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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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drein. Es ist schon eine seltsame Erfahrung, nicht?
    Keine Sorge, es kann uns jetzt nicht hören.«
    »Gut. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ein solches Zerpflücken meiner Persönlichkeit angenehm finde. Es ist, als ob sie Gedanken lesen könnten. — Können sie das?«
    »Sie sagen nein. Und manchmal irren sie sich auch.« Sie strich mit einer Hand ihr Haar zurecht, das ziemlich zerzaust war, offenbar von dem eben abgelegten Helm des Druckanzugs. »Und zwar gewaltig. Commander Sinclairs Fjunch(klick) wollte anfangs gar nicht mit ihm sprechen. Sie dachten, er sei ein Brauner; Sie wissen ja, einer von der einfältigen Technikerrasse. Übrigens, wie steht die Sache mit den entwischten Minis?«
    Dieses Thema hatten sie beide vermeiden gelernt. Rod wunderte sich, daß sie jetzt davon anfing. »Die sind immer noch frei. Keine Spur von ihnen. Sie könnten sogar irgendwo eingegangen sein, wo wir sie nicht finden. Das eine, das nicht entkommen ist, haben wir noch, aber ich glaube, Sie sollten es sich ansehen, Sally, wenn Sie wieder herüberkommen. Es scheint krank zu sein.«
    Sally nickte. »Ich werde morgen kommen. Rod, haben Sie sich das Arbeiterteam der Splits angeschaut?«
    »Nein, warum? Die Luftschleusenverbindung scheint ja bald fertig zu sein.«
    »Ja ... Rod, sie setzten abgerichtete Minis für einen Teil der Arbeiten ein.«
    Rod starrte betroffen vom Bildschirm.
    Sallys Blick wich aus. »Abgerichtete Mini-Exemplare. In Druckanzügen. Wir wussten gar nicht, daß sie welche an Bord hatten. Ich vermute, daß sie recht scheu sind und sich verstecken, wenn Menschen im Schiff sind. Aber es sind schließlich nur Tiere. Wir haben uns erkundigt.«
    »Tiere?« Oh Gott. Was würde Kutuzov sagen? »Sally, das ist sehr wichtig. Können Sie heute abend herüberkommen und mich genauer informieren? Sie und jeder andere, der irgend etwas über diese Angelegenheit weiß.«
    »In Ordnung. Commander Sinclair beobachtet sie zur Zeit. Rod, es ist wirklich fantastisch, wie gut diese kleinen Geschöpfe abgerichtet sind. Und sie können an Stellen heran, wo wir Gelenkwerkzeuge und optische Sonden benutzen müssten.«
    »Kann ich mir vorstellen.« Und wenn sich irgendwo in der MacArthur noch zwei lebendige herumtrieben, dann hatten sie mittlerweile das Schiff vom Bug bis zum Heck erforscht. »Sally, besteht auch nur die geringste Möglichkeit, daß uns jetzt eins der Splits hören kann?« »Nein. Ich benutze den Kopfhörer, und wir haben ihnen nicht erlaubt, unsere Geräte zu verändern.«
    »Soweit ihr davon wisst. Bitte hören Sie jetzt ganz genau zu: Ich möchte mit allen im Kutter der Reihe nach unter vier Augen sprechen. Hat jemand etwas — irgend etwas - davon erwähnt, daß auf der MacArthur Minis frei herumlaufen?«
    »N-nein. Sie haben doch gesagt, das dürften wir nicht. Rod, was ist denn passiert?«
    Was ist passiert... »Um Gottes willen, sagen Sie nicht ein Wort über die entkommenen Minis. Ich werde die anderen informieren, wenn ich mit ihnen spreche. Und ich wünsche, daß alle außer der normalen Kutterbesatzung heute abend herüberkommen. Es ist an der Zeit, daß wir unser Wissen über die Splits vergleichen, denn morgen früh werde ich dem Admiral berichten müssen.« Sally fand, daß er ungewöhnlich blass ausschaute.
    »Ich hoffe, ich kann solange damit warten.«
    »Aber natürlich«, sagte sie mit einem bezaubernden Lächeln, das ihr jedoch nicht recht gelang. Sie hatte Rod noch nie so besorgt gesehen, und es beunruhigte sie. »Wir werden in etwa einer Stunde drüben sein. So, und jetzt gebe ich Ihnen Mr. Whitbread, und bitte, Rod, hören Sie auf, sich Sorgen zu machen.«

24. Heinzelmännchen
    Der große Messeraum der MacArthur war voller Menschen. Sämtliche Sitze um den Haupttisch waren mit Wissenschaftlern und Offizieren besetzt, und auch im übrigen Raum herrschte reger Betrieb. An dem einen Schott hatten die Kommunikationstechniker einen riesigen Schirm installiert. Die Messestewards kamen ihnen beim Kaffeeservieren immer wieder in die Quere. Alle Versammelten unterhielten sich unbefangen, außer Sally, der Rods besorgte Miene nicht aus dem Sinn ging. Sie hatte wenig Lust, an den heiteren Gesprächen der anderen teilzunehmen.
    Die Offiziere und sonstigen Besatzungsmitglieder erhoben sich, als Rod eintrat. Auch einige der Zivilisten standen auf; andere taten, als bemerkten sie den Kapitän nicht, und einige schauten ihn an und blickten dann im Bewusstsein ihres zivilen Status gleichgültig weg. Rod trat zu seinem

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