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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Charlie gesagt.« Sally schauderte. »Darin sind sie wirklich anders.«
    Ein Summer ertönte, und Rod)drehte sich automatisch zu seiner Kabinentür um, bevor ihm klar wurde, daß das Geräusch vom Vidi gekommen war. Eines der Splits ging vorsichtig zur Tür und öffnete sie. Hardy kam herein.
    »Alles in Ordnung?« fragte er zögernd.
    »Ihr hättet uns vorwarnen können«, sagte Jock. Es lag kein Vorwurf in ihrem Ton; es war einfach eine sachliche Feststellung. »Hat der Große-Narren-Antrieb auch auf Menschen eine solche Wirkung?«
    »Was für eine Wirkung?« fragte Hardy unschuldig.
    »Desorientierung. Schwindel. Aussetzen der Konzentrationsfähigkeit. Unkontrollierbare Muskelzuckungen. Übelkeit. Todeswunsch.«
    Hardy blickte überrascht drein. Vermutlich war er es tatsächlich, dachte Rod. Der Kaplan würde die Splits nicht beobachten, ohne es ihnen zu sagen, obwohl bestimmt ein Dutzend Augen pro Wachturnus sie über die Bildschirme anstarren würde. »Die Menschen zeigen auch eine Wirkung«, sagte Hardy nun. »Allerdings nicht eine so heftige, wie ihr sie beschreibt. Der Antrieb verursacht Desorientierung und allgemein mangelnde Konzentrationsfähigkeit, doch der Effekt geht rasch vorüber. Wir wussten nicht, wie sich der Übergang auf euch auswirken würde, aber wir hatten bis jetzt nur sehr wenig Fälle mit irreversiblen Folgen, und die waren zur Gänze ... äh ... psychisch.«
    »Ich verstehe«, sagte Charlie. »Dr. Hardy, wenn Sie uns jetzt entschuldigen wollen - wir fühlen uns noch nicht imstande, Konversation zu machen. Vielleicht in ein paar Stunden. Und das nächste Mal werden wir Ihren Ratschlag befolgen und uns in den Kojen anschnallen und schlafen, wenn Sie diese Narren-Maschine einschalten.« »Dann werde ich euch jetzt allein lassen«, sagte Hardy. »Können wir — braucht ihr vielleicht irgend etwas? Geht es dem Botschafter gut?«
    »Nun, es geht ihm schon besser. Danke für Ihre Besorgnis.«
    Hardy ging, und die Splits legten sich wieder in ihre Kojen. Sie zwitscherten und pfiffen miteinander.
    »Und das war's«, sagte Rod. »Ich weiß mir eine Menge interessanterer Dinge, als Splits zu beobachten, die einfach nur daliegen und sich in einer Sprache unterhalten, die ich nicht verstehe.«
    Wir werden noch viel Zeit haben, die Splits zu studieren, überlegte Sally. Und erstaunlicherweise hat keiner von uns im Augenblick irgendwelche Pflichten — und wir sind allein. »Ich auch«, sagte sie sanft.
    Trotz der Kubikkilometer gelbglühender Gase, die sie umgaben, war die Lenin ein glückliches Schiff. Kutuzov lockerte die strengen Bestimmungen und ließ seine Mannschaft zum erstenmal seit der Vernichtung der MacArthur wieder die normale Wacheinteilung aufnehmen. Das Schiff befand sich zwar mitten in einer >Sonne<, aber es hatte mehr als genug Treibstoff, und alle Probleme waren Routinesachen, die sich den Vorschriften gemäß erledigen ließen. Selbst die Wissenschaftler vergaßen ihre Enttäuschung darüber, daß sie das fremde System mit einer Menge unbeantworteter Fragen verlassen mussten: sie waren auf dem Heimweg.
    Die einzige Frau im Umkreis von zehn Parsek wäre auf jeden Fall die Zielscheibe der verschiedensten Spekulationen geworden. An jeder von zwei Fragen hätten sich Streitigkeiten entzünden können: Wie stehen meine/deine Chancen bei ihr? und Will sie denn eine alte Jungfer werden? Sally hatte jedoch ganz offensichtlich bereits ihre Wahl getroffen. Das erleichterte jenen das Leben, die sich über solche Fragen den Kopf zerbrechen, und auch jenen, deren Aufgabe es ist, Raufhändel unter den Männern zu verhindern.
    Am ersten Abend nach dem Sprung gab Kutuzov ein Abendessen. Eswar eine sehr förmliche Angelegenheit, und die meisten Gäste unterhielten sich nicht besonders gut; die Tischgespräche des Admirals beschränkten sich auf professionelle Themen. Er ging jedoch ziemlich früh, und danach wurde die Gesellschaft noch recht munter.
    Rod und Sally blieben drei Stunden. Alle wollten über die Splits sprechen, und Rod stellte überrascht fest, daß er sich über die Fremden unterhalten konnte, ohne noch viel von der dumpfen Bitterkeit zu verspüren, die ihn früher überkommen hatte, wenn er nur an sie dachte. Sallys Begeisterung war eine Hilfe — und außerdem schien sie um ihn genauso besorgt zu sein wie um die Splits. Sie hatte sich sogar Stunden damit geplagt, Michailovs Reserve-Galauniform zu ändern, so daß sie ihm jetzt beinahe passte.
    Als sie sich von der Gesellschaft

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