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Der Stalker

Der Stalker

Titel: Der Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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könnten. Ganz egal was, alles könnte wichtig sein. Verstanden?«
    Sie nickte.
    »Gut.« Phil sah auf die Uhr. Frühstückszeit. Hunger hatte er nicht. »Ich sage Adrian Bescheid, er soll die Leiche ins Leichenschauhaus begleiten. Zweimal in zwei Tagen. Er wird mich lieben. In der Zwischenzeit –«
    »Ah, Sie sind noch hier, das trifft sich gut.«
    Phil drehte sich um. Fenwick und Fiona Welch kamen gerade aus der Wohnung zurück in den Treppenflur. Fenwick war etwas blass um die Nase. Fiona Welch hatte glasige Augen und wirkte benommen.
    Phil verspürte einen kleinen Stich der Reue, weil er sie vorhin so herablassend behandelt hatte. »Wir wollten gerade los«, sagte er.
    »Könnten Sie noch bleiben und sich mit Nick Lines kurzschließen?«
    Phil bejahte. Darüber hinaus bat Fenwick noch um ein Meeting später am Tag, damit sie alle Informationen zusammentragen konnten. Phil stimmte zu.
    »Ach so, Phil«, meinte Fenwick schließlich, legte Phil den Arm um die Schultern und nahm ihn ein Stück beiseite. »Noch eine Sache.«
    Phil wartete mäßig gespannt.
    »Nur kurz. Fiona. Ihre Erkenntnisse könnten sich für uns als überaus wertvoll erweisen.«
    »Hat sie denn die nötige Qualifikation?«
    »Sie hat einen Lehrauftrag an der Universität, was wollen Sie noch?«
    »Aber ist sie für diesen Job qualifiziert?«
    »Sicher doch.«
    Phil fand nicht, dass Fenwick besonders überzeugend klang. »Gut. Denn wenn nicht, wenn sie bloß irgendeine wissenschaftliche Mitarbeiterin ist, dann kann man nichts, was sie zu sagen hat, wirklich ernst nehmen.«
    »Sie … also, sie …«
    Ein boshaftes Lächeln huschte über Phils Züge. »Kommt mit den besten Empfehlungen zu uns?«
    Fenwick wusste genau, worauf Phil anspielte, und errötete prompt. »Sie hat diverse Aufsätze veröffentlicht. Sie genießt einen guten Ruf.«
    »Und sie war billig zu haben.«
    Fenwick senkte die Stimme. »Sticheln Sie, so viel Sie wollen, Phil. Sie sind nicht derjenige, der Rechenschaft über die Budgetgelder ablegen muss.«
    »Nein. Ich bin nur derjenige, der den Fall lösen muss.«
    Damit drehte sich Phil um und ging zurück zu seinem Team.
    Aber Fenwick war noch nicht fertig. Phil wollte Anni, Rose und Mickey gerade etwas sagen, als Fenwick ihm zuvorkam.
    »Also gut«, sagte er. »Ein jeder hat seine Aufgabe? Hervorragend. Tun Sie, was getan werden muss. Und denken Sie daran, wir sind ein Team. Wir arbeiten im Team.« Er warf einen raschen Seitenblick auf Phil. »Und in einem Team kommt kein E, kein G und kein O vor.«
    Beim Weggehen trafen sich Phils und Annis Blicke. »Stimmt«, knurrte sie, »in hirnvernagelter Diplomidiot aber gleich mehrfach.«
    Phil schmunzelte. Er wusste nicht, ob Fenwick sie gehört hatte.
    Es war ihm auch egal.
    37 »Wer … wer sind Sie? Wie heißen Sie?«
    Suzanne hörte nur das Echo ihrer eigenen Worte, dann Stille. Die fremde Stimme antwortete nicht.
    »Hallo? Sind Sie noch da?«
    Nichts.
    »Hallo!«
    Nichts.
    Wieder stieg Panik in ihr auf. Sie lag hier allein im Dunkeln, und jetzt hörte sie auch noch Stimmen. Oder vielleicht war es ihr Entführer, der sie quälen wollte. Der irgendwelche kranken Spielchen mit ihr veranstaltete, um sie in den Wahnsinn zu treiben. Der versuchte, sie dazu zu bringen …
    Was? Wozu zu bringen?
    Sie hatte keine Ahnung. Nichts ergab einen Sinn.
    »Bitte!«
    Schweigen.
    Sie seufzte. Ihr Herz lag wie ein großer schwarzer Stein in ihrer Brust. Ein toter Klotz. Sie war kalt und leer. Sie spürte nichts als totale, absolute Hoffnungslosigkeit.
    Das war es. Aus und vorbei. Niemand würde sie retten. Kein Happy End.
    Sie würde in dieser Kiste sterben.
    Sie merkte erst, dass sie weinte, als ihr die Tränen aus den Augenwinkeln in die Ohren liefen. Es kitzelte, und sie konnte nicht einmal hinfassen und sich kratzen. Davon musste sie nur noch heftiger weinen.
    »Hey! Hey …«
    Suzanne verstummte. War das wieder die Stimme gewesen? Sprach sie wieder zu ihr?
    »Hey. Hey, du …«
    »Ja? Ich bin hier!« Suzannes Stimme überschlug sich fast. »Hallo? Hallo!«
    Keine Antwort.
    »Hallo … sind Sie noch da?«
    Eine Stille, die sich auf hundert Jahre dehnte, dann: »Ja, ich bin noch da. Wo sollte ich denn wohl sonst sein?«
    Fast hätte Suzanne wieder angefangen zu weinen, aber diesmal vor Erleichterung. Es war noch jemand da! Sie war nicht allein. Sie musste dieses … was auch immer … nicht allein durchstehen.
    Fragen sprudelten aus ihr hervor, so schnell, dass sie sich verhaspelte. »Sind

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