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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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lächelte und antwortete höflich. Der Ruf zu Tisch ersparte der Gruppe einen unangenehmen Augenblick, in dem keiner gewusst hätte, was als Nächstes zu sagen wäre. Lady Mabreton verbeugte sich anmutig, legte ihrem Mann die Hand auf den Arm, und man führte das Paar zum Ehrenplatz. Sie sah den Prinzen nicht ein einziges Mal mehr an.
    »Sie ist die schönste Frau, die ich je gesehen habe«, sagte Dagnarus leise, während sein Blick ihr folgte. »Ich hätte nie gedacht, dass es solche Schönheit überhaupt gibt.«
    »Ich bin sicher, ihr
Mann
empfindet das ebenso«, meinte Gareth unglücklich und säuerlich.
    Dagnarus sah seinen Freund an. Er war bleich vor Zorn, hatte die Augen weit aufgerissen, und nun schlug er Gareths mahnende Hand weg.
    »Hör auf, mich zu belehren, Fleck!«, zischte er. »Tu das nie wieder. Oder es wird das Ende unserer Freundschaft sein.«
    Der Prinz wirbelte herum, sodass sein Umhang hinter ihm her wehte, und stolzierte von dem Banketttisch weg, wo die Gäste gerade begannen, ihre Plätze einzunehmen. Als seine Mutter mit schriller Stimme fragte, wohin er ginge, erwiderte der Prinz brüsk, dass er sich nicht wohl fühlte und darum bäte, ihn zu entschuldigen. Bei diesen Worten hatte er den Blick auf Lady Mabreton gerichtet, und die Dame war sich dessen wohl bewusst, obwohl sie versuchte, einen anderen Eindruck zu erwecken. Ihre Hand zuckte zu dem Türkisanhänger. Sie umklammerte ihn fest und versuchte vielleicht, seinen Schutzzauber heraufzubeschwören.
    Die Magie der Pecwae war stark, das wusste Gareth aus seinen Studien, aber er bezweifelte, dass sie stark genug war, bezweifelte, dass irgendwelche Magie, selbst die des mächtigsten Magus, stark genug sein würde, um der gewaltigen Magie des Herzens zu widerstehen.
    Gareth verließ die Halle ebenfalls. Das fiel niemandem auf, also brauchte er nichts zu erklären.
    Er fand Dagnarus, wo er ihn vermutet hatte, auf seinem Bett ausgestreckt, immer noch angekleidet, in finsterster Stimmung. Silwyth war schweigend damit beschäftigt, Dagnarus' Umhang zusammenzufalten und wegzuräumen, den der Prinz auf den Boden geworfen hatte. Dann wies er die Diener an, eine Mahlzeit aus kaltem Braten und Obst und Brot und Wein zu servieren. Wie immer schien Silwyth genau zu wissen, was geschehen war, als wäre er selbst anwesend gewesen.
    Gareth stellte sich ans Fußende des Bettes.
    »Mit dieser Mütze siehst du aus wie ein Narr«, erklärte Dagnarus.
    »Ich weiß.« Gareth setzte sie ab und klemmte sie unter seinen Arm. »Es tut mir Leid. Ich hätte das nicht sagen sollen.«
    »Warum nicht?«, fragte Dagnarus verbittert. »Es war die Wahrheit. Sie ist eine Elfenfrau, sie ist eine Adlige, sie ist mit einem Paladin verheiratet, und sie ist ein Gast am Hof meines Vaters – wie viele Gründe brauche ich noch, um sie nicht zu lieben? Und dennoch liebe ich sie«, fügte er leise hinzu.
    Er hatte seine eigene Mütze abgesetzt und zupfte zerstreut daran herum, riss an den Federn, die sie schmückten, und zerrte gereizt an den zierlichen Nähten.
    »War das der Grund, weshalb Ihr nach mir geschickt habt«?, fragte Gareth und setzte sich auf die Bettkante.
    »Ja«, entgegnete Dagnarus. »Ich wollte, dass du sie siehst. Ich hatte nicht erwartet, dass du anfängst, mir Moral zu predigen.«
    »Ich habe doch schon gesagt, dass es mir Leid tut«, erwiderte Gareth. »Ich werde nicht mehr predigen.«
    »Gut.« Dagnarus setzte sich und warf die misshandelte Mütze weg. »Wenn du mir das versprichst, kannst du hier bleiben und mit mir essen. Und du musst in deinem alten Zimmer schlafen. Ich nehme an, der Ehrenwerteste Hohe Magus kommt auch einen Abend ohne dich aus?«
    Er warf Silwyth einen Seitenblick zu. Gareth verstand, dass es etwas zu besprechen gab, aber nicht vor dem Kämmerer.
    »Falls der Ehrenwerteste Hohe Magus meinen Rat braucht, dann weiß er, wo er mich finden kann«, erwiderte Gareth.
    »Wir bedienen uns selbst, Silwyth«, sagte Dagnarus. »Du darfst dich zurückziehen. Ach, übrigens, das Geschenk, das du ausgewählt hast, war genau das Richtige. Die Dame war entzückt davon – was meinst du, Fleck?«
    »Ganz recht«, erklärte Gareth trocken.
    Silwyth verbeugte sich. »Ich freue mich, dass ich Euer Hoheit dienlich sein konnte.«
    »Noch eins, Silwyth«, sagte Dagnarus, als der Elf dazu ansetzte, sich zurückzuziehen. »Wie lautet eigentlich Lady Mabretons Name?«
    »Valura, Euer Hoheit«, antwortete der Elf.
    »Valura«, wiederholte Dagnarus und schmeckte den

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