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Der Spinnenkrieg

Der Spinnenkrieg

Titel: Der Spinnenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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geht das schon so?« fragte sie gepreßt. Stone zuckte mit den Schultern. »Drei Stunden. Aber ich glaube nicht, daß wir Grund zur Sorge haben. Ihnen wird bald die Munition ausgehen.« »Wie kommen Sie auf die Idee?« »Ganz einfach«, antwortete Stone. »Ich kenne ihre militärischen Möglichkeiten. Zumindest den größten Teil. Sie haben keine Atomwaffen und keine Nuklearwaffen. Fragen Sie mich nicht, warum. Vielleicht hängt es mit ihrer eigenen Überempfindlichkeit radioaktiver Strahlung gegenüber zusammen.« »Und womit haben Sie selbst dann Köln bombardiert?« fragte Charity. Stone fuhr zusammen, als hätte  sie ihm unversehens vor das Schienbein getreten. Aber er fing sich sofort wieder. »Beutestücke«, antwortete er. »Alte US- und Nato-Bestände. Dasselbe, womit sie uns im Moment bepflastern. Ein paar alte Cruise Missiles, von denen die Hälfte nicht mehr funktioniert.« Er machte eine wegwerfende Geste. »Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich rede. Ich habe drei Jahre lang überall auf der Erde nach genau diesen Dingen suchen lassen. Sehr viel haben wir nicht gefunden. Entweder waren sie gut versteckt, oder sie haben damals bei der Schlacht gegen die Moroni alles verbraucht.« »Ich wünschte, ich könnte Ihnen glauben«, murmelte Charity. Stone machte ein beleidigtes Gesicht. »He!« sagte er. »Sie scheinen zu vergessen, daß ich ebenso mit beiden Füßen in der Zielscheibe stehe wie Sie; nicht einmal einen Meter neben Ihnen.« Er blinzelte ihr zu, und Charitys Blick wurde noch finsterer. »Ich hätte sehr wenig Grund, Sie zu belügen.« Ein erzwungen aufmunterndes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. »Achtzig Prozent dieser Raketen waren auf Köln gerichtet. Sie versuchen verzweifelt, das Nest zu treffen. Glauben Sie mir – wenn Sie irgend etwas Wirkungsvolles hätten, hätten sie es bereits eingesetzt.« Charity zögerte immer noch. Etwas in Stones Worten irritierte sie. Und es dauerte nur einen Moment bis sie wußte, was es war. »Sie selbst haben mir doch erzählt, daß sie niemals eine Jared-Kolonie vernichten würden.« Stone nickte. »Solange sie irgendeine andere Wahl haben, nicht«, sagte er. »Aber die haben sie nicht mehr. Der Shait sitzt auf diesem Planeten fest, solange der Transmitter nicht arbeitet. Und es sieht nicht so aus, als würde er in absehbarer Zeit wieder funktionieren. Er hat nur noch die Wahl, mit allen Regeln zu brechen – oder unterzugehen.« »Gouverneur Stone hat recht«, mischte sich eine andere Stimme ein. Charity drehte sich herum und blickte ins Gesicht eines vielleicht dreißigjährigen, dunkelhaarigen Mannes, der bisher schweigend über eines der Computerterminals gebeugt dagestanden hatte. Er trug eine zerknitterte Bundeswehruniform und ein T-Shirt mit dem Aufdruck: Uncle Scrooge For President. »Diese Basis ist sicher. Wir können alles abwehren, womit sie uns angreifen. Schlimmstenfalls könnten wir sogar einen Volltreffer verkraften, solange er nicht im Megatonnen-Bereich liegt.« Er grinste schief. »Aber das möchte ich lieber nicht ausprobieren.« Charity sah den Mann mit neuer Aufmerksamkeit an. Etwas in seinem Blick irritierte sie. Und dann wußte sie es. »Sie sind kein Jared!« sagte sie überrascht. Der Dunkelhaarige grinste noch breiter. »Ich? Fällt mir nicht ein.« Er grinste noch breiter. »Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle?« Er salutierte übertrieben zackig. »Sergeant John Harris, Royal Navy. Abkommandiert zur Nato-Sondereinheit Backfire vor …« Er überlegte angestrengt einige Sekunden lang und zuckte dann mit den Schultern. »Na ja, vor ungefähr sechzig Jahren, schätze ich.« Ein nachdenklicher Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. »Was meinen Sie – ob ich eine Chance habe, den Sold für diese Zeit nachgezahlt zu bekommen?« Charity mußte gegen ihren Willen lächeln. Aber nur eine Sekunde lang, dann wurde sie sofort wieder ernst. »Ich glaube nicht, daß wir uns kennen.« Harris nickte heftig. »Sie haben mich auch erst vor zwei Tagen in die Mikrowelle geschoben, um mich wieder aufzutauen«, sagte er. »Aber ich habe in dieser Zeit eine Menge über Sie gehört, Captain Laird.« Er drehte sich zu Skudder herum. »Und über den Häuptling da auch.« Ein Anflug von Ärger erschien auf Skudders Gesicht, aber dann registrierte er Harris’ Grinsen, und plötzlich lächelte auch er. »Vor zwei Tagen?« vergewisserte Charity sich. »Hier?« Sie drehte sich zu Kias herum. »Ich dachte …« Kias

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