Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sprung ins Jenseits

Der Sprung ins Jenseits

Titel: Der Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
zu erklären. Ich habe versucht, zu anderen Menschen zu sprechen. Aber ich erhielt niemals eine klare Antwort. Ihre Gedankenimpulse waren so verwirrend und chaotisch, daß ich ihren Sinn niemals entziffern konnte. Sie schienen über meinen Annäherungsversuch nicht nur erschreckt, sondern in panikartige Furcht versetzt worden zu sein. Es hatte wenig Sinn, einen Kontakt herzustellen. Es war sehr schwer, eine geeignete Persönlichkeit zu finden. Ich glaube, mit Ihnen habe ich Glück gehabt.«
    »Wer sind Sie?« fragte Dr. Halström laut.
    Die Antwort erfolgte sofort:
    »Ich komme als Gesandter aus dem System L-789-6. Wenigstens wird dieses System so von Ihnen genannt.«
    »Wie ist es Ihnen möglich, sich mit mir in Verbindung zu setzen?«
    »Ich bündle meine Gedankenströme und sende sie Ihnen direkt zu. Natürlich ist nur dann eine Verbindung möglich, wenn sowohl Sender wie Empfänger gewisse telepathische Anlagen haben. Zum Glück ist das bei den Bewohnern Ihres Planeten der Fall.«
    »Telepathen …?«
    Selbstverständlich hatte Dr. Halström schon von Telepathie gehört. Er wußte von den Experimenten, die man in aller Welt mit dieser mysteriösen Fähigkeit des menschlichen Gehirns unternommen hatte. Trotzdem …
    »Ihr müßt Telepathen sein!« sagte der Fremde. »Wären Sie keine Telepathen, wäre unsere Verbindung unmöglich. Verständigen Sie sich nicht durch Senden und Empfangen von Gedanken?«
    »Nein, wir verständigen uns durch die Sprache. Es gibt mehr als tausend verschiedene Sprachen auf der Erde.«
    »Durch akustische Mittel also? Das ist merkwürdig. Ich muß gestehen, daß ich etwas enttäuscht bin. Ich war fest davon überzeugt, einer telepathischen Rasse begegnet zu sein. Aber vielleicht haben sich die entsprechenden Partien Ihrer Gehirne noch nicht genügend entwickelt, um die Aufgabe der Verständigung ganz übernehmen zu können. Sie können sich aber darauf verlassen, daß das noch geschehen wird. Vielleicht dauert es nur noch Jahre, vielleicht Jahrhunderte. Es gibt Parallelentwicklungen im Universum.«
    Halström wanderte unruhig in der Kuppel auf und ab. Das Ereignis hatte ihn bis ins Innerste seiner Seele aufgewühlt, aber er bemühte sich, nach außen hin Ruhe zu bewahren.
    »Können Sie mich sehen?« fragte er.
    »Nein«, lautete die Antwort. »Aber es ist mir möglich, Ihre Umgebung durch Ihre Augen wahrzunehmen. Wollte ich Sie selbst sehen, so müßte ich Verbindung mit einem anderen Menschen aufnehmen, der sich mit Ihnen im gleichen Raum befindet.«
    Halström begann sich über die Gelassenheit zu wundern, mit der er die ungeheuerliche Tatsache zur Kenntnis nahm, daß er sich mit einem Wesen unterhielt, das nicht von der Erde stammte. Sein phantastischer Traum war Wirklichkeit geworden – und nun akzeptierte er ihn, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Sie können mit jedem Menschen Verbindung aufnehmen?« fragte er.
    »Theoretisch ja, aber wenn der Partner sich weigert, meine Kontaktaufnahme als eine Realität anzuerkennen, ist für mich jeder Versuch sinnlos. Ich hatte es bei Ihrem Planeten sehr schwer, einen geeigneten Mittler zu finden. Ihr Geist war aufgeschlossen, daher kam sofort eine Verbindung zustande. Ich bin sehr froh, Sie gefunden zu haben. Und nun möchte ich zu Ihnen von dem sprechen, was mich am meisten bewegt – warum ich überhaupt gekommen bin. Sie müssen Ihre Regierung unbedingt auf meinen Besuch vorbereiten. Wir werden einen Termin ausmachen und dann werde ich im Sonnensystem landen.«
    Diesmal konnte Dr. Halström seine Überraschung nicht zurückhalten. Er war stehengeblieben und sah sich um, als suche er seinen unsichtbaren Gesprächspartner. Aber der Fremde war dreißig, vierzig- oder vielleicht sogar fünfzigtausend Kilometer entfernt. Er saß in einem Raumschiff, das genau über ihm stand. Unsichtbar und unerreichbar.
    »Meine Regierung …?« Dr. Halström setzte sich auf einen Stuhl. Schwer stützte er den Kopf in die Hände. »Welche Regierung meinen Sie? Wir haben mehr als genug davon.«
    »Vielleicht die Regierung Ihrer eigenen Nation. Vielleicht aber läßt sich eine Versammlung aller Erdregierungen arrangieren. So genau kenne ich Ihre Verhältnisse nicht. Glauben Sie, daß Sie das veranlassen können?«
    Unwillkürlich schüttelte der Astronom den Kopf.
    »Sie verlangen etwas nahezu Unmögliches. Wie sollte ich etwas fertigbringen, das allen gutgesinnten Politikern bis jetzt noch nicht gelungen ist? Was soll ich als Begründung für meine Forderung

Weitere Kostenlose Bücher