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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Zivilisation?« fragte Renner. »Lady Sally, das glauben Sie doch nicht wirklich?« Sie zuckte die Achseln. »Sie sind fremd.«
    »Das hatte ich nicht vergessen«, sagte Ben Fowler. »Na schön, reden wir darüber.
    Sally, deine Erklärung ist unsinnig. Du weißt, was geschehen ist — sie haben die Asteroiden vor so langer Zeit bewegt, daß die Krater strahlungsfrei sind. Und dann, etwa zur Zeit des Condominiums, haben sie sich durch einen Krieg selbst in eine neue Steinzeit gestürzt. Das spricht nicht sehr dafür, daß sie sich das Kämpfen abgewöhnt haben, oder?«
    »Wir haben damals das gleiche getan«, sagte Sally. »Oder hätten es getan, wären wir in einem einzigen System gefangen gewesen.«
    »Jawohl«, entgegnete Fowler. »Und wäre ich Kommissionsrat für ein Split-Imperium, würde ich die Menschen auch nicht ohne Aufsicht in der Galaxis herumstreifen lassen. — Sonst noch etwas?«
    »Ja, Sir«, meldete sich Rod. »Sally, es tut mir leid, aber ...« »Raus damit«, knurrte Fowler.
    »Ja, Sir.« Werde ich sie wegen der Splits verlieren? Aber ich kann das einfach nicht wieder vergessen. »Dr. Horvath, Sie schienen sich sehr unbehaglich zu fühlen, als wir zu dem Schluss gekommen waren, daß die Splits seit vielen Jahrtausenden zivilisiert gewesen sein müssen. Weshalb?«
    »Nun — aus keinem besonderen Grund — außer — nun ja, ich fand, das müsste noch genauer überprüft werden, das ist alles.«
    »Als Wissenschaftsminister sind Sie für technologische Prognosen zuständig, nicht?« fragte Rod.
    »Ja«, gab Horvath widerwillig zu.
    »Wo stehen wir jetzt im Vergleich zum Ersten Imperium?«
    »Wir haben noch nicht aufgeholt. Vermutlich in einem Jahrhundert werden wir wieder soweit sein.«
    »Und wo wären wir heute, wenn es die Sezessionskriege nicht gegeben hätte? Wenn das alte Imperium sich ohne Unterbrechung weiterentwickelt hätte?«
    Horvath zuckte die Achseln. »Sie haben vermutlich recht, Mylord. Ja. Das hat mich auch gestört. Senator, Kommissionsrat Blaine will damit andeuten, daß die Splits nicht fortgeschritten genug sind, um seit einer Million Jahre eine Zivilisation besessen zu haben. Oder auch nur zehntausend. Möglicherweise nicht einmal seit tausend.«
    »Und doch wissen wir, daß sie diese Asteroiden vor zumindest zehntausend Jahren bewegt haben«, rief Renner. Seine Stimme verriet Aufregung und Zweifel. »Sie müssen Alpha etwa zu der Zeit neu besiedelt haben, als auf der Erde der Alderson-Antrieb entwickelt wurde! Die Splits sind also gar nicht älter als wir!« »Es gibt eine andere Erklärung«, stellte Pater Hardy fest. »Die Wiederbesiedlung hat viel früher stattgefunden — aber sie hatten alle tausend Jahre oder so einen neuen Krieg.«
    »Oder noch öfter«, fügte Senator Fowler ruhig hinzu. »Und wenn das stimmt, dann wissen wir jetzt, wie sie ihre Bevölkerungszunahme in Grenzen halten, nicht? Also, Dr.
    Horvath? Wie lautet Ihre Empfehlung jetzt?«
    »Ich — ich weiß nicht«, stotterte der Wissenschaftsminister bedrückt. Er biss an seinen Fingernägeln herum, merkte, was er tat, und legte die Hände auf den Tisch, wo sie unruhig zuckten wie verwundete kleine Tiere. »Ich finde, wir müssen erst sicher sein.«
    »Ich auch«, sagte der Senator. »Es kann auf keinen Fall schaden. Rod, Sie werden morgen in der Admiralität zu tun haben.«
    »Ich muss Sie darauf aufmerksam machen, Senator, daß die Kirche jedem ihrer Mitglieder verbieten wird, an der Vernichtung der Splits mitzuwirken«, sagte Hardy drohend.
    »Das grenzt ziemlich an Hochverrat, Pater.«
    »Vielleicht. Aber es ist wahr.«
    »Nun, ich hatte das ja gar nicht im Sinn. Kann sein, daß wir die Splits ins Imperium aufnehmen müssen. Ob sie wollen oder nicht. Vielleicht fügen sie sich ohne Kampf, wenn wir mit einer genügend großen Flotte anrücken.«
    »Und wenn nicht?« fragte Hardy.
    Senator Fowler gab keine Antwort.
    Rod sah Sally an, dann die anderen am Tisch, dann die getäfelten Wände.
    Das ist so ein gewöhnlicher Raum, dachte er. Und an den Menschen darin ist auch nichts Ungewöhnliches. Trotzdem wird hier, in diesem ganz normalen kleinen Konferenzraum auf einem kaum bewohnbaren Planeten, das Schicksal einer Rasse entschieden, die vielleicht eine Million Jahre älter ist als wir.
    Die Splits werden sich nicht unterwerfen. Wenn sie so sind, wie wir jetzt vermuten, werden wir sie auch nicht schlagen können. Aber es gibt nur diesen einen Planeten und ein paar Asteroiden, wo Splits leben. Wenn sie

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