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Der Spezialist: Thriller

Der Spezialist: Thriller

Titel: Der Spezialist: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Allen Smith
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Hall. »Weiter.«
    »Hinter den Rigipsplatten sind zwanzig Richtladungen, Mr. Hall. Wenn Sie ein drittes Mal einen falschen Code eingeben, werden diese Ladungen detonieren, und das Haus implodiert.«
    »Es implodiert? Sie meinen, wie bei den alten Kasinos in Las Vegas?«
    »Richtig. Noch was, Mr. Hall. Sie sollten nicht versuchen, die Gitter vor den Fenstern zu entfernen.«
    »Verstanden«, sagte Hall. Er sah wieder zum Haus. »Warten Sie einen Augenblick, Geiger.« Er stellte das Mikrofon stumm. »Ray!«, rief er. »Wie oft hast du den Code schon eingegeben?«
    »Um rauszukommen? Zweimal!«
    »Dann rühr die Tasten nicht mehr an! Hast du kapiert?«
    »Warum?«, fragte Ray.
    »Lass es einfach sein! Fass nichts an!«
    Hall setzte sich mit dem Rücken an den Baum. Er schüttelte eine Zigarette aus dem Päckchen und schnippte das Feuerzeug an. Doch statt die Zigarette anzuzünden, starrte er nur auf die Flamme. Er musste seinen Brennpunkt ändern, eine neue Linse einsetzen. Wenn sie Mathesons nicht habhaft wurden, brauchte er einen Ausweg, denn dann könnte er sich nicht mehr mit dem Chef zusammensetzen und ihm sein Versagen erklären. Er könnte keine Gefallen einfordern, und niemand würde ihm helfen. Folglich wären auch Ray und Mitch auf sich gestellt. Andererseits waren sie nie die drei Musketiere gewesen – keiner von ihnen hatte je an »alle für einen, einer für alle« und solchen Mist geglaubt.
    Er zündete die Zigarette an und hob die Stummschaltung auf. »Okay«, sagte er zu Geiger. »Also sitzen drei Idioten in Ihrem Haus fest.« Er erlaubte sich ein mattes Grinsen. »Und jetzt?«
    »Dalton lässt mich gehen. Sobald ich in Sicherheit bin, rufe ich wieder an und nenne Ihnen den Ausgangscode.«
    »Was halten Sie davon, mir den Code jetzt zu geben, und ich sage Dalton, er soll Sie gehen lassen, sobald wir draußen sind?«
    »Meine Idee gefällt mir besser, Mr. Hall.«
    Ray hämmerte wieder gegen die Hintertür und brüllte.
    »He, Richard! Was ist eigentlich los?«
    Hall verdrehte die Augen. »Warten Sie noch mal kurz, okay?«
    »Klar.«
    Hall stellte das Handy stumm, überquerte den Rasen und stieg zur Veranda hinauf. »Ray«, rief er durch die Tür, »wir haben ein Problem. Das Haus ist eine einzige große Bombe!«
    »Was?« , stieß Ray hervor. »Scheiße, dann sollten wir … ich weiß nicht. Dann müssen wir anrufen!«
    »Ach ja? Und wen? Die Feuerwehr? Vielleicht die Bullen?«
    »Leck mich am Arsch!«
    »Überlass mir die Sache, Ray, aber gib ein paar Minuten Ruhe, ja?«
    Hall setzte sich an die Tür. Mit Daumen und Zeigefinger massierte er seine Augen so fest, dass weiße Phantombilder über die Innenseiten seiner Lider wanderten. Wann hatte er zuletzt geschlafen? Vor sechsunddreißig Stunden? Wahrscheinlich war es länger her.
    Irgendetwas strich über seinen Arm. Als Hall die Augen öffnete, sah er eine Katze, die aus der Katzentür gekommen war. Das Tier schaute ihn an – ihm fehlte ein Auge –, dann ging es auf den Rasen.
    Hall kam eine Idee. »Ray!«, rief er. »Erzähl mal, wie es in dem Haus aussieht.«
    »Hä?«
    »Sag mir, was dir in dem Haus sofort ins Auge gefallen ist.«
    »Er hat ein riesiges CD-Regal. Maßgefertigt.«
    Hall stellte das Mikro wieder an und hielt sich das Handy ans Ohr.
    »Okay, Geiger«, sagte er, »Sie bekommen Ihren Willen. Dalton? Sind Sie da?«
    »Ja«, sagte Dalton.
    »Lassen Sie ihn gehen.«
    »Ich habe Sie verstanden, Mr. Hall – aber wiederholen Sie es noch einmal, damit es eindeutig ist.«
    »Lassen Sie Geiger gehen. Lassen Sie ihn frei.«
    »Verstanden.«
    »Wie lange wird es dauern, bis wir den Code bekommen, Geiger?«
    »Ungefähr eine halbe Stunde«, sagte Geiger. »Fünfzehn Minuten, um mein Bein zu nähen und mich auf den Weg zu machen, weitere fünfzehn Minuten, nachdem ich fort bin.«
    »Ich werde warten. Übrigens, Geiger, ein wirklich hübsches CD-Regal haben Sie hier. Kann ich Musik auflegen, ohne uns in die Luft zu sprengen?«
    »Tun Sie sich keinen Zwang an, Mr. Hall.«
    ***
     
    Die Verbindung endete, und Dalton drückte die Auflegetaste. Er legte das Handy auf den Rollwagen, nahm seine Jacke aus dem unteren Fach und zog aus einer ihrer Taschen eine kleine Pistole, eine Ruger LCP 380.
    Geiger hatte ihn beobachtet. »Ich werde Ihnen nichts tun«, sagte er.
    »Reine Vorsichtsmaßnahme«, erwiderte Dalton tonlos. »Ich schnalle jetzt Ihr rechtes Handgelenk los, den Rest machen Sie allein. Fangen Sie nicht an, ehe ich zurückgetreten bin, oder

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