Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
uns einfällt. Unter der Bedingung, daß Kelley uns hier das Essen servieren darf.«
    Sie lachte übers ganze Gesicht. »Mylord, einverstanden!«

43. Des Händlers Klage
    Horace Bury war nicht glücklich.
    Schon mit der Besatzung der MacArthur war nicht einfach zurechtzukommen gewesen, aber die der Lenin war um Größenordnungen ärger. Die Leute waren Ekaterinas, fanatische Imperialisten, und außerdem handelte es sich um eine ausgesuchte Mannschaft unter einem Admiral und einem Kapitän ihrer Heimatwelt. Selbst Männer der Spartanischen Bruderschaft wären leichter zu beeinflussen gewesen.
    Bury wusste das alles seit langem, aber er stand wie immer unter dem Zwang, seine Umgebung unter allen Umständen zu beherrschen und zu kontrollieren; jetztallerdings hatte er so gut wie gar keine Handhabe.
    Seine Stellung an Bord war undurchsichtiger denn je. Kapitän Michailov und der Admiral wussten, daß er weiterhin Blaines persönlicher Aufsicht unterstand, nicht irgendeines Verbrechens angeklagt, aber auch nicht als freier Mann. Michailov löste das Problem, indem er Bury Infanterieordonnanzen zuteilte und Blaines Faktotum Kelley das Kommando über die Infanteristen gab. So wurde Bury immer, wenn er seine Kabine verließ, überallhin eskortiert.
    Er versuchte, mit den Männern der Lenin ins Gespräch zu kommen. Die wenigsten wollten ihm zuhören. Vielleicht hatten sie durch Gerüchte gehört, was er zu bieten hatte, und fürchteten, die Soldaten der MacArthur könnten sie melden. Vielleicht verdächtigten sie ihn auch des Hochverrats und Hassten ihn.
    Ein Händler muss Geduld haben, und Bury besaß mehr davon als die meisten.
    Trotzdem fiel es ihm sehr schwer, sich zu beherrschen, wenn er nichts anderes zu beherrschen fand, wenn er nur dasitzen und abwarten konnte — oft ließ ihn dann sein hitziges Temperament in flammende Wut ausbrechen: nie jedoch in der Öffentlichkeit.
    Außerhalb seiner Kabine gab sich Bury ruhig, gelassen, als angenehmer Gesprächspartner, der sogar mit — ja, ganz besonders mit — Admiral Kutuzov auskam.
    So bekam er Kontakt mit den Offizieren der Lenin, aber die meisten waren sehr förmlich und plötzlich anderweitig beschäftigt, wenn er mit ihnen sprechen wollte. Bury fand bald heraus, daß es nur drei erlaubte Themen gab: Kartenspiele, Splits und Tee. Wenn auf der MacArthur alles mit Kaffee gelaufen war, so schien die Lenin nur mit Tee zu funktionieren, und Teetrinker verstehen im allgemeinen mehr von ihrem bevorzugten Getränk als Kaffeetrinker. Burys Schiffe handelten mit Tee, wie sie mit allem handelten, wofür Menschen Geld auszugeben bereit waren, aber er hatte selbst keinen mit und konnte sich auch nicht dafür begeistern. So verbrachte Bury endlose Stunden am Bridgetisch. Zu dreien fanden sich Offiziere der Lenin wie der MacArthur auch durchaus bereit, in seine Kabine zu kommen, wo man auf jeden Fall mehr Ruhe und Platz hatte als in einem Aufenthaltsraum. Es war auch leicht, mit den Offizieren der Lenin über die Splits zu sprechen — nie mit einem allein, immer in Gruppen, aber die Leute waren neugierig. Nach zehn Monaten im System der Splits hatten die meisten noch nie eins gesehen. Jeder wollte etwas über die Fremden hören, und Bury war bereit, ihnen alles zu erzählen.
    Die Pausen zwischen den Robbers wurden immer länger, denn da berichtete Bury eifrig und anschaulich über die Welt der Splits, von den Vermittlern, die Gedanken lesen konnten, es jedoch ableugneten, vom Zoo, dem Schloss, den Landsitzen mit ihrem befestigten Aussehen, das war Bury durchaus nicht entgangen. Dann lenkte er das Gespräch auf die Gefahren. Die Splits hatten keine Waffen sehen lassen, weil sie einen Angriff planten und die Menschen damit überraschen wollten. Sie hatten die MacArthur mit Minis verseucht — das sei nahezu die erste Handlung des ersten Splits gewesen, dem er begegnet war —, und die heimtückisch hilfreichen und sich beliebt machenden Biester hatten das Schiff erobert und waren fast mit sämtlichen militärischen Geheimnissen des Imperiums entkommen. Nur Admiral Kutuzovs Wachsamkeit hätte eine Katastrophe verhindert.
    Und die Splits hielten sich für intelligenter als die Menschen. Für sie waren die Menschen nur Kreaturen, die gezähmt werden mussten, mit Güte, wenn möglich, aber gezähmt, um eine weitere untergeordnete Kaste zu werden, die den nahezu unsichtbar bleibenden Meistern diente.
    Er sprach von den Splits, und er Hasste sie immer mehr. Bilder flackerten durch seinen

Weitere Kostenlose Bücher