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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Sonneneruption vorüber ist. Und die Sphäre würde immer weiter anschwellen, immer mehr Systeme umfassen.«
    »Ich bin nicht so sicher, daß ihr das Imperium besiegen könntet«, sagte Staley. »Bei der Vermehrungsrate unserer Krieger? Ach, lass nur. Vielleicht würdet ihr uns ausrotten.
    Vielleicht würdet ihr auch ein paar von uns für Zoos oder so verschonen. Ihr brauchtet euch jedenfalls keine Sorgen zu machen, daß wir uns in der Gefangenschaft nicht vermehren würden. Im Grunde ist mir das alles gleichgültig. Es ist im übrigen ziemlich wahrscheinlich, daß wir einen Zusammenbruch einfach dadurch auslösen würden, daß wir einen zu großen Teil unserer Industriekapazität dem Bau von Raumschiffen widmen müssten.«
    »Wenn ihr keinen Krieg mit dem Imperium plant«, sagte Staley, »warum sind dann wir drei zum Tode verurteilt?«
    »Vier. Mein Meister fordert meinen Kopf genauso wie euren ... nun, vielleicht nicht genauso. Euch will man zum Sezieren haben.«
    Niemand zeigte sich überrascht.
    »Ihr seid zum Tode verurteilt, weil ihr jetzt genug Informationen besitzt, um alles, was ich euch eben erzählt habe, durch eigene Überlegung herauszufinden. Wenn nicht ihr, dann eure Biologen. Deswegen will man euch nicht heimkehren lassen. Viele andere Meister billigen die Entscheidung, euch zu töten. Sie befürchten, daß eure Regierung - wenn ihr lebend entkommt — uns als eine Seuche betrachten wird, die sich blitzschnell durch die ganze Galaxis ausbreiten und schließlich das Imperium vernichten würde.«
    »Und König Peter? Er will nicht, daß wir getötet werden?« fragte Staley. »Warum nicht?«
    Die Splits unterhielten sich wiederum in ihrer vogelhaften Sprache. Whitbreads Split antwortete für das andere. »Er könnte beschließen, euchzu töten. Ich muss euch das ehrlich sagen. Er möchte jedoch vor allem ... den Dämon wieder in die Flasche zurückschicken — falls es irgendeine Möglichkeit gibt, zwischen Menschen und Splits wieder das Verhältnis herzustellen, das vor dem Einfangen unserer Narrensonde herrschte — gegenseitige Isolierung —, dann wird er sich dafür entscheiden. Die Zyklen sind besser als ... als eine ganze Galaxis voller Zyklen!«
    »Und du?« fragte Whitbread. »Wie siehst du die Situation?«
    »So wie ihr«, sagte das Split zögernd. »Ich habe das Recht, meine Spezies unvoreingenommen zu beurteilen. Ich bin kein Verräter.« Ein bittender Unterton lag in der Stimme des fremden Wesens, das Jonathon in so vielem ähnlich war. »Aufgrund meines freien Urteilsvermögens muss ich feststellen, daß eine Beziehung zwischen unseren Arten nur zu gegenseitigem Neid führen würde: wir euch um die Möglichkeit der Geburtenbeschränkung, ihr uns um unserer höheren Intelligenz willen. Wolltest du etwas sagen?«
    »Nein.«
    »Ich komme zu dem Urteil, daß eine Ausbreitung meiner Rasse in den Weltraum hinaus riskant wäre und das Schema der Zyklen nicht durchbrechen würde. Jeder Zusammenbruch würde dadurch nur um vieles schrecklicher. Wir würden uns schneller vermehren, als wir uns ausbreiten könnten, bis der Zusammenbruch jedes mal für Hunderte Planeten zugleich eintreten würde, regelmäßig ... »
    »Aber«, wandte Potter ein, »du bist doch zu diesem unvoreingenommenen Urteil gelangt, indem du unseren Standpunkt übernommen hast — oder eigentlich Whitbreads.
    Du verhältst dich so sehr wie Jonathon, daß wir immer mal wieder Arme zählen müssen.
    Was ist aber, wenn du den menschlichen Standpunkt wieder aufgibst? Würde das nicht dein Urteil — ufff!«
    Der linke Arm des Splits verkrallte sich in Potters Uniformhemd und zog ihn daran hinunter, bis seine Nase nur mehr Zentimeter von dem Karikatur-Gesicht des Fremden entfernt war. »Sag so was nie. Denk so was nie. Das Überleben unserer Zivilisation, jeder Zivilisation hängt völlig von dem gerechten Urteil meiner Kaste ab. Wir verstehen alle Standpunkte und wählen zwischen ihnen. Wenn andere Vermittler zu einem anderen Schluss kommen als ich, dann ist das ihre Sache. Vielleicht sind sie nicht umfassend informiert, oder sie verfolgen andere Ziele. Ich urteile nach den Informationen, die mir zur Verfügung stehen.«
    Das Split ließ ihn los. Potter stolperte zurück. Das Split entfernte mit den Fingern der einen rechten Hand die Mündung von Staleys Waffe aus seinem Ohr.
    »Das war nich' nötig gewesen«, schnaufte Potter. »Du hast mir zugehört, oder? Kommt weiter, wir verschwenden unsere Zeit.«
    »Einen Moment.« Staley sprach

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