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Der Sprung ins Jenseits

Der Sprung ins Jenseits

Titel: Der Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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hätte seine Funktionen nicht aufgegeben, wäre also nicht gestorben. Aber er hätte geschlafen – vielleicht jahrelang – bis ihn der Tod erlöst hätte. Sie haben doch sicher schon von Menschen gehört, die sich in einem Dauerschlaf befinden? Sie haben keine Seele mehr, denn erst die Seele gibt dem Körper das wirkliche Leben.«
    »Erstaunlich, wirklich erstaunlich«, murmelte Dr. Halström. Man sah ihm an, daß er noch immer erschüttert war. Er mußte erst sein Erlebnis verdauen. In dieser einen Woche war zu viel auf ihn eingestürmt – zu viel Unglaubliches. »Die Situation ist etwas merkwürdig. Ich habe etwas erlebt – die telepathische Verbindung mit einem außerirdischen Wesen –, und niemand wollte mir glauben. Jetzt glaubte ich Ihnen nicht, und Sie mußten mich erst durch eine Demonstration überzeugen. Es ist Ihnen gelungen.« Er nickte Yü zu. »Aber jetzt werden Sie so freundlich sein und mir erklären, warum Sie ausgerechnet zu mir gekommen sind. Warum sind Sie nicht zu einem berühmten Mediziner gegangen oder zu einem Philosophen? Was habe ich mit diesem Phänomen zu tun?«
    Ich fing einen Blick Yüs auf. Er bedeutete, daß nun ich reden solle.
    »Wir haben folgenden Plan«, erklärte ich. »Yü wird sich dort auf die Couch legen, oder in irgendein Zimmer, das Sie uns zur Verfügung stellen, und seinen Körper verlassen. Seine Seele wird den Fremden aufsuchen. Sobald er ihn auf Titan gefunden hat, wird er die Gedankenkontrolle übernehmen, zumindest wird er es versuchen. Nur auf diese Art wird es uns möglich sein, die wahren Absichten des Fremden zu erfahren. Wir werden dann wissen, ob er wirklich der Angehörige einer friedlichen Rasse ist, oder ob es sich nur um einen Trick handelt, die Menschheit eines Tages zu versklaven.«
    »Ein kühner Plan«, gab Dr. Halström zu. »Aber nach dem, was ich hier erlebt habe, scheint er mir nicht so abwegig zu sein. Vielleicht haben Sie recht, vielleicht sollten wir wirklich wissen, was die Fremden planen. Glauben Sie, daß es möglich sein wird?«
    Yü nickte.
    »Ja, wir glauben es. Das einzige Problem ist nur, den Fremden zu finden. Ist er noch in seinem Raumschiff und umkreist die Erde, oder ist er schon auf Titan gelandet? Sie werden es auch nicht wissen, Dr. Halström.«
    »Nein, ich weiß es nicht. Aber die Gedanken des Fremden waren gut, und ich bin davon überzeugt, daß er mit guten Absichten kam. Man kann sich aber täuschen. Wer vermag schon, die Gedanken eines anderen zu lesen – zumal es sich um die Gedanken eines nichtmenschlichen Wesens handelt? Wann wollen Sie mit dem Experiment beginnen?«
    »So schnell wie möglich«, sagte Yü ernst. »Wir dürfen keine Zeit verlieren. Sicherlich können Sie die genaue Position des Saturnmondes errechnen und mir die Daten mitteilen. Vielleicht warten wir bis zum Abend. Sie zeigen mir den Planeten Saturn und alles Weitere überlassen Sie uns. In der Zwischenzeit berichten Sie uns bitte ausführlich über die telepathische Verbindung, die Sie mit dem Fremden hatten. Ganz besonders interessieren mich dabei die Empfindungen, die Sie hatten, als der fremde Geist von Ihnen Besitz ergriff.«
    Die Haushälterin kam und brachte den Kaffee. Dr. Halström gab ihr Anweisung, im oberen Stockwerk die beiden Fremdenzimmer herzurichten. Dann schickte er sie zu Bett.
    Es war inzwischen dunkel geworden. In allen Einzelheiten berichtete Dr. Halström noch einmal von seiner merkwürdigen Begegnung mit dem Außerirdischen. In der Küche nahmen sie noch eine Kleinigkeit zu sich, dann begleitete Dr. Halström seine Gäste in die Zimmer. Er sah auf die Uhr und sagte:
    »Der Saturn ist bereits aufgegangen. Wir werden ihn mit bloßem Auge sehen können. Wir sind hier völlig sicher. Wenn meine Haushälterin fragen sollte, so werde ich ihr sagen, daß einer meiner Gäste plötzlich erkrankte. Außerdem hoffe ich, daß es nicht allzulange dauern wird.«
    Yüs Zimmer war sehr klein, aber gemütlich eingerichtet. Dr. Halström öffnete das Fenster und sah hinauf in den klaren Sternenhimmel. Yü zog die Jacke aus und legte sich auf das Bett. Er lächelte mir ermunternd zu und wandte sich dann an Dr. Halström:
    »Nun, welcher ist es?«
    »Sie können ihn vom Bett aus sehen. Der helle Stern neben der Baumkrone! Sie können ihn eigentlich nicht verfehlen.«
    »Ich sehe ihn. Ich werde in Sekundenbruchteilen dort sein. Schneller als das Licht, so schnell wie ein Gedanke. Und wie werde ich Titan finden?«
    »Titan ist der sechste Mond des

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