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Der Stalker

Der Stalker

Titel: Der Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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Phil schlug die Augen auf. Ein stechender Schmerz schoss durch seinen Kopf. Er schloss sie wieder und stöhnte.
    »Ah. Er ist wach.«
    Erneut versuchte Phil, die Augen zu öffnen. Es tat höllisch weh, aber diesmal gelang es ihm. Er versuchte sich zu bewegen. Dabei hatte er weniger Erfolg. Seine Hände waren hinter dem Rücken gefesselt, und er saß unbequem auf seinen Unterschenkeln. Er blinzelte ein paarmal und wartete, bis seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
    Ein Licht ging an. Hastig machte er die Augen zu, die plötzliche grelle Helligkeit war unerträglich.
    Ganz langsam, den Blick nach unten gerichtet, öffnete er sie wieder. Und schnappte nach Luft. Er befand sich hoch über dem Boden, noch immer im alten Gebäude der Dock Transit Company. Auf der eisernen Galerie, die unter der Decke entlangführte.
    Das Licht kam von einer Bogenlampe, die direkt neben ihm stand. Er sah Ketten von der Decke hängen, mit riesigen Haken daran.
    Er dachte an Adele Harrisons Leiche. Erschauerte und holte tief Luft.
    Phil bewegte seinen Körper, so gut es ging, um ihn auf Verletzungen zu untersuchen. Sein Kopf pochte, und er sah alles nur verschwommen. Wahrscheinlich hatte er von dem Schlag eine Gehirnerschütterung. Prüfend streckte er Arme und Beine. Bewegte seinen Oberkörper hin und her. Keine erkennbaren Verletzungen. Immerhin etwas.
    Hinter sich hörte er ein leises Wimmern.
    Er drehte seinen Oberkörper, so weit es ging. Suzanne Perry lag nicht weit von ihm auf der Galerie. Anders als er war sie nicht gefesselt. So, wie sie aussah, war das auch nicht nötig.
    »Suzanne?«, sagte er.
    Sie hob den Kopf. Ihr Blick sagte ihm, dass sie am Ende ihrer Kräfte war. Sie sprach nicht, sah ihn nur an.
    Er schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid. Ich hätte besser aufpassen müssen. Aber machen Sie sich keine Sorgen, ich hole Sie hier raus.«
    »Ach ja? Und wie haben Sie sich das vorgestellt?«
    Die Stimme kannte er. Er hob den Blick. Dort, direkt vor ihm, am Rand des Lichtkegels stand Fiona Welch. Sie lächelte unangenehm.
    »Hallo, Phil. So ein Zufall, dass wir uns hier wiedersehen.« Sie hielt ihm ein Blatt Papier hin. »Meine Rechnung. Gebe ich Sie Ihnen, oder soll ich sie an die Buchhaltung schicken?«
    Phil starrte sie nur schweigend an.
    Sie lachte, zerknüllte das Blatt und warf es nach unten. Es dauerte lange, bis es kaum hörbar auftraf.
    »Tja«, meinte sie. »Ein tiefer Fall.« Sie kam auf ihn zu und ging neben ihm in die Hocke. Streckte die Hand aus und berührte ihn an der Wange. »Wir wollen nicht, dass es Ihnen auch so ergeht, oder?«
    Phil ließ die Berührung über sich ergehen. Es kostete ihn äußerste Selbstbeherrschung. Fiona fuhr fort, ihn zu streicheln.
    »Lassen Sie es gut sein, Fiona.« Sein Tonfall war ruhig und sachlich. Es fiel ihm nicht leicht. »Geben Sie auf, bevor Sie in noch größere Schwierigkeiten geraten.«
    Sie lächelte ihn einfach nur an. Es war das Lächeln einer Wahnsinnigen.
    »Lassen Sie Suzanne gehen. Sie hat Ihnen nichts getan.« Keine Reaktion.
    »Ich bitte Sie, Fiona. Lassen Sie sie gehen.«
    Sie streichelte ihn weiter und rückte noch näher an ihn heran. Als sie sprach, kitzelte ihr warmer Atem seine Wange.
    »Wie fühlt sich das an, Phil? Hm? Zu wissen, dass Sie verloren haben?« Sie blickte ihn direkt an, ihre Finger strichen über seinen Wangenknochen. Ihr Lächeln wurde breiter, und ihre weißen, spitzen, glänzenden Zähne wurden sichtbar.
    Phil versuchte, sie nicht anzusehen. Stattdessen starrte er in die Dunkelheit, aus der sie gekommen war. Und sah dort etwas.
    Jemanden.
    Eine lauernde Gestalt, einen Schatten im Schatten, der tief und heiser atmete. Wartete.
    Phil konnte sich denken, wer es war.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Fiona zu. »Glauben Sie das allen Ernstes, Fiona? Dass ich verloren habe?«
    »Aber natürlich hast du das, mein Schatz.« Sie kam noch näher, säuselte ihm ins Ohr. »Schließlich bin ich nicht derjenige, der hier liegt – gefesselt und vollkommen … hilflos .«
    Er spürte, wie er eine Erektion bekam, und verfluchte seinen Körper und sich selbst. Verbissen kämpfte er gegen seine Erregung an.
    Er entzog ihr seinen Kopf und sah ihr ins Gesicht. Sein Blick war wie Stahl. »Nein«, sagte er. »Das vielleicht nicht. Aber es wird überall nach Ihnen gefahndet. Ihre Beschreibung ist in allen Zeitungen, im Fernsehen, im Internet, überall. Sie können nicht entkommen. Man wird Sie finden.«
    »Ja, das mag sein.«
    Sie lachte und

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