Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
Vom Netzwerk:
würde es nicht riskieren, einem Bastard die Zukunft seines Hauses anzuvertrauen. Und wenn Euer Majestät mich nun entschuldigen – Lord Mabreton hat mich gebeten, dem Schild des Göttlichen von diesen traurigen Vorfällen zu berichten. Ich muss sofort gehen. Wenn die Götter es wollen, werde ich rechtzeitig zurückkehren, um an der Beisetzung Eures Vaters teilzunehmen.«
    »Und was wird aus Silwyth?«, fragte Helmos, dem wieder eingefallen war, dass der elfische Kämmerer sich dafür entschieden hatte, sich Dagnarus anzuschließen.
    »Ich bin nicht sicher, Euer Majestät.« Der elfische Lord war ein treuer Gefolgsmann des Schildes. Er wusste, dass Silwyth und seine Familie in der Gunst des Schilds standen, und er nahm an, dass man Silwyth als Spion des Schilds im königlichen Haushalt untergebracht hatte. Das konnte er dem neuen König gegenüber aber schlecht zugeben.
    Der elfische Paladin war in der Tat zutiefst beunruhigt, denn zum ersten Mal in über hundert Jahren waren die menschlichen Königreiche von Vinnengael und der untergeordneten Staaten schwach und verwundbar. Der Elf mochte Helmos, aber er achtete ihn nicht, wie die Elfen Tamaros geachtet hatten. Helmos war ein Gelehrter, kein Herrscher. Spione informierten die Elfen über die Politik der Menschen; der Paladin nahm an, dass nun, da Tamaros tot war, das Königreich von Dunkarga, beherrscht von Dagnarus' Onkel, keinen Grund mehr hatte, loyal zu sein, und sich lossagen würde. Vielleicht würde Dunkarga Vinnengael sogar den Krieg erklären. Der Elfenpaladin hätte sein gesamtes beträchtliches Vermögen darauf gesetzt, dass Dagnarus im Augenblick bereits auf dem Weg nach Dunkarga war.
    Der Hauptmann der Menschenarmee hatte sich Helmos gegenüber als loyal erwiesen, aber Berichte kündeten davon, dass die Truppen sich, wenn es zum Kampf kam, wahrscheinlich auf Dagnarus' Seite schlagen würden. Das mochte sich nun ändern, nachdem Dagnarus als Anhänger der Leere erkannt war, aber vielleicht auch nicht. Man würde abwarten müssen.
    Es würde also vieles davon abhängen, ob es Dagnarus gelang, Lord Mabretons Zorn zu entkommen oder nicht. Falls Dagnarus überlebte, hegte der Elf nicht den geringsten Zweifel, dass der neue Paladin der Leere sein Versprechen einlösen und versuchen würde, Herrscher von Vinnengael zu werden.
    Und wenn dies geschah, dann würde Vinnengael eine Zeit des Bürgerkriegs drohen, und der Schild wäre dumm, nicht schnell zu handeln, um seinen Vorteil aus dem Tumult zu ziehen und sich umstrittene Grenzstädte anzueignen, vielleicht sogar ein wenig neues Gelände.
    Als Paladin war der Elf dem Frieden verpflichtet. Als treuer Gefolgsmann des Schilds allerdings vielleicht auch dem Krieg. Er fragte sich selbst, wo er nun stand.
    Helmos konnte die Gedanken des Elfen so klar lesen, als wären sie mit Tinte auf seine Stirn geschrieben. Helmos sah die Gefahr für sich selbst und für sein Volk. Wieder einmal hoffte er, dass ihm die Angelegenheit aus den Händen genommen würde.
    »Was Silwyth angeht«, versuchte der Elf endlich, die Frage zu beantworten, die an ihn gerichtet worden war, »so wird der Schild über sein Verbrechen urteilen.«
    »Welches Verbrechen?«, fragte Dunner barsch. Der Zwerg kam zu Helmos gestapft und baute sich vor ihm auf. »Ich bin nicht der Ansicht, dass Silwyth ein Verbrechen begangen hätte, außer einem Herrn treu zu bleiben, dem er seit zehn Jahren dient. Und worin besteht das Verbrechen von Prinz Dagnarus? Bisher hat er nichts getan, als sich in eine Frau von so unvergleichlicher Schönheit zu verlieben, dass es ein größeres Verbrechen wäre, sie nicht zu lieben.«
    »Dagnarus hat sich zur Leere bekannt«, erwiderte Helmos.
    »Die Leere!«, schnaubte Dunner. »Was hat das damit zu tun?«
    Der Zwerg war aufgeregt, erschüttert, beunruhigt. Er bewunderte und liebte Dagnarus und konnte nicht begreifen, was mit dem Prinzen geschehen war. Dunner fragte sich, was das ganze Getöse sollte. Zwerge halten die Magie der Leere nicht für böse, wie es die Menschen tun. Sie haben recht pragmatische Ansichten darüber und sind bereit zuzugestehen, dass die Magie der Leere ihren Sinn und ihren Platz hat, ebenso wie die Nacht, ebenso wie der Tod.
    »Er sollte nicht verbannt werden! Seine Finsternis lässt die Paladine nur umso heller strahlen«, beharrte der Zwerg.
    »Seine Finsternis besudelt uns«, tadelte ihn Helmos kalt. »Und indem Ihr daran Anteil nehmt, erweist Ihr Euch als des Vertrauens nicht würdig, das mein

Weitere Kostenlose Bücher