Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
glauben den Splits nicht, Sir, oder?« fragte Rod.
    »Glauben Sie ihnen, Kapitän?«
    »Ich — ich weiß es nicht, Sir. Und ich sehe keine Möglichkeit, ihre Behauptung nachzuprüfen.«
    »Ich auch nicht, Kapitän. Der Kutter wird nach ihnen suchen undnichts finden. Wir wissen nicht, wo sie den Eintritt in die Atmosphäre versucht haben. Der Planet ist groß.
    Selbst wenn sie überlebt haben und frei sind, könnten wir tagelang suchen und sie nicht finden. Und wenn sie gefangen sind — dann wird man niemals eine Spur von ihnen finden.« Er grunzte, aber es klang fast wie ein Seufzer. »Michailov«, sprach er in die Kommandoleitung, »sorgen Sie dafür, daß der Kutter genau sucht. Und setzen Sie jetzt Torpedos ein, um dieses Schiff zu zerstören!«
    »Ja, Sir.« Der Kapitän der Lenin erteilte von seinem Platz auf der anderen Seite des großen Brückenraums aus leise Befehle. Ein Schwärm Torpedos schoss auf die MacArthur zu. Durch das Feld konnten sie nicht, die darin aufgestaute Energie hätte sie in Sekundenbruchteilen verdampfen lassen. Sie detonierten jedoch alle zugleich am Rande des Feldes, und eine regenbogenfarbene Welle fegte über die violettglühende Oberfläche. Grellweiße Flecken leuchteten auf und verschwanden wieder.
    »Penetration an fünf Stellen«, meldete der Geschützoffizier.
    »Volle Penetration?« fragte Rod ironisch. Noch lebte sein Schiff, und es wehrte sich tapfer ...
    Der Admiral fauchte zornig. Das Schiff lag fünfhundert Meter innerhalb dieser violetten Gluthölle — diese Energieblitze hatten es vermutlich nie erreicht, sonst wäre das Feld zusammengebrochen.
    »Geschütze: Feuer halten. Zweite Torpedosalve!« befahl Kutuzov.
    Wieder strebte eine Wolke schimmernder Geschosse auf das bedrängte Schiff zu.
    Überall an der violetten Oberfläche leuchteten weiße Lichtblitze auf, als sie detonierten.
    Viele weiße Flecken entstanden im Violett, und die Glutoberfläche begann zu wabern.
    Dann aber sah die MacArthur wieder genauso aus wie zuvor: ein violetter Feuerballon von einem Kilometer Durchmesser, der von Fäden grünen Lichts festgehalten wurde.
    Ein Messesteward reichte Rod eine Tasse Kaffee. Gedankenverloren nippte er. Er schmeckte grauenhaft. »Feuer!« bellte Kutuzov. Hasserfüllt starrte er auf die Bildschirme. »Feuer!«
    Plötzlich geschah es. Das Feld der MacArthur dehnte sich mächtig aus, wurde blau, gelb — und verschwand. Automatische Sensoren gaben Signal, und die Vergrößerung der Bildschirmkameras wurde erhöht. Das Schiff war noch da.
    Der Rumpf glühte rot, und einige Teile waren zusammengeschmolzen. Aber es hätte überhaupt nicht mehr da sein dürfen. Wenn ein Feld zusammenbricht, verdampft alles darin zu Atomen ...
    »Die müssen da drinnen gebraten worden sein«, sagte Rod mechanisch.
    »Da. Feuer!«
    Die grünen Lichtspeere flammten auf. Die MacArthur veränderte sich langsam, schmolz, verformte sich, gab Dampfwolken von sich. Ein Torpedo schwebte fast langsam auf sie zu. Immer noch feuerten die Laserbatterien, auch als der Torpedo das Schiff traf und explodierte. Als Kutuzov endlich das Feuer einstellen ließ, war nichts mehr übrig als eine Wolke von sehr feinem Staub.
    Rod und der Admiral starrten noch sekundenlang 'auf den leeren Bildschirm. Endlich wandte der Admiral sich ab. »Rufen Sie die Boote zurück, Kapitän Michailov. Wir gehen auf Heimatkurs.«

33. Die Landung
    Drei nicht sehr große Kegel fallen vom Himmel. In jedem sitzt ein Mann, sicher darin eingebettet wie ein Ei in einem Eierbecher ...
    Horst Staleys Boot war das erste. Ein kleiner, quadratischer Bildschirm erlaubte ihm den Blick nach vorne, nach hinten hatte er völlig freie Aussicht, etwas zu freie für seinen Geschmack. Abgesehen von seinem Raumanzug war er schutzlos dem Weltraum ausgesetzt. Ein wenig über und hinter ihm flogen zwei weitere Kegel mit flammenden Spitzen. Irgendwo weit unter dem Horizont befanden sich die MacArthur und die Lenin.
    Es bestand nicht die geringste Chance, daß sein Helmfunkgerät so weit reichte, aber er stellte es trotzdem auf Notruffrequenz und meldete sich immer wieder. Er bekam keine Antwort.
    Es war alles viel zu schnell geschehen. Die Kegel hatten plötzlich mit kleinen Steuerdüsen die Spitzen nach vorne geschwenkt, und die Bremsraketen hatten gezündet. Als er dazu kam, die Lenin zu rufen, war es zu spät gewesen. Vielleicht waren die Signalmaate gerade mit etwas anderem beschäftigt gewesen, oder vielleicht war er zu langsam gewesen —

Weitere Kostenlose Bücher