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Der Stalker

Der Stalker

Titel: Der Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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Fiona hat gesagt, dass Sie so eine Nummer abziehen würden. Dass Sie versuchen, irgendwelche Psychospielchen mit mir zu spielen, mich verrückt zu machen …« Er stellte die Ellbogen auf den Tisch, stützte den Kopf auf die geballten Fäuste und rieb sich heftig die Schläfen.
    Mickey beugte sich zu ihm. Seine Stimme war ruhig und ernst. Er musste nicht schreien, seine Worte wirkten von ganz allein. »Mark. Ich sage Ihnen die Wahrheit. Sie hat Sie angelogen.«
    »Nein. Nein!«
    »Doch.«
    »Das würde sie niemals …«
    »Er driftet ab«, warnte Marina. »Sie dürfen ihn jetzt nicht verlieren. Sorgen Sie dafür, dass er weiterredet. Wenn er jetzt abschaltet, dann war’s das. Holen Sie ihn zurück, Mickey.«
    Mickey nickte. »Na ja, lassen wir das Thema. Erzählen Sie mir lieber, was Sie mit ihm wollten.«
    Turner sah verwirrt auf. »Mit wem?«
    »Mit dem Creeper, wie Sie ihn genannt haben. Erzählen Sie mir, was Sie mit ihm gemacht haben.«
    »Wir … wir haben ihn programmiert.«
    »Wieso?«
    »Damit er unsere Befehle ausführt. Um zu beweisen, dass wir es können.«
    »Und wie genau sah das aus? Wozu haben Sie ihn programmiert?«
    »Wir haben ihn … geformt.«
    »Zu einer Waffe?«
    Turners überhebliches Lachen war kurz wieder da. »Nein. Das hatte schon die Armee erledigt.«
    »Sie haben ihm bloß den letzten Schliff verliehen.«
    Turner zuckte die Achseln.
    »Noch mal, diese Programmierung – wie genau hat man sich die vorzustellen?«
    »Wir haben ihm gesagt, was er hören wollte.«
    »Und was war das?«
    »Rani. Das war diese Dolmetscherin, die er abgefackelt hat. Die Frau aus Afghanistan. Wir haben ihm gesagt, dass sie noch lebt. Dass sie … dass sie immer noch in ihn verliebt ist.« Wieder ein Lacher. »Und er hat’s geglaubt. Was für ein kranker Loser.«
    »Wie hat das funktioniert?«
    »Sie hat zu ihm gesprochen.«
    »Wie?«
    »Per BlackBerry. Hat ihm SMS geschrieben. Wir haben ihm gesagt, das sei Ranis Geist, der zu ihm spricht. Dass er sich vorstellen soll, dass er die Worte in seinem Kopf hört. Um mit ihr zu sprechen, musste er bloß zurückschreiben.«
    »Und das hat er geglaubt?«
    »Klar. Der Spast.«
    Mickey lehnte sich zurück und stöhnte. Langsam, aber sicher wuchs ihm das alles über den Kopf. Er wusste gar nicht, wie er mit solchen Informationen umgehen sollte. Er sah kurz zum Spiegel hoch, in der Hoffnung, dass Marina seinen stummen Hilferuf bemerkte.
    »Oje«, sagte Marina in seinem Ohr. »Dieser Soldat muss irgendeine Art von … lassen Sie mich nachdenken … Borderline-Persönlichkeit sein? Ein Psychopath? Auf jeden Fall mit psychopathischen Tendenzen. Ich weiß nicht genug über ihn. Fragen Sie Turner, wie sie ihn überzeugt haben.«
    »Wie haben Sie ihn denn davon überzeugt, dass es wirklich Rani ist, die mit ihm redet? Es hätte doch jemand anders sein können, der nur so tut.«
    »Er hat’s geglaubt, weil er ein totales Wrack ist und weil er es glauben wollte. Sie war alles, was er noch hatte.« Er überlegte kurz. »Und sie hat ihm immer genau das gesagt, was er hören wollte. Dass sie zu ihm zurückkommen würde. Dass er sie bloß finden müsste.«
    »Sie finden? Wie das?«
    »Sie würde sich ihm in anderer Gestalt zeigen. Wir haben ihm erklärt, wo sie lebt und wie sie aussieht. Und dass ihr Geist im Körper irgendeiner anderen Frau wohnen würde. Diese Frau sollte er dann so lange beobachten, bis er andere Anweisungen bekam.«
    »Und dann?«
    Turner zuckte die Achseln. »Dann brauchten wir sie nicht mehr. Haben sie beiseitegeschafft.«
    Mickey ließ sich das Gesagte durch den Kopf gehen. Er konnte immer noch nicht so recht glauben, dass jemand auf so etwas hereinfallen würde.
    »Ich nehme Ihnen das nicht ab«, meinte er schließlich. »Niemand würde auf so einen Mist reinfallen, ganz egal, wie krank er ist.«
    Turner lachte bloß. »Sie kennen den Creeper nicht. Wenn Sie gesehen hätten, wie er drauf ist, würden Sie mir glauben.«
    »Ist er so kaputt?«
    »Und wie.«
    Und ihr zwei habt ihn noch kaputter gemacht, dachte Mickey.
    »Okay – Sie müssen mir trotzdem noch ein bisschen auf die Sprünge helfen, Mark. Ich gebe mir Mühe, das alles zu verstehen. Sie haben diesen Kerl dazu gebracht, bestimmte Dinge für Sie zu tun, ja? Aber was genau? Jemanden zu töten?«
    Turner zuckte die Achseln.
    »Was hat er konkret gemacht? Schildern Sie das doch mal.«
    »Wir liefern ihm eine Zielperson. Er beschattet sie, und wir machen ihn heiß. Erzählen ihm Dinge über

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