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Der Spezialist: Thriller

Der Spezialist: Thriller

Titel: Der Spezialist: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Allen Smith
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leise hineinsprach. Er erinnerte den Klienten an einen dieser Selbsthilfegurus im Fernsehen, nur dass hier das Publikum aus einer einzigen Person bestand.
    »Kannst du mich klar und deutlich hören?«, fragte Geiger.
    Matthew nickte.
    »Gut. Dann … zurück in den Brunnen, Matthew. Bist du dort?«
    Matthew schluckte. Sein Adamsapfel zuckte auf und ab. Wieder nickte er.
    »Gut.« Für den Klienten klang das Wort wie ein leises Gebet. »Es ist wichtig, dass du wirklich glaubst, unten im Brunnen zu sein, Matthew, denn es ist kein Gedankenspiel. Du bist wirklich da unten, und ich bin deine einzige Rettung. Ich bin das Seil, das dir zugeworfen werden kann, und ich bin der Arm, der dich hochziehen könnte.« Er legte Matthew sanft eine Hand auf die Schulter. Matthew erstarrte. »Und das Einzige, was dafür sorgen kann, dass dieses Seil nach unten geworfen wird, ist die Wahrheit.«
    Der Klient lehnte sich näher an die Scheibe.
    »Wahrheit ist etwas Wunderschönes. Die einzige perfekte Schöpfung des Menschen. Und ich erkenne die Wahrheit, wenn ich sie höre. Das liegt nicht daran, dass ich ein besonderes Einfühlungsvermögen besäße oder ungewöhnlich aufmerksam wäre, aber ich habe schon so viele Lügen gehört, dass ich es jedes Mal merke, wann die Wahrheit ans Licht kommt.«
    Geiger beugte sich zu Matthews Gesicht hinunter. Der Klient sah, wie Matthews Kiefergelenke sich vor Angst spannten.
    »Arturo Toscanini sagte einmal, er könne hören, ob eine Saite einer Violine im Streicherapparat des Orchesters falsch gestimmt sei. Er besaß nicht das absolute Gehör, aber er hatte so viele Millionen Töne gehört, dass er immer sofort sagen konnte, welcher richtig war und welcher nicht.« Geiger atmete ein. »Darum lüg mich nicht an, Matthew.«
    Matthews Nasenflügel blähten sich wie bei einem Fohlen, das Rauch wittert. Geiger beugte sich noch näher, bis nur noch das Mikrofon seine Lippen von Matthews Mund trennte.
    »Hast du verstanden? Lüg mich nicht an!«
    Bei dem plötzlichen Gebrüll riss Matthew den Kopf mitsolcher Gewalt zurück, dass der Klient befürchtete, er könnte sich das Genick brechen. Matthew riss die Augen auf und dehnte den Mund zu einem klaffenden Oval. Sein Aufheulen hielt gute fünf Sekunden an, dann verebbte es zu einem gurgelnden Stöhnen. Geiger drehte den Kopf auf die eine Seite, und der Klient hörte das leise Knacken der Halswirbel. Dann drehte Geiger den Kopf in die andere Richtung, und wieder erklang das Geräusch. Der Klient versuchte in Geigers Gesicht zu lesen, doch er konnte ihm keine erkennbare Regung entnehmen.
    »Matthew«, sagte Geiger, »du musst die Augen geschlossen halten, mit dem Stöhnen aufhören und aufmerksam sein. Nicke, wenn du kannst.«
    Matthew blieb das Stöhnen in der Kehle stecken. In einer marionettenhaften Reaktion hob er den Kopf, ließ ihn zurücksinken und schloss die Augen.
    »Also … Für die einzelnen Szenarien gibt es zahlreiche Anwendungen des Schmerzes – in erster Linie körperlichen, psychischen und emotionalen Schmerz. Diese Kategorien zerfallen in zahlreiche Unterklassen. Im Bereich des Körperlichen gibt es Schall …«
    Er klopfte mit den Fingerknöcheln gegen das Mikrofon, und Matthew zuckte mit dem Kopf und riss die Augen auf.
    »Augen zu!«
    Matthew heulte auf, und Geiger legte sanft je eine Fingerspitze auf seine zitternden Lider und drückte sie hinunter. Dann setzte er den Daumen an eine Stelle fünf Zentimeter links von Matthews Brustbein an.
    »Es gibt Druck …«
    Er versteifte seinen Daumen, und fast ohne eine Spur von Anstrengung presste er ihn nach innen. Matthew bellte heiser auf und verzog das Gesicht zu einer zähnefletschenden Fratze. Der Klient beobachtete gebannt und betastete die eigenen Rippen.
    »Dann gibt es rohe Gewalt …«
    Geiger hob den Arm, den Ellbogen im rechten Winkelabgebogen. Der Unterarm zuckte wie ein Hebel mit Rückstellfeder hinunter und knallte auf Matthews Brust, trieb ihm die Luft aus der Lunge und ließ ihn gierig und verzweifelt um Atem ringen.
    »Schließlich das Durchbohren und Zertrennen des Fleisches …«
    Geiger unterbrach sich kurz.
    »Aber das ist mir zu mittelalterlich. Allerdings …«
    Er hob die Hand hinter das Ohr und zog etwas silbrig Glänzendes, sehr Dünnes von etwa zehn Zentimetern Länge hervor.
    »Mach die Augen auf.«
    Matthew hob die Lider. Seine braunen Augen waren blutunterlaufen und von roten Fäden durchzogen.
    »Weißt du, was das ist?«
    Blinzelnd blickte Matthew auf

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