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Der Spion und die Lady

Der Spion und die Lady

Titel: Der Spion und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Gentleman.«
    »Selbstverständlich.« Maxies Haare hatten sich gelöst. Sie fand die Haarklammern, steckte sie wieder fest und hoffte, daß das Ergebnis nicht allzu abenteuerlich wirkte. Sie griff nach dem Wolltuch.
    Robin legte den Arm um ihre Schulter, und sie begannen zum Haus zurückzuschlendern. »Ein Grund, weshalb ich mit dir in Ruxton war«, meinte er zögernd, »ist der, daß ich gern wissen wollte, ob es dir gefällt. Mir hat das Haus immer sehr gefallen, obwohl ich höchstens ein halbes dutzendmal dort gewohnt habe. Glaubst du, du könntest dich dort wohl fühlen?«
    Maxie dachte an den warmen Stein der Fassade, die grüne Hügellandschaft und die anmutige, anheimelnde Atmosphäre des Hauses. Ruxton wollte endlich ein Zuhause werden, und sie war eine Frau, die sich schon ihr ganzes Leben lang ein beständiges Heim gewünscht hatte.
    »Ja«, erwiderte sie mit kaum hörbarer Stimme.
    »Ja, wenn… wenn wir unsere Beziehung zueinander klären können, würde ich mich dort sehr wohl fühlen.«
    Ein großes, ein sehr großes »Wenn«.

Kapitel 27
    AUF DEM HEIMWEG in der Kutsche wechselten Desdemona und Giles Worte, die jedermann hätte hören können, aber seine starken, zupackenden Hände umfaßten ihre Finger, und sie war geradezu absurd glücklich. So übermütig zufrieden hatte sie sich zum letztenmal als Kind gefühlt.
    Als sie vor ihrem Haus angekommen waren, geleitete sie Giles die kleine Treppe zur Haustür hinauf, um dann ihre Oberarme zu umfassen und sie intensiv anzusehen. Einen Moment lang verstärkte sich sein Griff. Sie fragte sich, ob er sie nun küssen würde – mitten auf der Mount Street.
    Doch da öffnete ihr Mädchen die Haustür. Er ließ die Hände sinken und sagte schlicht: »Gute Nacht, Desdemona. Es war ein ganz bezaubernder Abend.«
    Ja, und es war viel zu früh, ihn zu beenden. »Es ist eigentlich noch nicht spät«, sagte sie. »Willst du nicht noch einige Minuten mit hineinkommen?
    Vielleicht kann ich dir einen Brandy anbieten?«
    Der Marquis zögerte, offensichtlich verdutzt.
    Erstaunt über ihre Kühnheit lächelte sie zu ihm auf. »Bitte.«
    »Also gut, ein paar Minuten«, sagte er nach einer wenig schmeichelhaften Pause.
    Desdemona schickte die Angestellten zu Bett, führte Giles in den Salon und goß Brandy in zwei Gläser. Als sie sich in zwei Sesseln gegenübersaßen, war alle Unbekümmertheit verflogen. Der Marquis musterte sie mit so nachdenklicher Miene, daß es sie verlegen stimmte. Obwohl sie seine Aufmerksamkeit noch eine Stunde zuvor für ausgesprochen positiv gehalten hatte, war sie sich dessen jetzt nicht mehr so sicher. Vielleicht, dachte sie niedergeschlagen, war sein Interesse an mir eine vorübergehende Verirrung, und jetzt fragt er sich, wie er sich mit Anstand zurückziehen kann.
    Giles trank seinen Brandy aus und stand auf. »Ich halte es für besser, daß ich mich jetzt verabschiede.«
    Desdemona starrte ihn an. Was hatte sie nur falsch gemacht?
    »Nun sieh mich doch nicht so an, als hätte ich gerade gegen dein Lehrlingsschutzgesetz gestimmt«, sagte er mit einem humorvollen Funkeln in den Augen.
    Desdemona wandte den Blick ab und bemühte sich um eine gelassene Miene. Jedes weibliche Wesen lernte spätestens mit siebzehn, sich seine Gefühle nicht anmerken zu lassen. Aber sie verhielt sich noch jenseits der dreißig wie eine naive Törin.
    Giles fluchte unterdrückt. »Das Problem bist nicht du, sondern ich«, erklärte er unverblümt. »Wenn ich bleibe, habe ich immense Schwierigkeiten, meine Hände von dir fernzuhalten – was dir bestimmt nicht gefallen wurde. Mit Sicherheit würde es unseren Plänen einer längeren Phase des Kennenlernens zuwiderlaufen.«
    Erleichterung durchpulste Desdemona. »Ich glaube kaum, daß du dich in ein lustgeschütteltes Monstrum verwandeln würdest. Und selbst wenn…«, sie schenkte ihm ein schüchternes Lächeln, »wäre das ein Risiko, das ich einzugehen bereit bin.«
    Lächelnd schüttelte Giles den Kopf. »Vielleicht gelingt es mir, mich wie ein Gentleman zu benehmen, aber ich kann es nicht garantieren.«
    »Gut!« erklärte sie tollkühn.
    Er lachte. Winzige Fältchen entstanden rund um seine Augen. »Weißt du eigentlich, wie sehr du dich in den letzten zwei Wochen verändert hast?«
    »Zum Besseren, wie ich hoffe.«
    »Mit Sicherheit.« Er lehnte sich gegen den Kaminsims und verschränkte mit ernstem Gesicht die Arme vor der Brust. »Vielleicht ist es zu früh für einen formellen Heiratsantrag, aber ich möchte,

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