hat?«
    »Lies du ihn schon mal«, sagte Dad. »Erzähl es mir dann später.«
    6. Juli 1979
    Hey, kleiner Bruder –
    inzwischen weißt Du wohl, wo ich bin.
    Hier nehmen die Dinge jetzt an Fahrt auf. Noch viele Wochen, bis ich erfahre, wohin man mich schickt und was ich tun soll.
    Ich habe neulich mit Mom gesprochen. Sie sagt, sie hat aus Montana nicht viel von Dir gehört. Nach meinen Berechnungen müsstet ihr in den nächsten ein, zwei Tagen wieder nach Milford fahren. Ruf sie unbedingt an. Ich wünschte, ich hätte es besser gemacht. Falls Du Denise siehst, sag ihr, dass ich sie grüße. Aber belass es dabei, okay?
    Ich hoffe, Du machst es gut und genießt Deinen Sommer mit Dad. Wenn er fragt, sag ihm, dass ich nicht mehr sauer bin.
    Wenn er nicht fragt, lass es einfach.
    Dein Bruder Jerry
    Dad fragte nicht. Ich benötigte nicht viel von seiner Aufmerksamkeit. Er und Brad rührten ihr Essen kaum an, während sie sich über Tabellen und Karten beugten und den nächsten Tag planten. De facto waren Dads Helfer sich selbst überlassen ab dem Zeitpunkt, ab dem wir jeden Tag in die Stadt kamen bis zum nächsten Morgen um fünf. Brad hatte jeden Abend mit uns gegessen, undDad hatte ihn nur allzu gern dabei, damit sie fachsimpeln konnten.
    Ich sah die Dinge wohl so wie Toby. Dad hatte Brad schleunigst zum Rohrdienst befördert, und er hatte Toby die Neuigkeit keineswegs schonend beigebracht. Trotzdem, ich wusste, dass die Ergebnisse Dads Entscheidung rechtfertigten. Ich malte mit meinem Motorrad Kringel in die spröde Erde, und wenn ich hochsah, war der Truck schon wieder weiter. Brad war einfach verdammt tüchtig. Er wusste, was zu tun war, er riss sich den Arsch auf und machte keine Fehler. Er war besser in dem Job als Jerry, und das will was heißen.
    Mit nichts zu tun und keinem zum Reden, langte ich beim Essen tüchtig zu.
    »Dad«, sagte ich, während ich mir die letzten Fritten in den Mund stopfte. »Darf ich in den Park gehen?«
    »Ja«, sagte er, ohne aufzusehen. »Komm aber zurück, bevor es dunkel wird.«
    Ich huschte zur Tür, bevor er seine Meinung änderte.
    Ich rannte durch den Park und den Berg hinauf zu Jennifers Haus. Es fühlte sich komisch an, dass mir ein Mädchen gefehlt hatte, aber ich wollte sie wirklich wiedersehen.
    Denise öffnete die Tür. Ich grinste sie breit an und winkte. Sie sah mich ausdruckslos an.
    »Jerry lässt grüßen«, sagte ich.
    »Wann hat er das gesagt?«
    »Ich habe heute einen Brief von ihm bekommen.«
    »Darf ich den mal sehen?«
    »Ich hab ihn nicht bei mir«, log ich.
    »Ich habe auch von ihm gehört.«
    »Wann?«
    »Vor ein paar Tagen.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Er hat gesagt, ich soll hierbleiben.«
    »Was?«
    »Ich habe gesagt, ich würde zu ihm hinkommen und bei ihm sein. Er hat gesagt, ich soll hierbleiben.«
    »Ach, davon weiß ich nichts.«
    »Was willst du dann eigentlich?«
    »Ist Jennifer da?«
    »Eine Sekunde.« Denise schloss die Tür vor meiner Nase.
    Jennifer kam heraus. Sie trug ein T-Shirt, lila Shorts, Tennisschuhe und -socken. Sie sah ... also ... sie war ... wunderschön.
    »Hi, Mitch.«
    »Hi.«
    »Ich freue mich, dass du wieder da bist.«
    »Ich auch. Darfst du

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