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Der Sprung ins Jenseits

Der Sprung ins Jenseits

Titel: Der Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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harmloser Reisender sei. Daß ein Mönch ihn begleitete, wirkte sich auf derartige Untersuchungen äußerst günstig aus.
    In den Taschen des Räubers hatten wir genügend Geld und einen Paß gefunden. So fiel es uns nicht schwer, uns in Kalkutta eine Flugkarte zu besorgen, um nach New York zu kommen. Hier erfuhren wir ausführlich von den erregenden Ereignissen, die sich am Tage zuvor abgespielt hatten. Zum erstenmal in der Geschichte der Menschheit hatte ein außerirdisches Wesen Kontakt mit der Erde aufgenommen.
    Besonders in den USA hatte sich die allgemeine Unzufriedenheit über die erteilte Erlaubnis zur Errichtung eines Stützpunkts auf Titan verstärkt. Aber trotz der Proteste der Bevölkerung war der Bitte des Fremden offiziell stattgegeben worden.
    Nach einigen Tagen begann die Erregung abzuflauen. Niemand wußte, was geschah. Es gab keine Möglichkeit, die Vorgänge auf Titan zu beobachten oder gar zu kontrollieren. Jene Staaten, die für den Antrag gestimmt hatten, wehrten sich gegen die erhobenen Vorwürfe und wiesen auf die Sinnlosigkeit aller Proteste hin.
    In New York mieteten Yü und ich ein Zimmer. Wir hatten beschlossen, uns in den Konflikt einzuschalten, ehe er ernsthaftere Folgen nach sich ziehen konnte.
    In aller Ruhe studierten wir die Berichte über die Konferenz. Besonders die Methode der Verständigung schien uns interessant.
    »Telepathie also«, sagte ich. »Irgendwie scheint mir das mit unseren Fähigkeiten verwandt zu sein.«
    »Es ist aber nicht das gleiche«, sagte Yü und schüttelte den Kopf. »Ein Telepath stirbt, und seine Seele wandert davon, um rein zufällig einen neugeborenen Körper ohne Seele zu finden. Sie vergißt das vorherige Leben. Wir aber können unseren Körper verlassen und wieder in ihn zurückkehren. Wir können uns aber auch einen neuen suchen, und wir werden auf keinen Fall unsere Erinnerung verlieren.«
    Ich sah Yü an.
    »Wäre es uns – rein theoretisch natürlich – möglich, mit dem Fremden aus dem Weltraum Verbindung aufzunehmen?«
    Yü sah nachdenklich zum Fenster hinaus.
    »Ehrlich gesagt, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Es wäre natürlich die beste Möglichkeit, uns von den wahren Absichten dieser uns unbekannten Rasse zu überzeugen. Vielleicht sollten wir wirklich versuchen, einen solchen Kontakt herzustellen.«
    »Aber wie?«
    »Wir müssen den genauen Ort erfahren, an dem das Wesen sich jetzt befindet. Das aber kann uns nur ein Astronom verraten. Der Saturn ist leicht zu finden. Von da aus ist es nicht weit zu Titan. Entfernungen spielen für uns keine Rolle, wenn wir unseren Körper verlassen haben.«
    »Wir können unsere Körper nicht einfach schutzlos zurücklassen.«
    »Wir brauchen einen Freund, der sie bewacht. Ich glaube, dieser Dr. Halström wäre der richtige Mann für uns. Außerdem kann er uns bei der Auffindung von Titan helfen. Schließlich ist er Astronom. Am Ziel angekommen, müßten wir dann versuchen, die Gedanken des Fremden aufzufangen. Vielleicht ist es sogar notwendig, in sein Gehirn einzudringen.«
    »Er ist Telepath – er würde rechtzeitig gewarnt werden.«
    »Das stimmt allerdings«, gab Yü zu. »Er könnte sich verstellen und uns nicht die Wahrheit sagen. Es wird nötig sein, überraschend zuzuschlagen.«
    Ich nahm die Zeitungen zur Hand und studierte die Berichte noch einmal, diesmal aber mit größerer Sorgfalt. Dann sah ich auf.
    »Dr. Halström befindet sich zur Zeit in Stockholm. Wie wäre es, wenn wir ihn aufsuchten?«
    »Wir haben keine andere Wahl«, sagte Yü.
     
    Dr. Halström warf seiner Haushälterin einen erstaunten Blick zu.
    »Alan Winter? Und wie war der andere Name? Yü Fang? Nie gehört. Was wollen die beiden?«
    Die ältliche Frau zuckte die Achseln.
    »Das haben sie mir nicht gesagt. Aber wenn Sie mich fragen – die beiden machen einen guten Eindruck. Sie behaupten, es handle sich um etwas sehr Wichtiges.«
    Dr. Halström seufzte.
    »Na gut, ich lasse bitten.«
    Nach den anstrengenden Ereignissen der letzten Tage war Dr. Halström froh, wieder zu Hause in Stockholm zu sein. Tagsüber verschanzte er sich hinter seinen Büchern, und nachts im Observatorium hatte er vergeblich darauf gewartet, daß der Fremde wieder Verbindung mit ihm aufnahm. Nichts war geschehen. Er hatte die Reporter abgewimmelt und war für keinen zu sprechen.
    Als Yü und ich eintraten, erhob sich Dr. Halström und kam uns entgegen.
    »Ich hoffe, Sie kommen nicht von irgendeiner Zeitung«, sagte er höflich. »Würden Sie

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