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Der Stalker

Der Stalker

Titel: Der Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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Ohr.
    »Aber dann hab ich all meinen Mut zusammengenommen. Ich wusste, dass es ein Risiko war, aber … ich musste es einfach tun. Als ich sie aus ihrer … als ich ihr aufs Klo geholfen hab, bin ich stehen geblieben und hab mich ihr zu erkennen gegeben. Ich hab ihr gesagt, wer ich bin.«
    »Und wie hat sie darauf reagiert?«
    »Na ja, sie war … es war … Sie hat angefangen zu weinen.«
    Turner schwieg eine Weile, bevor er fortfuhr.
    »Und dann hab ich ihr gesagt, was ich für sie empfinde.«
    »Und was hat sie gesagt?«
    »Dass es ihr genauso geht.«
    Bestimmt, dachte Mickey . Was tut man nicht alles, wenn es ums eigene Leben geht. »Und was passierte dann?«
    »Wir … wir hatten Sex. Und wir haben … Pläne gemacht.«
    »Fluchtpläne?«
    Er seufzte und nickte.
    »Für Adele oder für Sie beide?«
    Ein erneuter Seufzer.
    »Und Fiona hat Sie dabei erwischt.«
    »Ja.« Wieder kamen Turner die Tränen. »Sie ist dazwischengegangen.« Er sah weg. Sah überallhin, nur nicht in Mickeys Gesicht.
    Aber Mickey ließ nicht locker. »Dazwischengegangen? Was heißt das, Mark?«
    »Sie, sie …« Die ersten Tränen rollten. »Sie hat mir gesagt, wenn ich nicht – wenn ich sie nicht …«
    Er konnte sich nicht dazu überwinden, es zu sagen. Aber Mickey würde ihm nicht den Gefallen tun, es für ihn auszusprechen. Er wollte es aus Turners Mund hören.
    »Wenn Sie nicht was, Mark?«
    »Wenn ich sie nicht umbringe …« Die Worte schossen aus seinem Mund wie ein Schwall Erbrochenes. »Wenn ich sie nicht umbringe, dann bringt Fiona mich um!«
    »Also haben Sie es getan.«
    Er nickte, und seine Schultern zuckten beim Schluchzen.
    »Und die … Misshandlung?«
    Turner verzog das Gesicht. »Das war sie. Fiona hat das gemacht. Ich konnte nicht …«
    Mickey wartete.
    »Der Creeper und ich mussten danach die Leiche wegschaffen, sie hat uns gesagt, wo und wie wir sie hinlegen sollen. Sie meinte, die Polizei würde denken, es war ein Sexualverbrechen. Dann hat sie gesagt …«, wieder ein schwerer Seufzer, »… dass ich jetzt ihr gehöre. Für immer und ewig.«
    Turner schwieg und saß zusammengesunken da.
    Mickey seufzte. Zeit zum Aufwischen. »Sie hat Sie die ganze Zeit benutzt, Mark.«
    »Nein …« Er schüttelte den Kopf.
    »Doch, das hat sie. Genau wie sie Ian Buchan benutzt hat.«
    Turner sah mit gerunzelter Stirn auf. »Wen?«
    »Den Creeper. Sie hat Sie beide benutzt. Unter Kontrolle gehabt. Sie hat den Creeper dazu gebracht, seine eigene Schwester zu entführen. Sie hat ihn benutzt, genau wie sie Sie benutzt hat.«
    »Aber wir waren Partner …«
    »Nein, das waren Sie nicht. In ihren Augen waren Sie nicht mehr wert als der Creeper. Jemand, den sie kontrollieren konnte. Ein Versuchskaninchen.«
    Erneut fing Turner an zu schluchzen.
    »Also, wo sind sie, Mark? Die Frauen?«
    Turner starrte auf den Tisch.
    »Ich weiß alles andere, Mark. Das können Sie mir jetzt auch noch sagen.«
    Nichts.
    »Ich weiß alles. Sogar, dass die zwei Sätze, die Sie eben so schön zitiert haben, von Schopenhauer und Nietzsche stammen.«
    Turner sah auf, erstaunt und auch schockiert.
    »Jeder kann ein Buch lesen, das ist keine Zauberei, Mark. Also, sagen Sie es mir: Wo sind sie?«
    Turner schien zu erkennen, dass er nichts mehr hatte, woran er sich noch klammern konnte.
    »Am Kai. Im alten Gebäude der Dock Transit Company …«
    Und Mickey war schon unterwegs.
    105 Suzanne schrie.
    Es reichte, um den Creeper zu verwirren und seine Aufmerksamkeit für einen kurzen Moment von Phil abzulenken.
    Phil war so verblüfft, dass er nur zusehen konnte, wie Suzanne angriff. Während die anderen sich noch von ihrem Schreck erholten, sprang sie auf, packte einen der schweren Haken, die von der Führung an der Decke hingen, holte aus und ließ ihn mit voller Kraft auf sie zusausen.
    Phil hatte den Vorteil, dass er bereits saß, sich also nicht erst ducken musste. Im Gegensatz zu den anderen beiden. Fiona Welch machte einen Schritt zur Seite, war aber nicht schnell genug. Der Haken traf sie seitlich am Kopf, und sie sackte zu Boden.
    Der Creeper reagierte schneller. Für ihn war der Haken, der nach dem Zusammenstoß mit Fiona Welch an Geschwindigkeit verloren hatte, keine große Gefahr mehr. Er streckte eine vernarbte Pranke aus, um ihn zu stoppen. Die Wucht ließ ihn ächzend rückwärtstaumeln.
    Phil ahnte, was passieren würde, und rief warnend: »Suzanne, aus dem Weg!«
    Der Creeper riss den Haken zurück und ließ ihn auf sie zurasen. Er

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