Der Spezialist: Thriller

Titel: Der Spezialist: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Allen Smith

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keinen Blödsinn einredete, was die eigenen Entscheidungen anging, brauchte man nichts zu bereuen. Und ein Mann, der nichts bereute, fürchtete sich vor nichts.
    Trotzdem, er wünschte sich, auf diesen letzten Besuch bei Nicki verzichtet zu haben.
    Die Augen schossen auf ihn zu. Mit einem Pfeifen schwang irgendetwas ins Licht – ein langes Paddel – und traf Jackie mit der flachen Seite am Brustbein. Er wollte sich reflexhaft zusammenkrümmen, aber die Fesseln verhinderten dies, und er zuckte und schüttelte sich wie ein großer Fisch am Haken und kam nur allmählich wieder zur Ruhe.
    »Du … Scheißkerl«, brachte er mühsam hervor.
    Der Schmerz kroch hinauf in seinen Hals und trieb ihm die Tränen in die Augen. Außerhalb des Würfels stand jemand, ganz in Schwarz gekleidet, mit schwarzen Handschuhen und schwarzer Kapuze. Jackie Cats wusste, dass er es weder mit Carmine noch einem seiner Jungs zu tun hatte. Sie hatten ihn zu einem Profi gebracht. Carmine hatte mal von zwei solchen Typen geredet. Der Name von dem einen fing mit D an. Denton oder Durbin, irgendwie so was. An den anderen Namen erinnerte Jackie sich nicht.
    »Meine Güte … ein beschissenes Bootspaddel? «
    Das Paddel traf ihn ins Kreuz. Als er sich unwillkürlich nach vorn krümmte, erwischte ihn das Paddel am Bauch. Die Hiebe brachten seine Reflexe völlig durcheinander. Ehe die Muskeln eine heftige Bewegung beenden konnten, wurden sie schon zu einer anderen gezwungen. Er hatte das grässliche Gefühl, als würden ihm die Gliedmaßen aus den Gelenken gerissen. Erbrochenes stieg ihm in die Kehle wie vulkanisches Magma.
    »Du hast dir ’ne dreckige Art ausgesucht, dein Geld zu verdienen, du kranker Pisser. Wird wohl gut bezahlt, der Job? Macht doch nichts, wenn ich mal kotze, oder?«
    Sein Mittagessen schoss die Speiseröhre hoch und klatschte auf den Boden. Jackie kam der Gedanke, dass es wahrscheinlich seine letzte Mahlzeit gewesen war; dabei hatte sie nicht mal geschmeckt. Das Kalbfleisch war ziemlich zäh gewesen.
    Gierig zog er Luft in die Lunge. »Ich verrate dir überhaupt nichts, du Arschloch«, keuchte er.
    Von irgendwoher sagte eine sanfte Stimme: »Ich brauche die Namen der Männer, die dir geholfen haben, das Geld zu stehlen, John.«
    Jackie Cats drehte den Kopf, so weit er konnte. Der Kerl stand irgendwo hinter ihm, aber zu sehen war nur Schwärze.
    »Hast du nicht gehört?«, brüllte Jackie. »Ich rede nicht!«
    »Ich brauche die Namen der Männer, die dir geholfen haben, das Geld zu stehlen, John«, wiederholte die Stimme ungerührt.
    »Bist du taub, du Saftarsch, oder …«
    Die Kante des Paddels traf ihn mit einem lauten Knacken gegen die Brust. Jackie Cats stöhnte auf und riss den Kopf gerade noch rechtzeitig herum, um das Paddel verschwinden zu sehen. Die Stimme kam von hinter ihm … wie konnte der Kerl ihn da von vorn schlagen? War er am Ende gar nicht allein?
    »Sag Carmine …«, keuchte Jackie, »er hat sein Geld wieder, und er hat mich. Damit soll er zufrieden sein. Ich verrate keinen. Und du kannst mir mal den Schwanz lutschen.«
    Jackie hörte ein Klicken. Ein Schwall lauwarmer Flüssigkeit ergoss sich auf seinen Kopf und seine Schultern, lief ihm am Körper hinunter und floss durch den Rost ab.
    »Was soll die Scheiße?«, rief Jackie.
    Der Guss wurde zu einem Rinnsal und endete, und die Minispots wurden heller. Das Zeug brannte in den Augen wie zu stark gechlortes Schwimmbeckenwasser und schmeckte bitter.
    »Das ist eine wässrige Lösung von drei chemischen Wirkstoffen«, sagte Geiger. »Wenn sie im Licht der Scheinwerfer auf deiner Haut trocknet, erhitzt sie sich. Zuerst fühlt sich das angenehm an …«
    ***

    Es stimmte, ein paar Minuten lang war es wirklich ganz angenehm gewesen. Jackie hatte sich daran erinnert gefühlt, wie er als Kind auf dem geteerten Dach ihres Hauses abseits der Flatbush lag und sich die Sonne ins Gesicht scheinen ließ, während die Hitze durch das Handtuch kroch und ihm den Rücken wärmte. Aber jetzt brannte seine Haut wie Feuer. Er kam sich vor wie ein Stück Fleisch auf einem Grillspieß. Fast hörte er sich schon brutzeln.
    »Sag mal, wie läuft das jetzt?«, fragte er in die Dunkelheit. »Du wirst erst bezahlt, wenn du Namen hast? Dann hast du Pech gehabt. Dann machst du den Scheiß hier umsonst, denn ich sag dir eins … du kannst warten, bis ich außen knusprig und innen gar bin, aber Jackie Cats redet nicht.«
    »John, ich habe dir gesagt, was ich wissen muss,