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Der Sprung ins Jenseits

Der Sprung ins Jenseits

Titel: Der Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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zu werden. Verbinden Sie mich sofort mit dem Ministerpräsidenten!«
    Professor Nansen schnappte hörbar nach Luft. Er schwieg jedoch.
    »Nein!« rief sein Assistent jetzt. »Ich bin vollkommen normal. Sagen Sie dem Ministerpräsidenten, es handle sich um die Botschaft eines Besuchers aus dem Weltall. Und … hallo! He, warum melden Sie sich nicht?« Er sah zu Nansen. »Er hat aufgelegt!« Er knallte den Hörer auf die Gabel und wandte sich an seinen Vorgesetzten: »So eine Bande!«
    Professor Nansen nickte zustimmend. Er wußte, daß man Verrückte vorsichtig behandeln mußte. Er deutete auf das Telefon.
    »Eine Unverschämtheit«, sagte er ruhig. Es klang sogar überzeugt. »Was ist eigentlich geschehen? Sie sprachen von einem Besucher, wenn ich mich recht erinnere. Ich kann aber niemand sehen. Darf ich Sie vielleicht um Aufklärung bitten?«
    Halström zeigte auf die offene Tür zur Beobachtungskuppel.
    »Gehen wir dort hinein, Professor, dann werde ich Ihnen alles erklären. Außerdem muß der Film bald entwickelt sein. Wenn Sie ihn sehen, werden Sie eher geneigt sein, mir zu glauben. Ich kann Ihnen den Beweis für meine Behauptungen liefern.«
    »Sie sprachen von einem Besucher aus dem Weltall.«
    Halström rückte dem Professor einen Stuhl zurecht, während er selbst den automatischen Entwickler kontrollierte.
    »Ganz richtig, Professor. Aber er befindet sich nicht hier im Observatorium, sondern in einem Raumschiff, das in sehr großer Höhe um die Erde kreist.«
    »Aha – und wie unterhielt er sich mit Ihnen?«
    »Telepathisch, Professor. Es war im Grunde genommen alles sehr einfach …«
    Er begann, seinem Chef von dem Vorgefallenen zu unterrichten. Nansen hörte zu, ohne ihn auch nur einmal zu unterbrechen. Und dann, als Halström schwieg und die Stille in dem Kuppelraum fast fühlbar wurde, sah der Professor auf. Lange Zeit betrachtete er seinen Assistenten, dann sagte er:
    »Glauben Sie mir, ich zweifle Ihre Worte keineswegs an, aber was wird die Welt dazu sagen? Hegen Sie wirklich die Hoffnung, die Regierungen dieser Welt an einen Tisch zu bringen? Wenn ganz andere Leute das vergeblich versucht haben? Leute, die großen politischen Einfluß in die Waagschale werfen konnten. Glauben Sie bitte nicht an ein solches Wunder.«
    »Der Fremde hat angekündigt, fünfundzwanzig Meßsatelliten zu entführen und um den Mond kreisen zu lassen.«
    Professor Nansen sah plötzlich sehr interessiert aus.
    »So – hat er das? Das wäre ein Heidenspaß. Mich regen diese künstlichen Monde schon lange auf. Sie behindern sehr oft unsere Beobachtungen. Aber was ich noch sagen wollte: Was will denn der Fremde überhaupt von uns?«
    »Er ist der Beauftragte einer Rasse, die auf einem der Saturnmonde einen Stützpunkt errichten möchte. Er ist gekommen, um von uns die Erlaubnis dafür zu erbitten.«
    Nansen nickte mehrmals vor sich hin.
    »So, so«, machte er. Es war nicht ganz klar, ob er diese erstaunliche Neuigkeit glaubte, oder ob er Halström nicht aufregen wollte. »Einen Stützpunkt in unserem System also. Sehr interessant, wirklich sehr interessant!«
    Halström neigte den Kopf ein wenig auf die Seite.
    »So ganz scheinen Sie mir aber nicht zu glauben, Professor.«
    Professor Nansen lächelte leicht.
    »Bei allem guten Willen müssen Sie doch zugeben, daß Ihre Erzählung einen leicht utopischen Einschlag hat. Soweit ich orientiert bin, lesen Sie Zukunftsromane – und zwar mit Begeisterung …«
    »Meine Privatlektüre steht hier nicht zur Debatte«, unterbrach Halström etwas gereizt. »Immerhin habe ich es meinem Lesestoff zu verdanken, daß mich die Überraschung nicht übermannte. Ich habe sehr kühl und nüchtern reagiert. Das werden Sie noch anerkennen müssen, Herr Professor. Ich habe mich schließlich mit einem Wesen unterhalten, das nicht von der Erde stammt. Ich bin auch fest entschlossen, das durchzuführen, worum es gebeten hat.«
    »Hm … Sie sprachen übrigens von einem Film. Was ist damit?«
    Abermals beobachtete Halström den automatischen Entwickler und drückte dann auf einen Knopf. Der fertige Film wurde ausgestoßen.
    »Fast hätte ich den Film vergessen. Also gut, Sie werden in wenigen Minuten anders denken. Ich habe nämlich das Raumschiff aufgenommen. Schon am Kurs und an den Richtungsänderungen werden Sie erkennen, daß es sich niemals um einen Satelliten handeln kann.«
    »Ich kenne so ziemlich alle Umlaufbahnen der Satelliten, Dr. Halström. Wenn einer von seiner Bahn abgewichen wäre, so

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