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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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würde mich jedoch überraschen, wenn das Untersuchungsgericht irgendeine Anklage gegen Sie erhöbe.«
    Kutuzov wandte sich seinem kostbar geschnitzten Schreibtisch zu. Auf der seidenglatt polierten Platte lag ein Nachrichtenband. »Das ist für Sie. Es trägt den Vermerk >Persönlich und Dringend< und wird Ihnen wohl die gesuchte Erklärung liefern.« Rod nahm das Band und musterte es neugierig.
    »Es ist natürlich im Code für kommandierende Offiziere gehalten«, sagte der Admiral.
    »Mein Flaggensekretär wird Ihnen behilflich sein, wenn Sie es wünschen.«
    »Ich danke Ihnen.«
    Der Admiral rief über die Bordsprechanlage einen Leutnant in die Kabine, der das Band durch die Decodiermaschine laufen ließ, nachdem er einige Daten eingetippt hatte. Der Apparat spuckte schnatternd ein dünnes Blatt mit dem Klartext aus.
    »Ist das alles, Admiral?« fragte der Leutnant.
    »Ja. Kapitän, ich lasse Sie jetzt allein, damit Sie Ihre Nachricht lesen können. Guten Morgen.« Der Admiral und der Leutnant verließen die Kabine.
    Rod riss den Papierstreifen ab und begann in wachsender Verwunderung zu lesen.
    Auf dem Rückweg in seine Kabine las er die Nachricht noch einmal. Sally sprang auf, als er eintrat. »Rod, was machst du nur für ein Gesicht?«
    »Hab' einen Brief bekommen«, sagte er.
    »Oh — Neuigkeiten von zu Hause?«
    »Sozusagen.«
    Sie lächelte, aber in ihrer Stimme machte sich Unsicherheit bemerkbar. »Wie geht es allen? Ist dein Vater gesund?« Rod kam ihr nervös und aufgeregt vor, aber er war viel zu munter, um schlechte Nachrichten erhalten zu haben. Was brachte ihn also so aus dem Häuschen? Es war fast so, als hätte er irgendeine Aufgabe erhalten, etwas, was er gern tun wollte, vor dem er aber ein bisschen Angst hatte.
    »Meiner Familie geht's gut. Deiner auch — aber das wirst du bald genug selber hören.
    Senator Fowler ist in Neuschottland.«
    Sie schaute ihn ungläubig an. »Onkel Ben ist hier draußen? Aber warum?« »Er sagt, er begann sich Sorgen um dich zu machen. Niemand da, der sich um dich kümmert, also musste er ...«
    Sie streckte ihm die Zunge heraus und versuchte das Nachrichtenblatt zu erwischen.
    Rod wich ihr trotz der eineinhalb Ge geschickt aus.
    »Na schön«, sagte er. Er lachte, aber es klang gepresst. »Der Kaiser hat ihn geschickt.
    Als seinen persönlichen Vertreter und als Vorsitzenden einer Kaiserlichen Kommission, die mit den Splits verhandeln soll.« Rod schwieg einen Augenblick lang. »Wir wurden beide in die Kommission berufen.«
    Sie schaute ihn betroffen an. Langsam kam Verstehen in ihre Augen. Dies war eine berufliche Anerkennung, wie sie sich sie nie erträumt hätte.
    »Meinen Glückwunsch, Miß Kommissionsrat«, lachte Rod. Er nahm sie bei den Händen und hielt sie mit ausgestreckten Armen fest. »Der Lordvorsitzende Seiner Majestät Sonderkommission fragt mich außerdem, wann wir heiraten werden. Ich halte diese Frage für einigermaßen berechtigt.«
    »Aber ... ich ... Rod ... wir ...« Es verschlug ihr den Atem.
    »Bei Gott, hab' ich's doch tatsächlich fertiggebracht, daß es dir die Sprache verschlägt.
    Einmal hältst du den Mund ...« Er benützte die günstige Gelegenheit, um sie zu küssen.
    Dann noch einmal. Das dauerte langer.
    »Ich glaube, ich sollte lieber diesen Brief lesen«, sagte sie, als er sie freigab. »Wenn du erlaubst.«
    »Du hast noch immer nicht die Frage deines Onkels beantwortet, und ich lasse dich das nicht lesen, bevor du's tust.«
    »Seine Frage!« Ihre Augen blitzten gefährlich. »Rod Blaine, wenn ich jemanden heirate — wenn, hörst du —, dann wird er mich gefälligst selbst fragen!«
    »Also gut. Lady Sandra Liddell Leonovna Bright Fowler, wollen Sie mich heiraten?«
    Jede Spur von Neckerei war aus seiner Stimmeverschwunden, und obwohl er sein Grinsen zu halten versuchte, gelang es ihm irgendwie nicht mehr. Er machte ein Gesicht wie ein Vierjähriger, der zum ersten Male vor einem lichterglänzenden Weihnachtsbaum steht. »Wenn wir wieder in Neuschottland sind ...«
    »Ja natürlich will ich dich heiraten — aber Neuschottland? Rod, dein Vater wird erwarten, daß wir bei Hof heiraten. Alle unsere Freunde sind auf Sparta ...«
    »Ich glaube, du solltest vielleicht doch lieber die Nachricht lesen, Liebste. Wir kommen wahrscheinlich noch längere Zeit nicht nach Sparta zurück.« Er gab ihr das Formular und setzte sich auf die Armlehne des Stuhls, in den sie sich fallen ließ. »Hier, dieser Teil.« Er zeigte es ihr.
    ERSTE

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