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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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irgendwie helfen? Wenn sie selber mit dem Problem nicht fertig werden, wie könnten wir es?
    »Das führt zu nichts«, sagte Renner. Er hob wieder sein Glas. »Schaut, wenn es die Vermittler nicht bekümmert, dass sie kurzlebig und unfruchtbar sind, warum sollte es uns dann …« Er verstummte mitten im Satz. »Unfruchtbar? Moment mal! Dann müssen die jungen Vermittler auf dem Kontaktschiff – das müssen die Sprösslinge von den zwei Braunen und dem nicht in Erscheinung getretenen Weißen gewesen sein.«
    Alle schauten ihn an. Sally gab ihr Herumwandern auf und setzte sich. Es waren vier Junge da, als wir nach Alpha zurückkehrten«, sagte sie. »Nicht wahr?«
    »Tatsächlich«, sagte Hardy. Er ließ den Brandy in seinem Glas kreisen. »Das ist eine recht hohe Geburtenrate.«
    »Aber sie haben doch nur so wenig Zeit«, protestierte Sally.
    »Eins wäre eine hohe Geburtenrate in so einem Schiff. Bei so einem Auftrag.« Renner sprach mit Überzeugung. »Wie beurteilen Sie die ethische Seite der Situation, Kaplan?
    Sie wollen Kontakt aufnehmen zu einer fremden und wehrfähigen Rasse. Sie sitzen in einem zerbrechlichen Spielzeug von unbewaffnetem Schiff. Also setzen Sie als erstes eine Menge Kinder in die Welt …«
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte David Hardy. »Aber darüber muss ich noch nachdenken. Vielleicht …«
    Er wurde durch zwei Fäuste unterbrochen, die auf den Tisch knallten. Sallys Fäuste.
    »Herrgott!« Sie griff nach dem Lichtstift und kritzelte Symbole auf den Schirm ihres Computers. Das Gerät begann zu summen und zu blinken. »Wir warteten auf das Transferschiff. Ich wusste , dass ich sie nicht missverstanden hatte. Ich konnte sie nicht missverstehen.«
    Hardy warf einen verwirrten Blick auf Sally. Renner sah Rod fragend an. Rod zuckte die Achseln und beobachtete seine Verlobte. »Ihr Split hat ihr nie gesagt, dass sie unfruchtbar sind«, erklärte er den anderen.
    Der Computer summte wieder. Sally nickte und tippte einige Anweisungen ein. Ein Bildschirm an der Rückwand des Raumes leuchtete auf und zeigte eine acht Monate jüngere Sally Fowler, die sich mit einem braun-weißen Fremden unterhielt. Die Stimmen glichen sich erstaunlich.
    Split: Ihr heiratet also, um Kinder auf zuziehen. Wer zieht Kinder auf, die außerhalb einer Ehe geboren werden?
    Sally: Dafür gibt es wohltätige Institutionen.
    Split: Ich nehme an, dass du nie …
    Sally: Nein, natürlich nicht.
    Die wirkliche Sally wurde ein bisschen rot, doch ihre Miene blieb grimmig entschlossen.
    Split: Wie machst du das? Ich meine nicht, warum, sondern wie?
    Sally: Nun – du weißt, dass Männer und Frauen Geschlechtsverkehr haben müssen, damit ein Kind entstehen kann, so wie ihr auch – ich hab’ euch ziemlich genau untersucht …
    »Vielleicht nicht genau genug«, kommentierte Hardy.
    »Anscheinend nicht«, sagte Sally. »Pscht.«
    Split: Pillen? Wie wirken die? Hormone, ja?
    Sally: Richtig.
    Split: Aber eine anständige Frau nimmt sie nicht?
    Sally: Ja.
    Split: Wann wirst du heiraten?
    Sally: Wenn ich den richtigen Mann finde … Vielleicht habe ich ihn schon gefunden.
    Irgend jemand kicherte. Sally schaute sich um und stellte fest, dass Rod geradezu penetrant unbeteiligt dreinsah, dass Hardy sanft lächelte, und dass Renner lachte. Sie warf dem Navigator einen mörderischen Blick zu, aber er weigerte sich leider, zu einem Häufchen Asche zu zerfallen.
    Split: Warum heiratest du ihn dann nicht?
    Sally: Das ist nicht etwas, in das man sich Hals über Kopf hineinstürzt. ›Jung gefreit, bald bereut.‹ Ich kann heiraten, wann immer ich will. Na ja, innerhalb der nächsten fünf Jahre jedenfalls. Wenn ich bis dahin nicht verheiratet bin, würde man mich als alte Jungfer betrachten.
    Split: Was bedeutet das?
    Sally: Nun, die Leute würden es sonderbar finden. Was ist, wenn ein Split keine Kinder haben will?
    Split: Dann haben wir keinen Geschlechtsverkehr.
    Nach ein paar dumpfen Geräuschen erlosch der Bildschirm.
     
    »Die buchstäbliche Wahrheit«, überlegte sie. »›Dann haben wir keinen Geschlechtsverkehrs Haben sie wirklich nicht, aber nicht aus freier Entscheidung.«
    »Wirklich?« David Hardy schien unschlüssig zu sein. »Diese Aussage ist im Zusammenhang mit der Frage höchst irreführend …«
    »Sie wollte nicht mehr darüber sprechen«, beharrte Sally. »Ganz verständlich. Nur ich habe sie nicht richtig verstanden, das ist alles.«
    »Ich habe mein Split nie missverstanden«, sagte Renner. »Manchmal hat es mich

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