Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
faszinierende Unbekannte waren.
    Das Braune sprang ab. Der Wagen überlegte es sich noch eine Sekunde und rollte dann langsam an. Die kleine Gruppe ging zurück zu dem schrägen Loch, das Horst geschaffen hatte, und kletterte schweigend hinauf.
    Als sie an die Oberfläche kamen, war der Himmel bereits in unzählige Rottöne getaucht.
    Die Pflanzen in den endlosen Reihen schlössen ihre Blattbüschel für die Nacht. Rund um das Loch zog sich eine unregelmäßige Zone, in der die Pflanzen niedergebrochen waren wie von einem Hagelschauer.
    Ein paar Reihen weiter bewegte sich etwas zwischen den Pflanzen. Drei Waffen fuhren hoch. Das Wesen schlurfte näher... und Staley flüsterte: »In Ordnung. Ist nur ein Landarbeiter.«
    Whitbreads Split trat zu den drei Kadetten. Mit sämtlichen Händen bürstete es sich die Erde aus dem Fell. »Es werden bald mehr von denen unterwegs sein. Vielleicht versuchen sie sogar, das Loch aufzufüllen. Landarbeiter sind nicht besonders gescheit.
    Sie brauchen es nicht zu sein. Was machen wir jetzt, Horst?«
    »Wir gehen, bis wir etwas zum Fahren finden. Wenn ihr Flugzeuge seht — oh.«
    »Ja. Infrarot-Detektoren.«
    »Habt ihr vielleicht Traktoren auf diesen Feldern? Könnten wir uns einen ... äh ... ausborgen?«
    »Sie werden jetzt schon im Maschinenschuppen sein. Nachts wird normalerweise nicht gearbeitet... aber die Landarbeiter holen vielleicht einen heraus, um das Loch zuzuschütten.«
    Staley überlegte kurz. »In diesem Fall können wir keinen brauchen. Wäre zu auffällig.
    Hoffen wir, daß wir auf dem Infrarot-Schirm wie Landarbeiter aussehen.« Sie marschierten los. Hinter ihnen begann der Landarbeiter Pflanzen aufzurichten und die Erde um die Wurzeln festzudrücken. Das Wesen zwitscherte vor sich hin, aber Whitbreads Split übersetzte nicht. Staley überlegte müßig, ob Landarbeiter wohl jemals etwas sagten, oder ob das einfach unartikuliertes Schimpfen war, aber er wollte jetzt nicht danach fragen. Er musste nachdenken.
    Der Himmel wurde zusehends dunkler. Ein roter Fleck glomm auf: Murchesons Auge.
    Weit voraus lag der gelbliche Lichtschimmer der Stadt >Vogelpfiff<. Eine Weile wanderten sie schweigend dahin, die Kadetten wachsam, mit schussbereiten Waffen, während die nachfolgenden Splits sich hin und wieder mit erstaunlichen Rumpfdrehungen umschauten.
    Später sagte Staley zu dem einen Split: »Ich habe darüber nachgedacht, was ihr davon habt, daß ihr uns helft.« »Kummer. Anstrengungen. Demütigung. Tod.« »Eben. Deshalb frage ich mich, warum du uns hilfst.« »Nein, das tust du nicht, Horst. Du fragst dich, warum dein eigenes Fjunch(klick) nicht gekommen ist.«
    Horst schaute das pelzige Wesen neben sich betroffen an. Er hatte sich das gefragt.
    Was tat sein Seelenfreund, während Dämonen seinen Fjunch(klick)-Partner durch ein fremdes Land jagten? Irgendwie schmerzte der Gedanke.
    »Wir erfüllen beide unsere Pflicht, Horst, dein Fjunch (klick) so wie ich. Aber dein Fjunch(klick) sieht seine Pflicht im Gehorsam seinem — sagen wir, seinem vorgesetzten Offizier gegenüber. Gavin...«
    »Ja, was ist?«
    »Ich habe versucht, dein Fjunch(klick) zum Mitkommen zu überreden, aber es ist ganz von dieser Große-Narren-Idee erfüllt, daß wir die Zyklen beenden können, indem wir unseren Bevölkerungsüberschuss in andere Sonnensysteme schicken. Zumindest wird keins von beiden den anderen helfen, uns zu finden.«
    »Könnten sie das?« »Horst, nachdem ich euch gefunden habe, muss dein Split genauso wissen, wo ihr seid — ganz sicher jedenfalls, wenn es von den toten Kriegern erfährt.«
    »Dann knobeln wir lieber das nächste mal, wenn wir die Wahl zwischen mehreren Auswegen haben. Das kann man nicht vorhersehen.«
    »Dein Fjunch(klick) wird niemanden helfen, dich zu jagen. Keiner würde von einem Vermittler etwas erwarten, das seinem Fjunch(klick) schadet.«
    »Aber müsst ihr nicht den Befehlen eurer Meister gehorchen?« fragte Staley.
    Das Split verdrehte seinen Körper blitzschnell zur Seite. Eine derartige Bewegung hatten sie noch nicht beobachtet — es war eindeutig keine von Menschen kopierte Geste. Das Split sagte nach einigen Augenblicken: »Hör zu. Vermittler wurden zum Verhüten von Kriegen gezüchtet. Wir vertreten die Befehlsgeber. Wir sprechen für sie.
    Um unsere Aufgabe zu erfüllen, müssen wir ein Minimum an Entscheidungsfreiheit haben. Deshalb suchen die Genetiker einen Mittelweg. Zu viel Urteilsfreiheit, und wir können die Meister nicht mehr richtig

Weitere Kostenlose Bücher