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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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irgendwie kam sich Horst auf einmal sehr verlassen vor.
    Immer noch fielen sie. Schließlich setzten die Raketen aus.
    »Horst!« Das war Whitbreads Stimme. Staley antwortete.
    »Horst, diese Dinger versuchen eine Landung!«
    »Ja. Also landen wir eben. Was sollen wir sonst tun?«
    Darauf gab es keine Antwort. Schweigend fielen die drei kleinen Kegel auf die grüne Welt unten zu. Dann: Eintritt in die Atmosphäre.
    Für keinen von ihnen war es das erste Mal. Sie kannten die Farben des Plasmafeldes, das sich vor der Nase eines Landungsboots aufbaut, Farben, die von der Zusammensetzung des Hitzeschildes abhingen. Diesmal aber waren sie dieser Feuerprobe nahezu schutzlos ausgesetzt. Was für Strahlung würde entstehen? Wie viel Hitze?
    Whitbreads Stimme drang durch das stärker werdende statische Rauschen zu Staley durch. »Ich versuche, wie so ein Heinzelmännchen zu denken, und das ist nicht leicht.
    Sie kannten unsere Anzüge. Sie mussten wissen, wie viel und welche Strahlung sie abschirmen können. Nur, was glauben sie, wie viel können wir aushalten? Welche Hitze?«
    »Ich hab' mich anders entschlossen«, hörte Staley Potter sagen. »Ich werde nicht landen.«
    Staley versuchte das Gelächter der beiden anderen zu ignorieren. Er war für drei Leben verantwortlich, und er nahm seine Verantwortung ernst. Erversuchte, seine verkrampften Muskeln zu entspannen, während er auf Hitze, unfühlbare Strahlung, Turbulenz, unkontrollierten Fall, plötzlichen Schmerz und Tod wartete.
    Schräg unter ihm zog die fremde Landschaft vorbei, verzerrt durch das glühende Gas, das die Kegelspitze umströmte. Runde Meere, Flussschleifen. Ausgedehnte Stadtgebiete. Eisbedeckte Berge, gegen die das Häusermeer einer unvorstellbar weitläufigen Stadt anbrandete. Dann eine lange Strecke nur Ozean; ob diese verdammten Kegel schwimmfähig waren? Wieder Land. Die Kegel werden langsamer, Einzelheiten werden wahrnehmbar. Nun braust Luft gegen sie an, heftige Windböen zerren an ihnen. Unten ein See, Boote darauf, viele winzige Punkte, ganze Scharen davon. Ein Stück dunkelgrüner Wald, scharf begrenzt, von einem Netz von Straßen durchzogen.
    Der Rand von Staleys Kegel öffnete sich, und ein ringförmiger Fallschirm wurde vom Fallwind hochgerissen. Staley wurde tief in seinen Konturensitz gepresst. Eine Minute lang sah er nichts als blauen Himmel. Dann kam der Aufprall, der ihm alle Knochen durcheinanderschüttelte. Er fluchte in sich hinein. Der Kegel schwankte und kippte auf die Seite.
    Potters Stimme schrillte in Staleys Ohren. »Ich hab' die Düsensteuerung gefunden! Ihr müsst so einen Gleitknopf in der Mitte suchen, wenn die Viecher alle Boote gleich gebaut haben. Das ist die Schubkontrolle, und wenn ihr diesen ganzen verdammten Steuerkasten an dem Arm schwenkt, dreht die Düse sich entsprechend.«
    Zu dumm, daß er das nicht früher entdeckt hat! dachte Staley. Er sagte: »Komm möglichst tief runter und lass das Ding knapp über dem Boden schweben. Der Treibstoff könnte jeden Augenblick ausgehen. Hast du die Fallschirmauslösung gefunden, Potter?«
    »Nöh. Der hängt irgendwo rum. Die Antriebsflamme wird ihn mittlerweile wohl verbrannt haben. Wo seid ihr?«
    »Ich bin gelandet. Muss nur erst loskommen ...« Staley machte die Gurten los, die ihn festgehalten hatten, und kollerte heraus. Der Sitz war jetzt fast einen halben Meter tiefer im Kegel drinnen. Staley zog seine Waffe und brannte ein Loch hinein, um den Raum dahinter zu untersuchen. Es war alles mit einem komprimierbaren Schaumstoff gefüllt.
    »Wenn ihr unten seid, überzeugt euch genau, daß keine Minis in eurem Boot stecken«, befahl er nachdrücklich.
    »Verdammt! Bin fast umgekippt«, sagte Whitbreads Stimme. »Es schwebt sich mit diesen Dingen nicht so ...«
    »Ich seh' dich, Jonathon!« schrie Potter. »Bleib über der gleichen Stelle, ich komm' zu dir rüber.«
    »Haltet Ausschau nach meinem Fallschirm«, rief Staley.
    »Ich seh' nichts von dir. Wir könnten zwanzig Kilometer von einander entfernt sein. Ich hör' dich auch nicht sehr deutlich«, antwortete Whitbread.
    Staley rappelte sich auf. »Alles zu seiner Zeit«, murmelte er. Er untersuchte das Rettungsboot sehr sorgfältig. Es gab keinerlei Hohlraum, in dem ein Mini sich versteckt und die Landung hätte überstanden haben können, aber er sah zur Vorsicht noch einmal nach. Dann schaltete er wieder auf die Ruffrequenz und versuchte Verbindung mit der Lenin zu bekommen, obwohl er keine Antwort erwartete und auch

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