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Der Spinnenkrieg

Der Spinnenkrieg

Titel: Der Spinnenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Handbewegung, die den ganzen Bunker einschloß. »Ich bin einer von deinen sogenannten Rebellen. Ich bin bestimmt kein Dummkopf, aber ich verstehe nichts von alledem hier. Und ich bin schon eine ganze Weile in dieser Basis.« Stone nickte. »Ich verstehe, was du meinst. Aber das ist kein Problem.« »Gouverneur Stone sagt die Wahrheit«, sagte Kias. »Wenn Sie unser Angebot annehmen, werden wir dieses Problem binnen kurzer Zeit lösen.« Er zögerte einen Moment »Wir brauchen Sie, Captain Laird.« »Ja« bemerkte Skudder. »Als Kanonenfutter.« »Es ist ebenso Ihre Welt wie die unsere«, sagte Kias leise. »Falsch«, verbesserte ihn Charity kalt. »Es ist sehr viel mehr unsere Welt als eure. Ich hoffe, daß ihr das nicht vergeßt, wenn das alles hier vorbei ist.« Kias schwieg dazu, und auch Stone sah sie eine Sekunde lang irritiert an, dann hellte sich sein Gesicht auf. »Heißt das, Sie stimmen zu?« »Nein«, antwortete Charity. »Ich werde darüber nachdenken.« 

Kapitel 7
    Es dauerte eine gute Stunde, bis auch die letzte Ameise aus dem Schacht verschwunden war, und weitere zwanzig Minuten, bis es Hartmann und Net mit vereinten Kräften gelungen war, Kyle durch die Tür zu heben und die zehn Meter hohe Wand hinunter zu schaffen. Zum Glück betrug die Schwerkraft an diesem unheimlichen Ort kaum die Hälfte des Normalen. Hartmann rechnete in jeder Sekunde damit, daß sich die Tür auf der anderen Seite des feuergefüllten Schachtes öffnen und ein Dutzend Ameisen ausspeien würde oder gar die entsetzliche Kreatur, die Kyle als Shait bezeichnet hatte. Aber weder das eine noch das andere geschah. Zu Tode erschöpft, aber unbehelligt erreichten sie den Boden und luden Kyle behutsam ab, ehe sie neben ihm niedersanken. Kyle hatte das Bewußtsein verloren. Die innere Seite der Tür lag anderthalb Meter über dem Boden – die äußere gute zehn. Wer immer diese Anlage erbaut hatte, schien mit der Geometrie auf Kriegsfuß zu stehen. Oder einen wirklich sehr sonderbaren Körperbau zu haben … »Seltsam«, sagte Net nach einer Weile. Hartmann hob müde den Kopf und sah sie an. Ihr Gesicht war bleich, und auch ihr Atem ging schnell und stoßweise. Sie zitterte vor Erschöpfung. »Was?« Net deutete mit einer Kopfbewegung auf Kyle herab. »Daß er das Bewußtsein verloren hat.« Statt einer direkten Antwort warf Hartmann einen bezeichnenden Blick auf Kyles Beine. Der unheimliche Selbstheilungsprozeß hatte bereits eingesetzt, aber die Verletzung war nichtsdestotrotz furchtbar. »Sei froh«, sagte er. »Er muß fast wahnsinnig vor Schmerzen geworden sein.« »Das meine ich nicht.« Net schüttelte heftig mit dem Kopf und strich sich mit einer unbewußten Geste eine Strähne aus der Stirn. »Ich kenne Kyle. Ich weiß, was er aushalten kann. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie er regelrecht in Stücke gerissen wurde – und eine Stunde später war er wieder auf den Beinen.« Sie machte ein besorgtes Gesicht. »Irgend etwas stimmt nicht mit ihm.« »Vielleicht … liegt es an der Art der Verletzung«, erwiderte Hartmann nachdenklich. Als Net ihn fragend anblickte, fügte er hinzu: »Sie wurde durch den Transmitter hervorgerufen. Vielleicht liegt es ja daran.« »Es könnte auch eine Schußwunde sein«, sagte Net. »Er war der letzte, der durch den Transmitter ging. Und es liefen noch genug Moroni herum, die nichts besseres zu tun hatten, als auf uns zu schießen.« Hartmann schüttelte überzeugt den Kopf. Er zwang sich ein paar Sekunden lang, Kyles schrecklich zugerichtete Unterschenkel anzublicken, bis ihm klar wurde, wie sinnlos das war. Alles, was er damit erreichte, war, daß ihm schlecht wurde. Rasch sah er wieder weg. »Ich habe so etwas noch nie gesehen. Vielleicht ist das Gerät im gleichen Moment ausgefallen, in dem er hindurchging.« Er machte eine erklärende Handbewegung. »Er ist gesprungen, erinnerst du dich? Möglicherweise wurde er irgendwie … falsch zusammengesetzt.« Er konnte sehen, wie Net allein bei der Vorstellung zusammenfuhr. »Vielleicht«, sagte sie nach einer Weile. Sie fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über die Unterlippe. »Glaubst du, daß er … die Wahrheit gesagt hat?« fragte sie schließlich »Mit seiner Geschichte über die Shait und Moron?« Hartmann zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht.« Nach einigen Sekunden korrigierte er sich: »Doch. Ich glaube es.« Er konnte diese Überzeugung nicht begründen, aber Net hatte recht. Irgend etwas

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